©2016 KOTOYAMA, Shogakukan/Shikadadagashi

Lust auf was Süßes? Anfang November veröffentlichte KAZÉ das erste Volume der Serie „Dagashi Kashi“ auf Disc. Knapp einen Monat später erschien dann auch das zweite und gleichzeitig letzte Volume der ersten Staffel des Anime, in dem japanische Süßwaren und Snacks im Mittelpunkt stehen. Wie uns die komplette erste Staffel gefallen hat, erfahrt ihr in unserer Rezension.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Der Familienbetrieb

Kokonotsus größter Wunsch ist es ein erfolgreicher Mangaka werden. Dafür zeichnet er jeden Tag fleißig, allerdings zwingt sein Vater ihn dazu ihn in seinem kleinen Süßwarenladen zu unterstützen, damit Kokonotsu eines Tages den Familienbetrieb übernehmen kann. Kokonotsus Vater, You Shikada, erscheint zwar nicht in jeder Folge, aber sorgt jedes Mal für humorvolle Situationen, da er einen kindischen Charakter besitzt… nur wenn es um den Süßwarenladen geht, bleibt er ernst. Von der Idee den Laden zu übernehmen ist Kokonotsu nicht begeistert, doch eines Tages bekommt der Laden Kundschaft von Hotaru, einem schrägen Mädchen in seinem Alter, das gleichzeitig Expertin für Snacks aller Art ist. Ihr Vater ist ein weltweit erfolgreicher Unternehmer im Bereich Süßigkeiten und möchte You einstellen. Das Problem dabei ist, dass You hartnäckig bleibt und nur zusagt, wenn sein Sohn den Traum als Mangaka zu arbeiten aufgibt und den Laden übernimmt. Damit beginnt die Geschichte von „Dagashi Kashi“, in der Hotaru Kokonotsus Potenzial als Naschwaren-Genie testet und ihm viele neue Dinge beibringt, die ihn umstimmen sollen.

Ein kleines Missgeschick

Saya ist eine Klassenkameradin von Kokonotsu und betreibt mit ihrem Bruder Tou ein Café in der Nähe des Süßwarenladens. Tou wiederum, dessen Markenzeichen ein Hawaiihemd und Sonnenbrille sind, ist ein guter Freund von Kokonotsu. Er neckt gerne andere Personen und ist öfter pervers. Bei einer kleinen Fahrradtour trifft Saya zufällig auf Hotaru, die verschmutzt in einem Reisfeld liegt. Während Saya vollkommen geschockt ist, verhält sich Hotaru so, als wäre nichts tragisches passiert. Nachdem Hotaru bei Saya duschen durfte, sieht Tou versehentlich die nackte Hotaru und wird von seiner Schwester dementsprechend verprügelt. Hotaru erklärt, dass sie während des Fahrradfahrens auf ihr Eis fokussiert war und die Balance verlor, weswegen sie in das Reisfeld stürzte. Die drei freunden sich schnell an und stellen später fest, dass alle Kokonotsu kennen. Auch Saya ist der Meinung, dass Kokonotsu den Familienbetrieb übernehmen soll, allerdings nur, weil sie in ihn verliebt ist und er in der Stadt bleiben soll.

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Mit Essen spielt man nicht… oder doch?

Wer kann besser Fugashis verschiedener Marken blind erschmecken, wer findet einen Gewinn in Babystar-Ramen-Verpackungen, wer kann mit Kaugummis pfeifen oder mit der längsten Gummischlange „Super Himo Q“ Förmchen bilden? Im Laufe des Anime erklärt Hotaru die Vielfalt verschiedener Süßigkeiten und beeindruckt so ihre Freunde. Auch wird zum Beispiel das Kartenspiel „Menko“ gespielt, in dem es darum geht, mit einem Kartenwurf und etwas Geschick weitere Karten auf dem Boden umzudrehen. Auch wenn Saya die Regeln zum ersten Mal erklärt bekommt, schafft sie es Kokonotsu und Hotaru zu besiegen. Für Hotaru ist sie seit diesem Moment eine Meisterin, von der sie noch viel lernen kann. Auch gewinnt sie überraschenderweise das traditionelle Gesellschaftsspiel „Ohajiki“, obwohl sie gar nicht die Regeln kannte und nebenbei beherrscht sie das Formen mit Gummischlangen tadellos.

Eines Tages musste Saya sich plötzlich an ihre Kindheit erinnern. Als Kokonotsu und Saya jünger waren, haben sie damals Doktorspiele gespielt. Dabei erklärte Kokonotsu die Besonderheit von „Yoguretto“. Eine Süßigkeit, die viele Vitamine enthält und wie echte Tabletten verpackt ist. Egal ob Erkältung, Bauchschmerzen oder zur Beruhigung vor einer Operation – Kokonotsu bot jedes Mal Yoguretto an, ohne sie gründlich zu untersuchen, was Saya nicht gefiel. Ihr sind diese Erinnerungen unangenehm und am gleichen Tag erwähnt Hotaru die genannte Süßigkeit, weswegen Kokonotsu und Saya lieber peinlich schweigen.

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Das Verlangen nach Süßem

Dass Hotaru Süßwaren liebt, ist kein Geheimnis. Sie kann nicht aufhören zu naschen, selbst als sie im Mund eine Entzündung bekommt. Saya entdeckt ihre Entzündung und erklärt ihr, dass das viele Naschen die Ursache sei. Daran möchte Hotaru nicht glauben und isst einfach weiter. Das wird ihr später aber noch zum Verhängnis, da ihre Entzündung immer schlimmer wird und sie eines Tages voller Schmerzen zu Hause bleiben muss. Kokonotsu und Saya statten ihr einen Besuch ab und erwischen Hotaru, wie sie schon wieder naschen wollte. Als die beiden Hotaru beruhigen konnten, holt Kokonotsu im Kühlschrank ihre Medizin, jedoch stellt sich heraus, dass es sich hierbei nur um Wasser gemischt mit Sirup verschiedener Geschmäcker handelt.

Nachdem Hotaru sich erholt und die Schwellung verschwindet, trifft sie sich mit Kokonotsu und konfrontiert ihn damit, dass sie auf eine Antwort auf die Frage, ob er den Laden übernehmen wird, wartet. Wie die erste Staffel endet und wofür sich Kokonotsu entscheidet, möchten wir an dieser Stelle nicht verraten. Dazu solltet ihr am besten selbst die beiden Volumes von „Dagashi Kashi“ anschauen.

Bild und Animationen

Der Anime ist im 16:9 Standardformat gehalten und hat eine Auflösung von 1080p. Die Animationen sind gut gelungen und es fielen keine Bildfehler negativ ins Auge. Auf CG-Elemente wurde vollkommen verzichtet, was bei einem Slice-of-Life Anime dieser Art sowieso keinen Mehrwert bietet. Das Bild ist dabei jederzeit scharf und kann mit fröhlichen und kräftigen Farben punkten, die gut zur lockeren Stimmung passen. Nicht selten treten Szenen im Chibi-Style oder im sehr detaillierten Style auf, was für eine gesunde Abwechslung sorgt und viele Witze unterstützt.

Bezüglich der Animationen stellt das Genre keine allzu großen Ansprüche. Im Großen und Ganzen gibt es an der Animationsqualität aber wenig auszusetzen, auch wenn die Serie sicherlich feinere Details vermissen lässt, da der Fokus von „Dagashi Kashi“ eher auf dem Humor liegt.

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Ton und Synchronisation

Erst einmal die technischen Daten: Der Anime ist mit japanischem und deutschem Ton verfügbar, ersteres natürlich mit deutschen Untertiteln, und beides im Format Dolby Digital 2.0. Insgesamt ist der Ton sehr klar und man kann deutlich das Gesprochene von Hintergrundgeräuschen und der Musik unterscheiden. Das sorgt für ein sehr angenehmes Hörerlebnis, welches nicht durch zu laute oder leise Segmente gestört wird. Der Soundtrack ist leicht und simpel und unterstützt die Geschehnisse im Anime auf gelungene Art.

Die Hauptrollen werden von Daniela Molina (u.a. Aqua in KonoSuba) als Hotaru, Carlos Fanselow (u.a. Akita Toushirou in Touken Ranbu: Hanamaru) als Kokonotsu, Clara Drews (u.a. Orin Miyashiro in Mirai Nikki) als Saya und Sebastian Kluckert (u.a. Tadashi Yamaguchi in Haikyu!!) als Tou gesprochen. Keine Stimme fällt negativ auf, wobei wir an der Stelle die Leistungen von Daniela Molina und Sebastian Kluckert loben möchten. Die exzentrische Persönlichkeit von Hotaru wird hervorragend rübergebracht, wohingegen die gelassene Art von Tou ebenso eine realistische Performance aufweist. Man merkt ihnen ihre Synchronerfahrung an. Es macht Spaß ihnen zuzuhören und die Synchronisation von “Dagashi Kashi” kann mit vielen anderen deutschen Vertonungen mithalten. Insgesamt ist die Synchronisation, die bei der Think Global Media GmbH entstand, durchaus gelungen.

Physische Umsetzung

Wie ihr es bereits kennt: Die physische Umsetzung des Produkts ist natürlich kein wertungsrelevanter Punkt unserer Kritik, soll euch aber ein Bild vom dem vermitteln, was ihr als Käufer erwarten könnt. Die folgende Beschreibung und die Bilder beziehen sich dabei auf die Blu-ray-Version von „Dagashi Kashi“.

Bei der Veröffentlichung hat sich KAZÉ für Standard-Amarays in Papp-O-Cards entschieden. Dabei ist auf der ersten O-Card Hotaru vor dem Süßwarenladen abgebildet. Auf der O-Card des zweiten Volumes sind die vier Hauptcharaktere Hotaru, Kokonotsu, Saya und Tou zu sehen. Bei den Amarays hat man sich auf einen besonderen Zeichenstil, den man so nicht im Anime sieht, geeinigt. Auf der ersten Amaray posiert Hotaru mit Süßigkeiten und auf der zweiten sieht man Saya und Hotaru vor der Theke im Café stehen. Während man auf den O-Cards auf aufgedruckte FSK-Logos verzichtet hat, befinden sich solche zwar auf den Covern der Amarays, können dort aber dank der vorhandene Wendecover versteckt werden. Die O-Cards sind wie üblich relativ instabil und sollten auf alle Fälle mit der nötigen Vorsicht behandelt werden.

Als physisches Extra ist ein 8-seitiges Booklet bei jedem Volume mit dabei. Zusätzlich gibt es bei Volume 1 das Clean Opening, während Volume 2 das Clean Ending beinhaltet.

Fazit

Abschließend möchten wir erwähnen, dass „Dagashi Kashi“ kein Anime ist, bei dem man eine Story mit tiefen Charakterentwicklungen erwarten kann. Die Geschichte bietet eher humorvolle Interaktionen zwischen den Charakteren und dient mehr zur leichten Unterhaltung. Dadurch, dass japanische Süßwaren die Hauptthematik sind, hebt der Anime sich von anderen Slice-of-Life Serien ab, was frischen Wind für das Genre bringt. Zugegebenermaßen lässt das Ende zu wünschen übrig, allerdings gibt es dafür ja noch die zweite Staffel, die zukünftig ebenfalls bei KAZÉ erscheinen wird. Wer abseits von Action, Drama und Co. einfach mal eine Komödie anschauen und nebenbei etwas über die japanische Kultur – im Speziellen Süßigkeiten – lernen möchte, wird von „Dagashi Kashi“ nicht enttäuscht.

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ALLGEMEINE DATEN

Erscheinungstermin: 05. November 2020 (Vol. 1), 03. Dezember 2020 (Vol. 2)

Publisher: KAZÉ

Genre: Comedy, Slice of Life

Laufzeit: ca. 150 Minuten pro Volume

FSK: 12

Bild: 1080p

Ton/Sprache: Dolby Digital 2.0 Deutsch und Japanisch

Bestellen bei Amazon.de:
Handlung Vol. 1:

Kokonotsus größter Wunsch ist es, ein erfolgreicher Mangaka zu werden. Doch sein Traum scheint bereits zu Ende, bevor er Gestalt angenommen hat. Denn sein Vater betreibt mitten auf dem Land einen kleinen traditionellen Süßwarenladen und möchte, dass sein Sohn ihn übernimmt und den Familienbetrieb weiterführt – für Kokonotsu das Letzte, was er will. Da taucht plötzlich die hübsche, leicht exzentrische Hotaru auf, die sich mit Knabberkram aller Art bestens auskennt – egal ob knackige Schokosticks oder prickelnde Brausebonbons. Sie ist die Tochter eines berühmten Süßigkeiten-Fabrikanten und will den Ladeninhaber anwerben. Aber so schnell lässt sich Kokonotsus Vater nicht überzeugen: Erst wenn Hotaru seinen Sohn dazu bewegt hat, seinen Traum aufzugeben und die Zukunft seines Geschäfts zu sichern, wird er einwilligen. Und so beginnt Hotarus Mission, dem Widerwilligen mit allen Mitteln die wahre Freude an köstlichem Naschwerk nahezubringen …

Handlung Vol. 2:

Das alljährliche Sommerfest steht an, bei dem auch die Familie Shikada einen Stand betreibt. Dort bieten sie die in der Region Kanto sehr beliebte Speise Monjayaki an – eine Art Pfannkuchen, der auf einer heißen Platte knusprig gebraten wird. Um sich eine Pause von der schweißtreibenden Arbeit zu gönnen, schlendert Kokonotsu zusammen mit Hotaru und To über das Festgelände. Viele Köstlichkeiten genießen können sie aber nicht, da sie nicht genug Geld dabei haben. Doch Hotaru hat einen Plan, wie die drei dank Katanuki zu mehr Geld kommen. Bei diesem Spiel müssen sie versuchen, das in den zuckersüßen Teig eingestanzte Motiv mithilfe einer Nadel herauszubrechen – ohne es zu zerstören. Kurz darauf zieht ein Taifun über die Region und die Freunde flüchten sich in Shikadas Laden, um sich Gruselgeschichten zu erzählen. Doch welche Geschichte ist wahr und welche falsch?

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