©2006 Ryukishi07/Higurashi-P/SOTSU

Nach einer kleineren Verzögerung veröffentlichte AniMoon Publishing am 9. November 2018 das vierte Volume der Serie “Higurashi” im hiesigen Handel. Erneut sind wir für euch in das kleine Dorf Hinamizawa gereist, um den dortigen Vorkommnissen auf den Grund zu gehen. Wie uns der Trip diesmal gefallen hat, erfahrt ihr natürlich in unserer Review.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Eine neue Perspektive

Gleich zu Beginn des vierten Volumes von “Higurashi” wird deutlich, dass man hier handlungsmäßig noch einmal eine neue Richtung einschlägt. War Keiichi im vorangegangenen Volume bereits vom Opfer willentlich zum Killer mutiert, so nimmt man nun tiefgreifendere Änderungen vor. Zum einen setzt die Geschichte des vierten Kapitels deutlich früher an, als die vorherigen Handlungsabschnitte – um genau zu sein fünf Jahre zuvor. Zum anderen ist aus diesem Grund natürlich auch nicht Keiichi unser Protagonist, da er zu diesem Zeitpunkt ja gar nicht im Dorf Hinamizawa gewohnt hat. Stattdessen bekommen wir die Geschichte aus der Perspektive des noch jungen Polizisten Mamoru Akasaka erzählt.

Dieser wird aus Tokio nach Hinamizawa beordert, um die dortige Protestbewegung unter die Lupe zu nehmen, die gegen den geplanten Bau des Staudamms demonstriert. Grund ist die Entführung von Toshiki Inukai, dem Sohn des japanischen Bauministers. Da die Vermutung im Raum steht, dass die Protestbewegung etwas mit diesem Fall zu tun haben könnte, soll Akasaka den örtlichen Polizisten auf die Finger schauen und diese unterstützen. Obwohl seine Frau hochschwanger im Krankenhaus auf die Geburt des gemeinsamen Kindes wartet, macht er sich also auf den Weg nach Hinamizawa.

Ein mysteriöses Mädchen

Dort angekommen trifft er schnell auf den uns bereits aus früheren Kapiteln bekannten Detective Oishi, der ihn bei seinen Ermittlungen unterstützt. Auch die noch kleine Rika Furude, ein freundliches Mädchen, lernt der junge Polizist schon kurz nach seiner Ankunft kennen. Gleichzeitig gibt sich Akasaka während seiner Zeit in Hinamizawa als Tourist aus, der die Landluft genießen will, um unbescholten mehr über das Dorf zu erfahren.

Auf seiner Erkundungstour trifft er erneut auf Rika, die nach einer Weile völlig verändert scheint und ihn – wie von einer anderen Präsenz besessen – warnt, das Dorf umgehend zu verlassen, bevor sie zusammenbricht und zu ihrem “normalen” Ich zurückfindet.

©2006 Ryukishi07/Higurashi-P/SOTSU
Ende der Entführung

Anschließend entwickelt sich die Handlung rasend schnell als die Krankenkarte des entführten Jungen im nahezu verlassenen Nachbarort aufgefunden wird. Oishi und Akasaka machen sich auf den Weg dorthin und erhalten vom Dorfarzt den entscheidenden Tipp, der sie zu den Entführern und ihrem Opfer führt. Dabei gelingt es ihnen den Jungen zu befreien, wobei Akasaka jedoch angeschossen wird. Die Verletzung ist jedoch nicht lebensgefährlich.

Gegen Ende der 15. Episode trifft Akasaka noch einmal auf Rika, doch was diese ihm erzählt, erfahren wir erst, als die Handlung auf einen Zeitpunkt viele Jahre später springt. Dabei ist Akasaka bei Detective Oishi zu Besuch, der mittlerweile im Ruhestand ist und in Sapporo lebt. Erst in diesem Moment erfahren wir als Zuschauer auch von den grausamen Vorkommnissen, die Hinamizawa in der Zwischenzeit ereilt haben…

Bild und Animationen

Wie bereits von den ersten Volumes bekannt kommt auch das Bild das Bild von Volume 4 der Serie im heute üblichen Standardformat von 16:9 daher, was angesichts des Alters des Animes ja keinesfalls selbstverständlich ist. Davon einmal abgesehen ist die Qualität für das Alter von “Higurashi” auch wirklich gut aufbereitet worden, so dass auch das Anschauen auf aktuelleren Fernsehmodellen problemlos möglich ist, ohne dass die Bildqualität den Unterhaltungswert negativ beeinflusst. Die Veröffentlichung des vierten Volumes hatte sich ja laut AniMoon Publishing auf Grund eines Fehlers im Bildmaterial ein wenig verzögert. Diese kleine Verspätung scheint sich gelohnt zu haben, denn von diesem Fehler ist im finalen Release keine Spur mehr zu sehen.

Ton und Synchronisation

Der Ton von “Higurashi” wird uns auch im vierten Volume wieder im DTS HD MA Format geliefert, dass rein qualitativ keine Wünsche offen lässt. Somit kann der Ton mit aktuelleren Veröffentlichungen im Animebereich mühelos mithalten. Dabei stört auch nicht der fehlende Surroundsound, denn die vorhandene Stereotonspur ist durchaus ausreichend.

Auch in den Episoden des vierten Handlungskapitels können die bereits bekannten Sprecher an ihre sehr gute Leistung der vorherigen Folgen anknüpfen. Dabei werden sie sehr gut durch Christian Wunderlich ergänzt, der die Rolle des Mamoru Akasaka spricht.

Physische Umsetzung

Ihr kennt es bereits: Wie bei unseren Rezensionen üblich hat die physische Umsetzung des Produkts auch diesmal keinen Einfluss auf die Gesamtwertung, kann euch als potenziellen Käufern aber schon einmal einen Eindruck vermitteln, auf was ihr euch bei einem Kauf des Produkts einstellen könnt. Alle nachfolgenden Informationen und Bilder beziehen sich dabei auf die limitierte Blu-Ray-Version des vierten Volumes von „Higurashi – Der Gesang der Zikaden“.

Wie bei den Vorgängern wurde auch für das vierte Volume der Serie ein schickes Steelcase für die Verpackung verwendet, das zum Schutz in einer transparenten PET-O-Card steckt. Auf dem Case selbst ist dabei diesmal Rena abgebildet. Sammler wirds freuen: Ein störendes FSK-Kennzeichen findet sich weder auf der O-Card noch auf dem Steelcase. Stattdessen ist dieses wie gehabt auf dem verlängerten Backflyer abgedruckt, der ansonsten die wichtigsten Informationen zum Inhalt des vierten Volumes zusammenfasst.

Öffnet man das Steelcase, so findet man im Inneren neben einem Flyer, der Werbung für das nächste Volume und eine Beschreibung der enthaltenen Episoden enthält, auch den Soundtrack von “Higurashi” auf 2 CDs als Extra vor. Natürlich befindet sich dort auch die Blu-Ray Disc, die neben den beiden Episoden des vierten Kapitels auch wieder das Textless Opening und Ending und einen neuen Interviewclip enthält.

Fazit

Das vierte Volume von “Higurashi” sticht im Vergleich zu seinen Vorgängern deutlich heraus. Ein Grund dafür ist auch der Umfang von nur zwei Episoden. Manch einen mag die geringe Episodenanzahl stören, man muss jedoch ganz klar sagen, dass die Aufteilung der Volumes nach Story-Kapiteln extrem viel Sinn macht. Wer am Ende der Veröffentlichung alle Volumes im Regal stehen hat, der wird sich an der Episodenzahl pro Volume zudem sowieso nicht stören. Hinzu kommt, dass mit dem Serien-Soundtrack auf 2 CDs auch ein besonders wertiges Extra mit an Bord ist, das in gewisser Weise ausgleichend wirkt.

Sieht man einmal davon ab, präsentierten uns die Episoden 14 und 15 auch erstmals einen Protagonisten, der nicht Keiichi Maebara heißt. Grund dafür ist vor allem der zeitliche Versatz der Ereignisse im Vergleich zu den vorherigen Kapiteln von “Higurashi”. Das tut der Serie durchaus gut und gibt dem Zuschauer gleichzeitig Hintergrundinformationen preis, die zuvor noch völlig unbekannt waren. Durch den geringen Umfang des Kapitels, in dem dennoch einiges an Handlung untergebracht wurde, erscheint das vierte Volume dabei ein wenig wie ein kurzes Intermezzo auf dem Weg zu dem, was da noch kommen mag. Und auf das darf man bereits sehr gespannt sein!

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ALLGEMEINE DATEN
Higurashi @AniMoon Publishing / ©2006 Ryukishi07/Higurashi-P/SOTSU

Veröffentlichung: 9. November 2018

Publisher: AniMoon Publishing

Genre: Horror, Psycho, Mystery, Thriller

Laufzeit: ca. 47 Minuten

FSK: 16

Bildformat: 16:9

Ton/Sprache: DTS HD MA 2.0 Deutsch und Japanisch

Untertitel: Deutsch

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Handlung:

Grausame Morde, dämonische Kulte, mysteriöses Verschwinden… In Hinamizawa soll ein Damm gebaut werden, doch der Enkel der Amtsperson, die den Dammbau unterstützt, wird entführt. Undercover-Ermittler Akasaka wird losgeschickt, um den Jungen zu finden. Gleich bei seiner Ankunft in Hinamizawa erwartet ihn die erste kleine Überraschung: Das süße Mädchen Rika warnt ihn, er solle das Dorf sofort verlassen, ansonsten würde er es bitter bereuen…


Alle Reviews auf AnimeNachrichten.de spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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