©2015 Kineko Shibai/Published by Kadokawa Corporation ASCII Media Works/LA Operation Team

Am 25. Januar 2019 startete Publisher Nipponart mit der Veröffentlichung der Animeserie “And You Thought There Is Never a Girl Online?” (kurz: Netoge). Für uns natürlich Grund genug, uns dem ersten Volume mit den Episoden 1 bis 4 in einer Review zu widmen. Wie uns der erste Ausflug in das MMORPG Legendary Age mit Hideki und Ako gefallen hat, das verraten wir euch nachfolgend.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Videospiel-Ehefrau

“Netoge”-Protagonist Hideki ist nicht nur Oberschüler, sondern auch bekennender Otaku, was von seinen Freunden akzeptiert wird. Aber natürlich gibt es auch jene, die dafür auf ihn herabschauen, so auch seine Mitschülerin Akane Segawa, die von Otakus so gar nichts zu halten scheint. In seiner freien Zeit beschäftigt sich Hideki unter dem Playernamen Rusian vornehmlich mit dem MMORPG Legendary Age, das er bereits seit Jahren spielt. Dort war er auch Mitglied einer Gilde, bis sich ein bestimmter Vorfall ereignete: Online gestand er seiner Kameradin Nekohime seine Liebe, die ihm jedoch eröffnete, dass sie im realen Leben ein älterer Mann sei, der sich nur im Spiel mit dem niedlichen weiblichen Charakter bewegt.

Nach diesem Schock bleibt Hideki in der Welt von Legendary Age ein gutes Jahr lang ein Einzelkämpfer, bevor er mit drei weiteren Spielern die Gilde Alley Cats gründete. Die weiteren Mitglieder dieser Gilde sind neben Rusian der Damage Dealer Schwein, der Gildenmeister Apricot sowie die Heilerin Ako. Als letztere Rusian ihre Liebe gesteht und ihn zu einer Ingame-Hochzeit drängt, gibt dieser erst nach dem zehnten Anlauf nach, nachdem er für sich Spiel und Realität ganz klar trennt und ihm somit egal ist, wer sich am Rechner hinter Akos Charakter verbirgt. Doch das findet er schneller heraus, als er es für möglich gehalten hätte…

Das Offline-Treffen

Als einige bereits erste Details zu ihrem realen Leben ausplaudern, schlägt der Gildenmeister der Alley Cats unerwartet ein Offline-Treffen der Gilde vor, da alle Mitglieder durch Zufall auch noch recht nah beieinander wohnen. Wie sich dabei herausstellt, verbirgt sich hinter Ako sehr wohl ein echtes Mädchen in Hidekis Alter, die übrigens auch im echten Leben Ako heißt. Viel überraschender ist jedoch, dass sich auch hinter den Charakteren Schwein und Apricot zwei Mädels verbergen: Zum einen Akane Segawa, die in der Klasse offenbar nur eine Fassade aufrecht erhält, und zum anderen die Vorsitzende der Schülervertretung Kyoh Goshoin, die im Spiel beide männliche Charaktere lenken.

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Die vier kommen auf Anhieb auch offline gut miteinander aus und besuchen durch Zufall alle die gleiche Schule. Schnell wird jedoch klar, dass Ako ein kleines Problem hat: Sie kann nicht wirklich zwischen Spiel und Realität unterscheiden, was vor allem ihrem Online-Ehemann Hideki immer wieder Probleme beschert. Um dieses Phänomen in den Griff zu bekommen, fasst Kyoh den Plan, eine Online-Game-AG zu gründen, die den vier Gildenmitgliedern einerseits die Möglichkeit gibt, nach der Schule gemeinsam in Legendary Age einzutauchen. Gleichzeitig soll sich Akos Problem durch die Tatsache, dass sie ständig die realen Personen vor Augen hat, jedoch gleichzeitig die Charaktere im Spiel sieht, verbessern. Das klappt jedoch nicht so richtig und zu allem Überfluss stellt sich heraus, dass Hidekis früherer Online-Schwarm Nekohime in Wahrheit kein Mann, sondern die Lehrerin Frau Tamaki ist, während Akanes beste Freundin Nanako herausfindet, was ihre Klassenkameradin in ihrer Freizeit so treibt… Der Trubel nimmt kein Ende!

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Bild und Animationen

Da es sich bei “And You Thought There Is Never a Girl Online?” um eine noch recht neue Serie aus dem Jahr 2016 handelt, ist es grundsätzlich wenig verwunderlich, dass der Anime im Standardformat von 16:9 bei einer Auflösung von 1080p daherkommt. Farblich hat man das Bild durch eine große Palette an verschiedenen sehr kräftigen Farbtönen eher fröhlich gestaltet, was sehr gut zum Alltags-Comedy-Charakter der Serie passt. Dabei bleibt das Bild stets scharf, auch wenn hin und wieder auf allzu ausgearbeitete Hintergrunddetails verzichtet wird.

Bezüglich der Animationen werden bedingt durch das Genre keine allzu großen Ansprüche an die Qualität gestellt. Nur hin und wieder – sobald die Serie in das Spiel Legendary Age eintaucht – kommt es zu Kampfszenen, bei denen wir es beispielsweise auch mit Magie zu tun bekommen. In diesen Momenten sind die Animationen von durchschnittlicher Qualität. Da der Fokus aber stark auf die Rom-Com-Elemente der Serie gelegt wurde, reicht das vollkommen aus.

Ton und Synchronisation

Beim Ton liefert man uns die deutsche Tonspur im qualitativ hervorragenden DTS HDMA Format und bedient dabei durch die 5.1 Surroundspur auch Enthusiasten mit guten Soundsystemen. Entscheidet man sich als Zuschauer für den japanischen Originalton muss man sich mit Stereosound zufriedengeben, der allerdings im qualitativ nicht minder hochwertigen PSM-Format vorliegt. Auf Grund des Genres reicht aber natürlich auch der Stereoton vollkommen aus.

Bezüglich der deutschen Synchronisation hat man das Gefühl, dass man sich grundsätzlich Gedanken über die Besetzung gemacht hat, denn die Stimmen erscheinen recht passend gewählt. Hinzu kommt, dass alle Sprecher gute Leistungen abliefern, auch wenn man stets das Gefühl hat, dass in einigen Szenen noch ein wenig mehr möglich gewesen wäre, wenn es um die Emotionen in den Stimmen geht. Gepaart mit einem soliden Dialogbuch, das bisher eigentlich keine Schwächen offenbart, präsentiert sich die Synchronisation insgesamt gut.

Physische Umsetzung

Ihr kennt es schon aus unseren weiteren Rezensionen: Die physische Umsetzung des Produkts ist kein wertungsrelevanter Punkt unserer Review, dient euch als potenziellen Käufern aber als Überblick über das, was ihr bei einem Erwerb des Produkts erwarten könnt. Dabei beziehen sich alle nachfolgenden Informationen und Bilder auf die Blu-Ray-Variante des ersten Volumes von “And You Thought There Is Never a Girl Online?”.

Volume 1 von “Netoge” kommt dabei in einer Standard-Amaray-Hülle daher. Auf dem Cover befindet sich ein unschönes aufgedrucktes FSK-Kennzeichen, was jedoch kein Problem darstellt, da man vorbildlicherweise an ein Wendecover gedacht hat. Auf dem Frontcover ist übrigens Ako abgebildet. Öffnet man die Hülle, kommen dort neben der Disc, welche die ersten vier Episoden der Serie, jedoch keine digitalen Extras umfasst, die beiden physischen Boni zum Vorschein. Dabei handelt es sich um ein dünnes Booklet im Magazin-Stil, das Infos zu Ako und Akane enthält, sowie um einen Sticker.

Fazit

Mit dem ersten Volume von “And You Thought There Is Never a Girl Online?” liefert uns Nipponart den Start in eine bisher solide Wohlfühl-Rom-Com mit einigen Videospielelementen à la “SAO” oder “Overlord”. Gepaart mit einem soliden Ton, einer guten deutschen Synchronisation und durchschnittlicher Animationsqualität, sollte “Netoge” alle Fans dieses Genre gut unterhalten, auch wenn die Serie sich weder besonders positiv noch besonders negativ aus den weiteren Vertretern der romantischen Komödien hervortut. Dabei sollte man als Zuschauer im Hinterkopf haben, dass hier handlungsmäßig kein allzu großer Tiefgang zu erwarten ist – was freilich auch nicht nötig ist! Wer aber philosophisch tiefgründige Anime-Serien sucht, der wird sich besser anderweitig umschauen.

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ALLGEMEINE DATEN

Veröffentlichung: 25. Januar 2019

Publisher:  Nipponart

Genre: Comedy, Ecchi, Romance

Laufzeit: ca. 100 Minuten

FSK: 16

Bild: 1080p

Ton/Sprache: DTS-HD MA 5.1 Deutsch & PCM Stereo Japanisch

Untertitel: Deutsch

Bestellen bei Amazon.de:
Handlung:

Im Internet weiß man nie, wer sich im Chat oder in einem Online-Game hinter einem Nickname oder Avatar verbirgt. Diese Erfahrung muss auch der Oberschüler Hideki machen, der im Online-RPG „Legendary Age” gemeinsam mit drei weiteren Gamern einer Gilde namens Alley Cats angehört. Und da die vier sich bestens verstehen, hat sich Hideki sogar dazu verleiten lassen, die Heilerin Ako zu ehelichen – wohlgemerkt nur im Game und im Rahmen einer kitschigen Fantasy-Hochzeit. Als das Quartett beschließt, sich erstmals auch im echten Leben zu treffen, bemerkt der Junge allerdings schnell, dass Ako zwischen Spiel und Wirklichkeit nicht unterscheiden kann und sich tatsächlich für seine Ehefrau hält! Dies stellt den verdutzten Hideki fortan vor allerlei Probleme…


Alle Reviews auf AnimeNachrichten.de spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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