©2020Ryukishi07/Higurashi-P

Willkommen im idyllischen Dorf Hinamizawa, wo nichts ist, wie es scheint. AniMoon Publishing hat Vol. 1 von “Higurashi SOTSU” veröffentlicht, das einige Fragen der vorherigen Staffel “Higurashi GOU” beantworten soll. Ob es das gelingt? Wir haben die Antwort.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Alles auf Anfang

Wer das “Higurashi”-Franchise bereits eine Weile verfolgt, wird das Prinzip der Serie bereits kennen. Dennoch möchten wir es hier noch einmal erläutern. Die Serie umfasst sowohl Frage- als auch Antwort-Kapiteln. Während man in den Frage-Kapiteln oft ins Ungewisse stolpert und sich verloren fühlt, werden in den späteren Antwort-Kapiteln die offenen Fragen beantwortet, sodass sich der Kreis schließt. Im ersten Volume von “Higurashi SOTSU” wird das “Oniakashi-Kapitel” behandelt, das die Fragen aus dem ersten Volume von “Higurashi GOU” beantworten soll, jedoch aus einer anderen Perspektive.

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Wir befinden uns am 10. Juni 1983 im Dorf Hinamizawa, wo der Morgen anbricht und die Freunde Keiichi, Rena, Rika, Satoko und Mion sich für die Schule fertig machen. Während der Schulzeit können wir die Freunde bei ihren alltäglichen Scherzen und Streichen beobachten, doch da wir alle diese Szenen bereits aus “Higurashi GOU” kennen, kommt beim Zuschauen ein Déjà-Vu-Gefühl auf. Einige Tage vergehen, und Keiichi begleitet Rena zur Müllhalde, wo sie nach niedlichen Schätzen sucht. Im Zirpen der Zikaden findet sie tatsächlich etwas, aber die Figur steckt so tief im Müll, dass die Jugendlichen nicht rankommen. Ohne ein kuscheliges Fundstück kehrt Rena spät nach Hause zurück, wo ihr Vater sich gerade auf den Weg macht, um Rina Mamiya zu treffen. In letzter Zeit trifft er sich regelmäßig mit ihr, was Rena überhaupt nicht gefällt. Rina ist ein Showgirl, das offensichtlich nur eines im Sinn hat: das Geld ihres Vaters.

Während der Vater also außer Haus ist, beginnt Rena damit, die Wohnung aufzuräumen. Dabei stößt sie auf eine Visitenkarte des Gentlemen’s Club “Blue Mermaid”, wo Rina offenbar arbeitet. Zunächst behält Rena die Karte für sich, da am nächsten Tag bereits die Schule ansteht, und sie sich schlafen legt. Während der Schulzeit spielen die Freunde wieder miteinander, von Verstecken bis Streichen, ist alles dabei. Als Rena sich etwas ausruhen möchte, kommt die kleine Satoko ins Schwesternzimmer. Doch Satoko ist nicht nur das niedliche kleine Mädchen, sondern sie trägt auch die Erinnerungen an frühere Ereignisse mit sich. Deshalb verabreicht sie Rena eine Spritze, um ein glückliches Leben in Hinamizawa aufzubauen. Dafür muss Rena wieder lachen können.

Rena und Rina

Etwas später erwacht Rena, ohne zu wissen, dass ihr das Serum H-173 verabreicht wurde. Als sie nach Hause kommt, stellt sie fest, dass ihr Vater erneut nicht da ist. Ist er vielleicht bei dem Showgirl? Rena durchsucht daraufhin das ganze Haus, um ein Sparbuch zu finden. Ihre Vermutung war richtig: Ihr Vater hat ihr gesamtes Erspartes aufgebraucht, das eigentlich nur für Notfälle gedacht war. Das Geld stammt aus der Trennung mit ihrer Mutter, die mittlerweile einen neuen Mann geheiratet hat. Rena hatte damals den neuen Freund ihrer Mutter akzeptiert, doch diesen Fehler will sie nicht noch einmal begehen. Sie wird alles tun, um ihre Familie zusammenzuhalten!

Vor dem “Blue Mermaid” angekommen, wird sie jedoch vom Türsteher abgewiesen, da sie aufgrund ihres Alters keinen Zutritt zu solchen Etablissements hat. Als sie gerade bei einer Tasse Schwarztee darüber nachdenkt, wie sie weiter vorgehen soll, hört sie am Nachbartisch das Gespräch zweier Damen, von denen eine Rina heißt. Rena fragt sich, ob es DIE Rina ist.

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Im Gespräch der beiden Damen geht es darum, dass Rina ihren Stammkunden vernachlässigen möchte. Ihr ging es nur darum, dass er ihre hohen Rechnungen bezahlt, und ansonsten hat sie kein Interesse an ihm. Er soll die offenen Rechnungen noch begleichen und zurück nach Hinamizawa fahren. Bei Rena klickt es schließlich. Sie hat immer wieder abfällige Bemerkungen über ihren Vater gehört, bis sie das Café verlässt. Rena gerät in einen tranceartigen Zustand und ist fest entschlossen, alles zu tun, um ihre Familie zusammenzuhalten. Koste es, was es wolle.

Mord auf der Müllhalde

Einige Tage sind vergangen, seit der ersten Begegnung, und Rena hat nicht von ihrem Plan abgelassen, ihren Vater aus den Fängen des Showgirls zu befreien. Sie spielt nach außen hin immer noch die liebevolle und fürsorgliche Tochter, hat aber bereits alle Materialien beschafft, um Rina ein für alle Mal aus dem Leben ihres Vaters zu entfernen. Sie plant, den Angriff auf ihrer geliebten Müllhalde durchzuführen, muss jedoch noch einen Weg finden, um Rina dorthin zu locken. Das Schicksal scheint es gut mit ihr zu meinen, denn gerade als sie die nächsten Werkzeuge in ihrem Versteck deponiert hat, wird sie spät abends zuhause von Rina aufgesucht. Rina wirkt sichtlich verlegen und weiß nicht so recht, wie sie sich vorstellen soll. Letztendlich gibt sie vor, eine Freundin ihres Vaters zu sein, aber Rena weiß natürlich, wer sie wirklich ist.

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Rena macht weiterhin gute Mine zum bösen Spiel und lächelt freundlich, während sie sich fragt, warum genau Rina hier ist. Renas Vater hatte nur gutes über seine Tochter zu berichten, sodass Rina sie selbst kennenlernen wollte. Für Rena passte dies wie die Faust aufs Auge, da auch sie auf der Jagd nach Rina war. Um sich näher kennenzulernen, schlägt Rena vor, dass sie beide auf eine Schatzsuche gehen könnten. Schließlich wissen wir ja, wo Renas “Berg voller Schätze” ist – auf der Müllhalde. Als sie dort angekommen sind, führt Rena das Showgirl zu einem Minivan, der ihr Versteck ist. Alles läuft genau nach Plan! Bevor es jedoch zu dem geplanten Überfall kommt, schenkt Rina reinen Wein ein.

Rina beichtet letztendlich, dass sie ein Showgirl und dass Renas Vater einer ihrer Kunden ist. Auch Rina ist mit nur einem Elternteil aufgewachsen und empfindet ein schlechtes Gewissen gegenüber Rena. Deshalb schlägt sie vor, dass Rena mit ihrem Vater sprechen und ihm schonend beibringen sollte, dass er sie nicht mehr besuchen soll. Rena zeigt Verständnis, nähert sich aber von hinten an, um Rina mit ihren Händen zu erwürgen. Doch im letzten Moment kann sich Rina von Rena befreien. Instinktiv flüchtet Rina aus dem Van, aber Rena gibt nicht auf. Rena packt daraufhin ihre mitgebrachte Waffe, eine sensenähnliche Klinge, aus und jagt Rina damit nach. Ein Katz-und-Maus-Spiel entsteht, aber aufgrund des regnerischen Wetters kann Rina nicht den Müllberg hinauf klettern und verliert immer wieder Halt an der rutschigen Oberfläche. Am Fuße des Müllbergs wartet Rena bereits und tötet Rina mit einem gezielten Hieb der Sense. Anschließend zerstückelt sie die leblose Leiche in viele Einzelteile, um sie sicher in der Müllhalde zu verstecken. Endlich hat sie es geschafft, den Feind der Familie zu besiegen!

Am nächsten Tag besucht Rena erneut ihren Lieblingsplatz im Dorf, um nachzusehen, ob die Körperteile immer noch dort sind. Dort wird sie von Keiichi überrascht. Keiichi hat keine bösen Absichten und will ihr nur dabei helfen, die knuffige Kenta-Statue auszugraben, die sie vor einigen Tagen entdeckt haben. Aber Rena hat das Gefühl, dass er sie beobachtet hat, und nun ist ihr nächstes Ziel klar: Sie wird auch Keiichi zum Schweigen bringen, wenn das dem Wohl der Familie dient…

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Bild und Animation

Wie es für eine Blu-Ray-Disc fast nicht anders zu erwarten war, wurde der Anime im 16:9 Standardformat gehalten und bringt eine Auflösung von 1080p mit sich. Wie bereits bei “Higurashi GOU” ist das Animationsstudio Passione für die Umsetzung des Animes verantwortlich. Ähnlich wie in unserem “Higurashi GOU”-Review fällt der stilistische Unterschied zwischen den neuen und den alten Staffeln auf. Auch hier wählt man den modernen Ansatz mit einem helleren und farbenfroheren Bild, während die vorherigen Staffeln einen düsteren und gefährlicheren Eindruck vermittelten.

Dennoch hat der neue Stil auch seine eigenen unverwechselbaren Merkmale, die die Zuschauer schnell in den Bann ziehen. Die Charakterdesigns, die flüssige Animation und der deutliche Kontrast in den gefährlicheren Szenen tragen dazu bei. Alles in allem gibt es hier wenig zu bemängeln, da die Bildqualität zu jeder Zeit gestochen scharf ist und die Farben beeindruckend wirken.

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Ton und Synchronisation

Auch bei “Higurashi SOTSU” haben die Käufer:innen die Wahl zwischen der japanischen Tonspur, wahlweise mit deutschen Untertiteln, oder die synchronisierte Fassung. Beide Sprachoptionen bringen das Format Dolby Digital 2.0 Stereo mit sich. Zwar ist ein Surroundtonspur immer von Vorteil, doch bei einem Anime wie “Higurashi SOTSU” kann man gut darauf verzichten.

Die deutsche Synchronisation wurde dieses Mal von der Synchronfirma @alpha Postproduktion in München durchgeführt. Die Dialogregie wurde von Domenic Redl übernommen, der Daniel Käser in dieser Rolle ablöst. In Bezug auf die Synchronsprecher hat sich zum Glück nichts geändert, sodass die vertrauten Stimmen unserer Lieblingsfiguren erhalten geblieben sind. Zum Beispiel hören wir weiterhin Moira May als Rena, Tobias John von Freyend als Keiichi und Lisa Dzyadyk als Satoko. Diese erfahrenen Sprecher verleihen den Charakteren Leben und überzeugen in jeder Hinsicht. Insbesondere die Figuren Rena und Satoko müssen oft in einem einzigen Satz sowohl süß als auch bedrohlich wirken, was die Damen eindrucksvoll umsetzen. Trotz des Wechsels der Synchronfirma bleibt die Qualität auf beeindruckend hohem Niveau.

Physische Umsetzung

Wie ihr es bereits kennt: Die physische Umsetzung des Produkts ist natürlich kein wertungsrelevanter Punkt unserer Kritik, soll euch aber ein Bild vom dem vermitteln, was ihr als Käufer erwarten könnt. Die kommenden Informationen und Fotos beziehen sich auf die Blu-Ray-Variante der limitierten Steelcase Edition des ersten Volumes von “Higurashi SOTSU”.

Die Edition wird in einem hochwertigen Hardkarton-Sammelschuber präsentiert, der Platz für alle vier Volumes des Animes bietet. Zusätzlich dazu gibt es ein erstklassiges Steelcase mit einer PET-Wende-O-Card, auf der Rena ihre bestialische Seite zeigt. Nachdem Fans sich bei “Higurashi GOU” mit jedem Volume über eine Acrylfigur im Chibi-Look freuen durften, wird bei “Higurashi SOTSU” an dieser Tradition festgehalten. Im ersten Volume ist eine exklusive Keiichi-Figur enthalten. Als digitale Boni gibt es auf der Disc das Clean Opening sowie das Ending.

Allgemeine Daten

Veröffentlichung: 13. Oktober 2023

Publisher: AniMoon Publishing

Genre: Horror, Thriller

Laufzeit: Ca. 70 Minuten

FSK: 16

Ton/Sprache: Deutsch (DTS-HD MA 2.0 ), Japanisch (DTS-HD MA 2.0)

Untertitel: Deutsch

Im Handel entdecken:

Handlung:

Rena erfährt, dass ihr Vater eine neue Freundin hat. Wirklich begeistert ist sie davon sowieso nicht. Aber, als die dann auch noch sieht, dass ihr Vater deren ganzen Ersparnisse für diese Frau aus dem Fenster schmeißt, wird ihr Zorn erweckt. Rena will nicht erneut erleben, wie ihre Familie aufgrund einer neuen Bekanntschaft auseinanderbricht. Deswegen ist sie sich sicher: Um ihren Vater aus der misslichen Lage zu befreien, muss sie ihren Feind auslöschen! 


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Überblick der Rezensionen
Handlung
7.5
Charakterentwicklung
7.5
Animation
7
Synchronisation
9
Unterhaltung
8
review-higurashi-sotsu-vol-1-blu-rayIn "Higurashi SOTSU" kann man einen interessanten Aspekt beobachten, der sich von den Frage-Kapiteln in "Higurashi GOU" unterscheidet. Während Rena beispielsweise auf den Müllbergen herumstolziert, sieht man im Hintergrund Keiichi mit Tomitake, einem freiberuflichen Fotografen, sprechen. Während diese Unterhaltung in "Higurashi GOU" näher beleuchtet wurde, ist sie in "Higurashi SOTSU" nur eine Randnotiz. Das ermutigt die Fans, aufmerksam zuzuschauen, um keine Details zu verpassen. Diese Wechselwirkung zwischen den Kapiteln verleiht "Higurashi SOTSU" ein fesselndes Gesamtbild und macht die Serie zu einem Muss für diejenigen, die die vorherige Staffel gesehen haben.
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