Plastic Memories
Plastic Memories / © peppermint anime

Eine Welt in der Androiden, die aussehen, sich so verhalten und sogar so fühlen wie Menschen, mit uns zusammenleben. Was wäre das wohl für eine Welt? In Volume eins von Plastic Memories wird genau diese Zukunftsvision ausgemalt.

Tsukasa hat es nicht leicht. Auf Grund einer Erkrankung hatte er kein Glück bei der Prüfung für die Oberschule. Glücklicherweise hat sein Vater sehr gute Beziehungen zu einem leitenden Angestellten der SAI Corporation, dem führenden Anbieter von Giftias. Dabei handelt es sich um sehr menschenähnliche Androiden, die ihrem humanoiden Vorbild nicht nur zum Verwechseln ähnlich sehen, sondern auch genauso denken und vor allem auch die gleichen Gefühle entwickeln können.

Nachdem sein Vater ihm einen Job bei der SAI Corporation verschafft hat, findet sich Tsukasa an seinem ersten Tag in der Abteilung des Terminal Service wieder. Diese ist dafür zuständig, Giftias, die kurz vor dem Ende ihrer Lebensdauer stehen zur Firma zurückzuführen. Als Konsequenz wird bereits in Folge eins ein großer Teil der wichtigen Charaktere eingeführt, denn dabei handelt es sich um Tsukasas Arbeitskollegen. Von diesen begegnen manche dem Neuling mit Argwohn, nicht zuletzt weil Tsukasa den Job nur über Beziehungen erhalten hat. Schnell wird klar: Die Arbeit beim Terminal Service wird immer in Zweierteams verrichtet. Diese bestehen grundsätzlich aus einem Menschen und einem Androiden, die sich die Aufgaben teilen. So bekommt Tsukasa Isla als seine Partnerin zugeteilt – eine Giftia, die zwar schon lange in der Abteilung arbeitet, jedoch zuletzt nur den anderen Angestellten den Tee servieren durfte.

Plastic Memories / © peppermint anime
Erinnerungen, Emotionen und ein wenig Alltags-Komik

Ab diesem Zeitpunkt nehmen die ersten Folgen von Plastic Memories den Zuschauer mit auf eine emotionale Reise. Dabei werden die verschiedenen Emotionen thematisiert, die das Zusammenleben mit den Giftias mit sich bringt. Der klare Fokus liegt dabei allerdings auf Erinnerungen und ihrer vermeintlichen Vergänglichkeit, was das “Memories” im Titel des Anime bereits durchblicken lässt. So kommt es, dass den Zuschauer neben vielen mit Humor gespickten Momenten vor allem auch rührende und traurige Situationen erwarten. Grund dafür ist die begrenzte Lebensdauer der Giftias, die den Job von Tsukasa und seinen Kollegen erst notwendig macht. Abschiedsszenen zwischen Menschen und Giftias, von denen die ein oder andere auch schon mal zu Tränen rühren kann, stehen also an der Tagesordnung.

Dass in solch emotionalen Situationen nicht jeder gleich reagiert, wird auch zum Thema des Anime. Das führt dazu, dass bei Tsukasas und Islas Aufgaben bei weitem nicht immer alles glatt läuft. Hinzu kommt noch, dass Isla trotz ihrer langjährigen Abteilungszugehörigkeit Probleme bei der Bewältigung ihrer Aufgaben hat, was die ganze Angelegenheit für Tsukasa, der sich ja noch in seiner Einarbeitungsphase befindet, nicht gerade leichter macht. Ohne seine Arbeit zu vernachlässigen, möchte dieser also nun auch herausfinden, wie er Isla bei ihren eigenen Aufgaben helfen kann. Dabei versucht er die verschlossene Giftia besser kennen zu lernen und mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren. Das soll den beiden auch beim Zusammenleben helfen, denn beim Terminal Service ist es Tradition, dass die Arbeitspartner in einer gemeinsamen Wohnung untergebracht sind, um deren Zusammenhalt zu fördern.

Plastic Memories / © peppermint anime
Veränderung braucht einen Auslöser

Gegen Ende der ersten sechs Episoden kommt es dann zu einem dramatischen Zwischenfall, in den die ganze Abteilung involviert wird. Hier wurde auch ein ausgeprägter Cliffhanger eingebaut, der glücklicherweise noch in Volume eins aufgelöst wird. Im Zuge dieses Zwischenfalls und der vorherigen Folgen erfährt der Zuschauer auch einige Details aus der Vergangenheit mehrerer Charaktere. Während sich die Charakterentwicklung der meisten Terminal Service-Mitarbeiter trotzdem größtenteils in Grenzen hält, bildet Isla die Ausnahme. Im Verlauf der ersten sechs Episoden ist bei ihr tatsächlich eine starke und merkliche Entwicklung zu erkennen, die in Folge sechs ihren Höhepunkt findet.

Roboterstimme im rechten Licht

Was die Synchronisation betrifft, so gehen die Geschmäcker bei der Auswahl der Stimmen natürlich immer ein wenig auseinander. Sicherlich hätte man für ein oder zwei Charaktere passendere Sprecher finden können – alles in allem ist die Auswahl aber absolut in Ordnung. Was die Performance der Sprecher angeht, so gibt es hier nur wenige Defizite. Achtet man sehr genau darauf, fallen einem ab und an kleinere Asynchronitäten zwischen den Stimmen und den Lippenbewegungen der Charaktere auf. Das kommt daher, dass sich durch die Übersetzung der japanischen Texte in die deutsche Sprache einige kleinere Abweichungen nicht vermeiden lassen. Diese fallen jedoch kaum ins Gewicht, da sie beim Anschauen nicht stören und wirklich nur bei hoher Konzentration auf die Synchronisierung auffallen.

Ansonsten lässt sich sagen, dass sich die Sprecher auf jeden Fall Mühe gegeben haben, eine gute Arbeit abzuliefern. Interessant ist auch die Synchronisation von Isla: Kommt einem die Stimme sowie die Aussprache beim ersten Hören zunächst etwas merkwürdig vor, so ist die Umsetzung doch ganz gut gelungen. Klar wird das erst im Vergleich mit dem japanischen Original, bei dem ähnliche Tendenzen herauszuhören sind. Hinzu kommt noch, dass Isla in bestimmten Situationen absichtlich wie ein Roboter redet, was gerade diese Sprecherrolle nicht einfacher macht. Unter Berücksichtigung dieser Punkte ist die Synchronisation zusammenfassend absolut solide, kommt jedoch nicht an die allerbesten Arbeiten im Anime-Bereich heran.

Plastic Memories / © peppermint anime

Zur Animation muss man sicherlich nicht viele Worte verlieren. Die Qualität ist durch die Bank weg gut. Dabei stechen vor allem die Farben und einige Lichteffekte hervor, die gut gelungen sind. Allerdings sind bei Plastic Memories auch keinerlei besondere Actionszenen, wie ausgedehnte Kampfszenen oder extreme Explosionen zu erwarten, bei denen die Animationsqualität deutlich ins Gewicht fallen würde. Alles in allem gilt für die Animation das Gleiche wie für die Synchronisation: Sie ist auf gutem Niveau.

Physische Umsetzung:

Obwohl die physische Umsetzung der Veröffentlichung nicht in unsere Review-Bewertung mit einfließt, ist es für viele potenzielle Käufer sicherlich trotzdem interessant zu erfahren, was genau sie beim Erwerb von Plastic Memories Vol. 1 erhalten. Wir hatten dabei Gelegenheit, uns die limitierte Edition der Blu-Ray-Version anzusehen.

In dieser sind natürlich die ersten sechs Episoden des Anime zu finden, zusätzlich bietet die Disc noch die Credits, das Clean Opening sowie vier Trailer zu anderen Veröffentlichungen von peppermint anime. Neben der eigentlichen Anime-Disc befindet sich eine Soundtrack-CD zu Plastic Memories mit insgesamt 15 Tracks in der Blu-Ray Doppelhülle. Die Tracklist findet sich auf der Rückseite des Covers, bei dem es sich löblicherweise um ein Wendecover handelt, so dass es eine Seite ohne das störende FSK-Logo gibt. Außerdem liegt noch ein Code bei, mit dem ihr die ersten sechs Episoden von Plastic Memories auch digital über AKIBA PASS anschauen könnt. Das Ganze befindet sich in einem hübschen, wenn auch wenig stabilen Pappschuber. Auch hier wurde darauf geachtet, dass die Käufer nicht zwangsweise mit dem FSK-Logo konfrontiert werden. Dieses ist nur aufgeklebt und lässt sich leicht ablösen, ohne den Schuber in Mitleidenschaft zu ziehen.

Fazit:

Insgesamt fesselt die erste Volume von Plastic Memories den Zuschauer nicht durch eine stringente Handlung, bei der man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht – das kommt nur selten beim Übergang einzelner Episoden vor. Stattdessen liegen die Stärken des Anime in den Gefühlen, die er zu vermitteln weiß. Dabei stechen vor allem emotionale Szene zwischen Menschen und Giftias im Allgemeinen hervor, ein besonderer Fokus liegt auf der Interaktion zwischen den Hauptcharakteren Tsukasa und Isla. Genau diese Aspekte sind es, die den Anime sehenswert machen. Wem also emotionalere und rührende Momente bei einem Anime gut gefallen und wer auch eine Prise Humor ab und an nicht scheut, der kann guten Gewissens zu Plastic Memories greifen. Gepaart mit einer soliden Synchronisation und guter Animation gibt Plastic Memories durchaus ein gutes Gesamtbild ab.

” Wem also emotionalere und rührende Momente bei einem Anime gut gefallen und wer auch eine Prise Humor ab und an nicht scheut, der kann guten Gewissens zu Plastic Memories greifen. “

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Handlung:

In naher Zukunft hat die Menschheit Androiden für alle Lebenslagen entwickelt. Die SAI Corporation ist hierbei der führende Anbieter mit seinen mit menschlichen Emotionen ausgestatteten Giftia-Modellen. Nachdem Tsukasa seine Prüfung für die Oberschule vermasselt hat, bekommt er durch seinen Vater einen Job bei eben dieser Firma. Seine undankbare Aufgabe: Giftias die kurz vor ihrem Ablaufdatum stehen, zu entsorgen. Als Partnerin bekommt er die hübsche Androidin Isla – selbst eine Giftia – an die Seite gestellt, die bisher nicht mehr tun durfte, als den übrigen Angestellten den Tee zu bringen. Auf Anweisung seiner Chefin muss Tsukasa nun nicht nur mit ihr zusammenarbeiten, sondern auch eine gemeinsame Wohnung teilen. Bald schon entdeckt Tsukasa, dass Isla mehr als nur eine Maschine ist…

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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