Fire Emblem Warriors
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Nach Link und Co. aus „The Legend of Zelda“ verschlägt es nun die Charaktere aus dem Fire Emblem Universum in die beliebte „Musou“-Spieleserie, u.a. bekannt durch Dynasty Warriors.
Was euch in diesem Mix aus Hack&Slay und J-RPG erwartet, erfahrt ihr hier – und zwar gleich im Doppelpack: Wir präsentieren euch vorrangig die Switch-Version und vergleichen diese mit der für den Nintendo 3DS im Handel erschienenen Variante.

Taktisches Vorgehen im Getümmel

Typisch für Spiele von Koei Tecmos Warriors-Reihe dreht sich alles um starke Helden, welche in großen Gefechten tausender Einheiten antreten, um entweder Festungen einzunehmen, oder den gegnerischen General zu besiegen. Weitere Nebenmissionen, die während der Schlacht erscheinen, können zusätzliche Items oder Waffen einbringen, vorteilhafte Möglichkeiten auf der Spielkarte einbringen, oder gar die Siegesbedingungen ändern.
Hier kommt das unerlässliche Taktiksystem zum Einsatz. Vor oder während des Kampfes könnt ihr auf der Übersichtskarte euren Einheiten Befehle erteilen, um etwa bestimme Gegner anzugreifen, Festungen zu verteidigen oder zwei Einheiten zusammenschließen. Auch wenn sie manchmal überfüllt ist – gerade im späteren Spielverlauf ist es wichtig, ein Auge auf die Karte zu werfen, um Bedrohungen schnell zu erkennen und dementsprechend zu reagieren.

Ob Nahkämpfer, Bogenschütze, beritten zu Land oder in der Luft, jeder Charakter spielt sich ein wenig anders und unterscheidet sich zusätzlich durch die ausgerüstete Waffe. Auch hier wurde das bewährte Waffendreieck aus Fire Emblem implementiert – soll heißen, Schwert schlägt Axt schlägt Speer schlägt Schwert, was bei der Konfrontation eines Gegners mit höherem Status zum Tragen kommt.
Hinzu kommt die Vielzahl an Angriffskombinationen, um möglichst viele Fußsoldaten zu besiegen, oder um Schwachpunkte der Feinde freizulegen. Außerdem könnt ihr zwei Spezialleisten auffüllen: Die Heldenleiste für verheerende Spezialangriffe und das „Erwachen“, welches euch einen temporären Werteboost und Bonusitems verschafft.

Bombardement an Informationen

Besiegt ihr genug Feinde, steigen eure Einheiten eine Stufe auf, was deren Werte verbessert. Das ist erstrebenswert, stört aber den Fluss des Spiels, da dieses für die Aufstiegsanimation pausiert, was eure Komboangriffe abbricht. Ist euer Team stark genug, könnt ihr euch an schwierigeren Missionen versuchen.

Während der Schlacht werden euch allerlei Informationen über den momentanen Status eurer Verbündeten, der Nebenmissionen, von einfallenden Gegnern und sogar Unterhaltungen in Form einer Textbox vermittelt. Leider gehen die wichtigen Meldungen oft im Geschehen unter, was schon zu einigen Niederlagen führen kann. Jedoch kann man das Spiel jederzeit pausieren, um die Nachrichten einzusehen.

Zweckmäßige Story

Das Hauptspiel dreht sich um die beiden Zwillinge Prinz Rowan und Prinzessin Lianna, welche sich eines Tages auf der Flucht vor Monstern aus einer anderen Dimension befinden, die ihr Schloss angriffen. Zufälligerweise treffen sie auf verschiedene Charaktere anderer Fire Emblem Titel, die – wie sich herausstellt – ebenfalls durch Dimensionen gereist sind und sich (nicht immer kampflos) der Gruppe anschließen.

Im Grunde genommen dient die Handlung lediglich dazu neue Figuren einzuführen und um eine der vielen Schlachten zu rechtfertigen. Jedoch hält sie bei Laune und fällt nicht aus dem Rahmen – Fans der Dynastie-Reihe dürfte dies ja bekannt sein.
Erzählt wird sie durch vorgerenderte Zwischensequenzen oder Unterhaltungen im Stil der Fire Emblem Spiele.

Vergangene Heldenschlachten erneut erleben

Wenn ihr euch am Hauptmodus sattgespielt habt, könnt ihr im historischen Modus weitere Abenteuer erleben. Hierbei handelt es sich um verschiedene Szenarien vergangener Fire Emblem Spiele, die eine Vielzahl neuer Herausforderungen mit sich bringen. Ausgewählt werden diese aus der für die Reihe typischen Vogelperspektive.

Dieser Modus bietet nicht nur schwierigere Schlachten, sondern auch abgeänderte Siegesbedingungen und Einschränkungen, wie etwa. „Arena“ oder „Verbündetenrettung“.
Das Abschließen dieser Karten belohnt euch mit neuen Ausrüstungen und sogar Charakteren!

Technische Details und Zusätzliches

Grafisch ist das Spiel für das was es vermitteln will vollkommen okay, wobei die Schlachtfelder ziemlich karg aussehen und Charaktermodelle, sofern sie nicht in einer Zwischensequenz auftauchen, recht detailarm wirken.
Die Menüs haben ein sehr einheitliches Design, was sie übersichtlich macht, aber zugleich auch recht schlicht. Manche Sachen sind leider hinter zu vielen Menüpunkten versteckt. Wer beim Ausrüsten die Attribute einer Waffe inspizieren möchte, muss erst über Umwege in ein anderes Menü gelangen. Leider komplizierter als es sein muss.
Im Gegensatz zu den gezeichneten Charakterportraits voriger Fire Emblem Titel werden hier 3D-gerenderte Bilder benutzt, was jedoch durch den Grafikstil nicht zu sehr ins Auge fällt.

Im Testvergleich der beiden Fassungen für New Nintendo 3DS und Nintendo Switch fiel auf, dass sie inhaltsgleich sind. Bei der Handheldversion war es nötig, einige Abstriche in Kauf zu nehmen, um stabile 30 FPS zu halten. Neben der geringeren 240p Auflösung werden auch bemerkenswert weniger Modelle der Fußsoldaten zugleich dargestellt, was mit der Darstellungsreichweite zusammenhängt.
Der untere Bildschirm bietet schnellen Zugriff auf die Übersichtskarte und ist wesentlich besser zu überblicken als die kleine On-Screen-Karte der Switchversion.
Diese hingegen besticht durch die Option Grafikqualität für FPS zu opfern. Das Spiel kann jederzeit von 1080p 30FPS zu 720p 60FPS gewechselt werden, wobei letztere Einstellung keine stabilen FPS einhalten kann.

Der Switch-Exklusive 2-Spielermodus ist leider schlecht in 1080p spielbar. Sehr oft kam es zu Rucklern und die Framerate sank gewaltig. Hier musste in den Leistungsmodus gewechselt werden, damit das Spiel relativ flüssig lief.

Wie zuvor in Hyrule Warriors werden auch hier wieder einige DLCs geboten, welche nach und nach veröffentlicht werden. Diese beinhalten neue Charaktere, Items, Karten für den historischen Modus und einiges mehr. Angeboten wird momentan ein Season Pass für alle vier erscheinenden DLCs.

Zudem gibt es ein kostenloses Downloadpaket mit japanischer Sprachausgabe, sollte einem die englische Version nicht gefallen. Die Textsprache kann bereits unabhängig davon gewechselt werden.

Kann das Spiel gefallen?

Es macht einfach Spaß, Horden von Gegnern zu besiegen und mit gewaltigen Spezialangriffen das Schlachtfeld aufzuräumen. Ob es jeden für Stunden in den Bann ziehen kann ist fraglich, jedoch ist für einen Spieldurchgang der Storymodus ganz gut gemacht.
Für hartgesottene Musou-Fans wird genug Inhalt geboten, um auch den letzten Charakter auf die Maximalstufe zu bringen. Und wem das noch nicht reicht, der kann den klassischen „Permadeath“ wählen.
Auch Fans der Fire Emblem-Charaktere kommen voll auf ihre Kosten. Allein die Dialoge zwischen den Helden spiegeln deren Persönlichkeit perfekt wider. Jedoch ist die deutsche Übersetzung teilweise etwas flach ausgefallen, was jedoch bei der möglichen Sprachauswahl kein Problem darstellt.

Als Fazit bleibt zu sagen: Ein Muss für Fans einer oder beider Spielreihen und jeden, der einfach mal auf die Knöpfe hauen will. Alle anderen, die mehr Wert auf eine schön erzählte Story legen, sollten sich vielleicht nach Alternativen umsehen.
Dieses Spiel ist – je nach Version – sowohl für die Switch als auch für den 3DS geeignet. Zwar habt ihr bei Letzterem einen kleineren Bildschirm und müsst auch bei der Grafik, wie bereits erwähnt, ein paar Abstriche machen. Dies schadet dem Spielspaß allerdings in keinster Weise. Wer also noch hadert, für welche Konsole er sich das Spiel besorgen sollte, dem können wir beide Varianten mit gutem Gewissen ans Herz legen.

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