The Seven Deadly Sins: Knights of Britannia / ©BANDAI NAMCO

Schöne Locations, bissige Wortgefechte, hervorragende Sprecher der Original-Manga-Serie, Moves, die aus der Reihe bekannt sind – das sind die Zutaten, die gebraucht werden, um eine gute Spieleumsetzung zu kreieren. So dachte man auch, bei der Portierung von Nanatsu no Taizai bzw. Seven Deadly Sins von Suzuki Nakabas, welche schon über 250 Folgen spendiert bekommen hat.

Genretypisch kämpft sich der Protagonist bzw. die Protagonisten durch die Geschichte, indem sie sich von Schlacht zu Schlacht zu Schlacht zu Schlacht usw. fortbewegen. Wer die Serie kennt, wird viele Schauplätze wieder erkennen, denn Seven Deadly Sins: Knights of Britannia folgt der Geschichte buchstabengetreu. So wird die Story von der Prinzessin Elizabeth of Lions, nochmals neu geschrieben, wenn auch in einer sehr gestelzten Erzählform.

Worum geht es?

Elizabeth versucht, die berüchtigten Ritter der Sieben Todsünden zu finden und trifft dabei auf einen Jungen, der eine Taverne führt. Es stellt sich heraus, dass es Meliodas, der ehemalige Anführer der Knights ist. Zwischen den Kämpfen entwickelt sich dann die Geschichte, in einer leider sehr deprimierend leblosen Art und Weise. Die bewegten Standbilder bringen mit ihrer puppenhaften Darstellung den Charme des Mangas nur teilweise herüber.

Puppen im Gespräch

Aha! Und das Spiel?

Kämpfe… Schlachten… die sind da – und das, zu Hauf! Abhängig von der Situation geht man eins zu eins, zwei zu zwei oder eins und zwei gegen viele Kämpfer zu Werke. So muss der Spieler die Siegbedingungen (meist, alle Widersacher vernichten) innerhalb eines bestimmten Zeitlimits erfüllen. Je besser sich der Held in den zerstörbaren Umgebungen schlägt, desto mehr Applaus bekommt er von den Bewohnern (??) und man bekommt Gerüchte zu hören. Je mehr die Leute reden, desto mehr Quests werden freigeschaltet. So bekommt der Spieler, typisch für eine Manga-Adaption, viele Füll-Inhalte mir Nebenquests, die aber nie so interessant oder aufregend sind, wie die Hauptstory.

So entwickeln sich die Charaktere bzw. ihre Fähigkeiten

Wie spielt es sich?

So gibt es – wie schon öfter gesagt – Kampf auf Kampf. Witzig sind dabei diese, die von Meliodas Schweinefreund Hawk alleine oder mit dem Haupthelden ausgeführt werden. Oder, Elizabeth sucht nach Hinweisen (leuchtende Gebilde, die sie aufnehmen muss) und das Schwein wird über Tastendruck aufgefordert, sie zu schützen. Doch egal, in welchem Modus gerade gespielt wird, es fühlt sich alles so gleich an. Der einzige größere Unterschied besteht darin, dass die zu spielende Figur gewechselt wird (schön: Diane, die rampageartig übergroß die Feinde vermöbelt).

Rampage

Meliodas, als Hauptcharakter, ist der schnellste, der Kämpfer, aber leider auch am langweiligsten zu kontrollieren. Ban oder King gehen da schon lustiger zur Sache und lassen gute Kombinationen zu. Diane, der Riese – langsam, aber mit starken Angriffen. Selbst Hawk, mit seinen wenigen Angriffstasten, hat mehr Potential als Meliodas. Doch gibt es eine Spezialattacke, die ihn etwas aus dem tristen Dasein herausholt. Das ist sein Revenge Counter, der, falls man ihn schafft, gewaltigen Schaden zufügt.

Jeder, der Charaktere, besitzt im Kampfmodus eine Leiste für seine magischen Fähigkeiten. Damit werden, typischerweise, Spezialmoves ausgeführt, die die Gegner von Weitem angreifen, es ermöglichen, hinter Feinde zu schlüpfen oder andere spezielle Angriffe auszuführen. Dabei ist die Aktivierung denkbar einfach: R1 und eine der Angriffstasten und schon vollführt dir Spielfigur seine magischen Moves. Nach und nach füllt sich auch das Charakterportrait, dass, wenn es gefüllt ist, den Helden/die Heldin dazu befähigt einen Super-Move zu tätigen. Einfach R2 anklicken und der ultimative Angriff wird entfesselt. Die Kombination der verschiedenen Angriffe bringt die Menschen in der Region der Taverne, in der man sich befindet, und die der Ausgangspunkt der Quests ist, dazu zu Klatschen und die schon vorher erwähnten Nebenquests auf der Karte Britannias frei schalten.

 

Specialmove

Gibt es eine Oberwelt?

Die Welt von Britannia ist riesig. Sie besteht aus einer Reihe von miteinander verbundenen Gebieten, die von Torforts geteilt werden. Diese sind dazu gedacht, den Spielfluss etwas zu behindern und die Geschichte zu leiten. Leider wird nicht gesagt, wo sich eine neue Quest gerade gebildet hat und so ist man gezwungen, sich in schon erkundeten Areas zurück zu bewegen, um dort die neuen Aufgaben vielleicht zu finden.

Mit dem Schwein auf der Oberwelt unterwegs

Wie ist das Spiel denn dann?

Es gibt tatsächlich einige großartige Ideen in Seven Deadly Sins: Knights of Britannia, die aber nicht so hundert prozentig ausgearbeitet scheinen. Orte wiederholen sich, auch wenn man sich in verschiedenen Gebieten befindet, gegnerische Feinde werden dauernd wieder benutzt und wenn man eine Reihe der Angreifer besiegt hat, werden diese einfach wieder neu in die Kampfarena hinein geworfen. Auch sind die Charaktermodelle etwas schlecht animiert, wenn sie etwas anderes machen, als gerade zu kämpfen. Ab und an fällt auch die Framerate absolut zu einer lächerlichen Wiederholungsfrequenz herab.

Neben dem Abenteuer-Modus kann der Spieler sich auch in einem Duellmodus ausprobieren, in dem er im Solokampf gegen den Computer antritt. Auch kann der Gamer sich in einem Koop-Modus versuchen, d.h. Spieler und vom Computer gesteuerter Mit-Kämpfer gegen zwei KI-Gegner. Abgerundet wird der Modus-Reigen mit der Möglichkeit der Online-Kämpfe und einem lokalen Multiplayer. Dieser ist aber auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. So gibt es im lokalen Mehrspieler-Modus keinen geteilten Bildschirm. Die Kamera bleibt immer hinter Spieler eins verankert, was dazu führt, dass der zweite Spieler immer benachteiligt ist.

Fazit

Knights of Britannia ist ein Spiel, aus dem sehr viel mehr gemacht werden hätte können. Fans des Mangas werden aber trotzdem nicht enttäuscht werden, denn die Mixtur aus RPG und Beat’em’up ist eine ziemlich ungewöhnliche und frische Idee, die aber nicht bis zum letzten ausgeführt wurde. Die Langzeitmotivation fehlt genau so, wie die Lust, nach einmaligen Durchspielen nochmals sich an den Joypad zu setzten. Dazu fehlt einfach der Reiz, etwas Neues zu finden, oder einen schon gegangenen Weg alternativ zu verändern. Seven Deadly Sins ist bunt, aber am Ende fehlt der Charme vom Manga und Anime, und das ist wirklich die schlimmste aller Sünden.

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