Pokémon Legenden: Arceus
©2022 Pokémon. ©1995–2022 Nintendo / Creatures Inc. / GAME FREAK inc. Pokémon and Nintendo Switch are trademarks of Nintendo
Für Nintendo begann das neue Jahr mit einem echten Kracher: Ende Januar brachte man mit „Pokémon-Legenden: Arceus” einen Titel in den Handel, der das gesamte „Pokémon”-Franchise in eine neue Richtung lenken wird. Denn anders als die klassischen Titel, die seit fast drei Jahrzehnten mehr oder weniger dem gleichen Spielprinzip folgten, tanzt das neueste Abenteuer komplett aus der Reihe. Wie und ob uns das neueste Spiel aus dem Hause GAMEFREAK überzeugen konnte, erfahrt ihr im Folgenden.

Ein Titel wie ihn sich die Fans gewünscht haben

Einmal mehr schlüpfen wir in die Rolle eines ambitionierten „Pokémon”-Trainers, der unfreiwillig durch einen Raum-Zeit-Strudel in die Vergangenheit verfrachtet wird. Leicht benebelt und etwas verwirrt finden wir uns kurze Zeit später im verschlafenen Dorf Jubelstadt wieder, wo wir von Professor Laven aufgegabelt werden. Wir erfahren, dass der quirlige Gelehrte die Pokémon der Hisui-Region erforscht und Hilfe bei seiner Arbeit braucht. Da uns nichts anderes bleibt als ihm zu unterstützen, schließen wir uns kurzer Hand einem Expeditionsteam an, um den Geheimnissen der Pokémon auf den Grund zu gehen.

Gleich eines vorweg: „Pokémon-Legenden: Arceus” hält was es verspricht – es ist ein innovativer Titel, der das Konzept der klassischen „Pokémon”-Spiele komplett über Bord wirf. So gibt es beispielsweise keine Arenakämpfe, keine Liga oder Schurkenorganisationen, die es zu bekämpfen gilt. Vielmehr stehen die Wildnis und das freie Erkunden im Vordergrund, wobei man eine Vielzahl an Stunden investieren kann. Diese simple und doch faszinierende Konzept funktioniert auf ganzer Linie. Darüber hinaus wird eine „echte” Story erzählt, die uns über die gesamte Spielzeit sehr gut unterhalten hat. Auch das historische Setting wurde überzeugend in Szene gesetzt.

Pokémon-Legenden: Arceus
©2022 Pokémon. ©1995–2022 Nintendo / Creatures Inc. / GAME FREAK inc. Pokémon and Nintendo Switch are trademarks of Nintendo
Spiel mit Suchtpotenzial

Entgegen der anfänglichen Hoffnungen bietet „Arceus” keine offene Spielewelt. Stattdessen erinnert die Spielwelt ein wenig an „Monster Hunter Rise”, wo wir zwar weitläufige Gebiete haben, die jedoch strikt voneinander getrennt sind. Das Dorf selbst dient dabei als Hub und stellt somit Dreh-und Angelpunkt dar. Neben Einkaufsmöglichkeiten für Kosmetik oder Ausrüstungen können wir dort auch an diversen Nebenmissionen teilnehmen. Diese bestehen hauptsächlich aus dem stumpfen Erledigen von bestimmten Pokémon oder irgendwelchen Suchaufträgen – also nichts weltbewegendes.

Doch womit das Spiel glänzt, ist das Fangen der wilden Monster in Echtzeit. Das minutenlange Warten bis jeder Trainer sein Pokémon ausgewählt hat und die eintönigen Zwischensequenzen sind nun endlich Geschichte. Zudem können wir direkt ins Kampfgeschehen eingreifen, umher laufen und auch aktiv fliehen. Dadurch wird dem ganzen nochmal eine gewisse Dynamik verliehen, was wir so bislang von „Pokémon”-Titeln nicht kennen.

Im Zuge dessen wurde auch das Fang-Prinzip komplett überarbeit. Es wirkt nämlich viel natürlicher und birgt großes Suchtpotenzial. So können wir uns den Pokémon von hinten anschleichen und diese mit einem präzisen Pokéball-Wurf einfangen. Glückt dies hat sich die Sache innerhalb von nur wenigen Sekunden erledigt und wir können von dannen ziehen. Verpassen wir jedoch das Timing oder werfen den Ball daneben, fliehen die kleinen Monster oder greifen uns sogar an. Richtig gelesen, die Pokémon aus vergangener Zeit sind nämlich alles andere als friedlich und zahm. Sie sind teils aggressive und gefährliche Lebewesen vor denen sich die Menschen fürchteten.

Aus Alt mach Neu

Gekämpft wird weiterhin klassisch rundenbasiert. Demnach müssen wir in einer Abfolge von Angriffen die Schwachpunkte unserer Gegner ausmachen und diese zu Eigen machen. Neu jedoch sind die sogenannten Kampf- und Tempotechniken. Hierbei handelt sich um Spezialangriffe mit denen wir beispielsweise stärkeren Schaden verursachen oder mehrere Attacken hintereinander ausführen können.

Die Kämpfe sind dabei herausfordernd, was uns positiv überrascht hat. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass aktuellere Titel wie „Pokémon Strahlender Diamant” nicht wirklich anspruchsvoll sind und mit der Zeit zu monoton werden. Daher versprechen Bosskämpfe wie z.B gegen die Könige und Königinnen der Hisui-Region Unterhaltung auf hohem Niveau. Wer es aber unbedingt wissen will, sollte definitiv die Verzerrungen des Raum-Zeit-Gefüge im Auge behalten. Hierbei handelt es sich um Räume, die zwar gelegentlich auftauchen, aber nur so von starken Monstern wimmeln.

Pokémon-Legenden: Arceus
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Ein grafischer Totalausfall

Machen wir uns nichts vor: „Pokémon-Legenden: Arceus” ist in Sachen Grafik ein Totalausfall. Matschige Texturen, karge Landschaften und die vielen Frame-Rate-Probleme – das Spiel bleibt weit hinter den grafischen Möglichkeiten. Wer also visuelle Besonderheiten erwartet, wird hier sichtlich enttäuscht sein. Ähnlich enttäuschend ist die fehlende Sprachausgabe. Vor allem bei einem so neuartigen Titel wie diesem, der vieles anders macht als seine Vorgänger, wirkt eine nicht vorhandene Vertonung nicht mehr zeitgemäß. Zur musikalischen Untermalung brauchen wir nicht viele Worte zu verlieren. Sie passte zu jedem Zeitpunkt und konnte uns daher sehr überzeugen.

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Überblick der Rezensionen
Handlung
7
Grafik
5
Musik
8.5
Spielspaß
9.5
Gin
Redakteur für Anime, TV und Industrie.
spiele-review-pokemon-legenden-arceus-nintendo-switchMit „Pokémon-Legenden: Arceus“ brachte GAMEFREAK den frischen Wind, den das mittlerweile 25 Jahre alte Franchise so dringend benötigt hatte. Das moderne Konzept, das fesselnde Gameplay und die musikalische Untermalung sprechen für sich. Die Grafik hingegen bleibt hinter den Erwartungen. Auch eine fehlende Vertonung stößt unsererseits auf Unverständnis. Wer allerdings darüber hinweg schauen kann, wird mit „Pokemon” definitiv seinen Spaß haben. Für eingefleischte Pokémon-Fans sollte der Titel ein Selbstläufer sein und sollte in keiner Sammlung fehlen.
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