© AnimaniA-Magazin/Christoph Gerlach
Nachdem die AnimagiC im vergangenen Jahr aus ihrer Corona-Pause zurückgekehrt war, haben sich auch 2023 wieder tausende Fans der japanischen Popkultur im Kongresszentrum Rosengarten Mannheim versammelt, um gemeinsam ihrem Hobby nachzugehen. Natürlich waren wir auch in diesem Jahr wieder vor Ort und haben unsere Eindrücke der diesjährigen Convention für euch in einem Erfahrungsbericht zusammengefasst.

Wie man es bereits von vorherigen AnimagiC-Veranstaltungen kennt, fand das Event auch 2023 über insgesamt drei Tage verteilt am ersten Wochenende im August, und damit von Freitag bis Sonntag, statt. Dabei hatte man in diesem Jahr jedoch die Einlasszeiten leicht angepasst. Während man in den letzten AnimagiC-Jahren freitags immer gegen 14 Uhr und samstags und sonntags gegen 10 Uhr den Rosengarten betreten konnte, blieb nur die Zeit für den Sonntag in diesem Jahr gleich. Freitags wurde man hingegen bereits ab 13 Uhr eingelassen, während samstags um 09:30 Uhr die Pforten geöffnet wurden. Die zusätzliche Zeit war dabei sicherlich hilfreich, um die großen Schlangen an Fans an den Eingängen abzuarbeiten, bevor die ersten Programmpunkte auf der Tagesordnung standen – und davon gab es wieder eine ganze Menge. Wie eigentlich bei jeder AnimagiC, war das Programm nämlich auch 2023 wieder so umfangreich, dass man sich am besten vor der Veranstaltung schon einen persönlichen Zeitplan mit Highlights zusammengestellt hatte, um alles mitzunehmen, was einem wichtig war. Das enorme Angebot führt aber auch dazu, dass oft einige spannende Dinge parallel stattfinden, was bedeutet, dass man zwangsweise priorisieren muss.

Unser Redakteur Steffen ist dabei auch in diesem Jahr wieder mit dem Fernzug angereist, was diesmal erstaunlich gut und ohne nennenswerte Verspätungen funktioniert hat – zumindest auf der Hinfahrt. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Anreise per Bahn im kommenden Jahr für viele Gäste problematischer sein könnte, da u.a. auch zur Veranstaltungszeit der AnimagiC die wichtige Zugstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim komplett gesperrt sein wird, da die Bahn diese im Rahmen eines Großprojekts erneuert. In diesem Jahr war das jedoch noch kein Thema.

Nach der Ankunft und einem entspannten Spaziergang vom Bahnhof zum Rosengarten, wurde dort erst einmal das Presseticket abgeholt, bevor es dann ins Hotel ging, das Steffen bereits in den vorherigen Jahren bewohnte, in denen die AnimagiC in Mannheim stattfand. Dort war bereits ein früher Check-In möglich, so dass man in Ruhe das Gepäck ablegen und kurz eine Ruhepause einlegen konnte, bevor es wieder Richtung Veranstaltung im Rosengarten ging. Dort angekommen waren die Schlangen vor den Eingängen, aber auch die Warteschlange für die Bändchenausgabe schon enorm lang und auch später im Rosengarten selbst, hatte man das Gefühl, dass freitags mehr los war, als in den Jahren zuvor. Wer bereits vorher schon einmal in Mannheim die AnimagiC besucht hat, der bekam auch in diesem Jahr wieder eine im Großen und Ganzen gewohnte Aufteilung der Location geboten, wobei im Erdgeschoss primär die deutschen Verlage und Publisher, aber auch einige Merchandise-Händler zugegen waren. Im Untergeschoss gab es neben einigen wenigen weiteren Händlern vor allem wieder einen kleinen Künstlermarkt sowie das traditionelle Bring & Buy zu finden. Im ersten Stock war neben der Gaming-Area diesmal eine Neuerung zu finden, denn erstmals war die Glasbrücke zum angeschlossenen Dorint-Hotel für die Allgemeinheit geöffnet, da auch dort noch einige Räumlichkeiten für die AnimagiC genutzt wurden. Grund dafür war, dass man dort diesmal eine Foodmeile aufgebaut hatte. Dort gab es neben Ständen, an denen man warmes Essen oder Snacks mit Japan- bzw. Asia-Bezug kaufen konnte, auch eine Art kleinen Supermarkt zu finden, der japanische Süßigkeiten und Snacks zum Verkauf anbot. Zwar war es auch in dieser Area oft sehr voll, aber insgesamt wirkte die Foodmeile wie eine spannende und sinnvolle Ergänzung zur restlichen Veranstaltung, die auch von den Fans sehr gut angenommen wurde. Ansonsten waren natürlich wieder alle größeren Räume im Rosengarten irgendwie für die Veranstaltung vorgesehen, so dass dort Konzerte, Panels, Signierstunden, Anime-Screenings, Workshops und mehr stattfinden konnten.

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Kurz nach dem Einlass ging es für unseren Redakteur zunächst zum AKIBA PASS Stand, denn dort wurden, wie in den Vorjahren, wieder CDs und Merchandise der musikalischen Ehrengäste verkauft, die teils auch benötigt wurden, damit man die Chance hatte, sich für eine Signierstunde oder ein Autograph-Handout anzustellen. Da diese Artikel traditionell recht schnell ausverkauft sind oder von bestimmtem Merchandise einfach nur sehr wenig vorhanden ist, lohnt es sich oft, hier bereits früh vorbeizuschauen. Danach war erst einmal eine kleine Pause, bis weitere Programmpunkte anstanden. Diese nutzte unser Redakteur um mit zwei weiteren Anime-Fans in einem nahegelegenen Restaurant aus der Systemgastronomie zu Mittag zu essen. Das taten übrigens auch einige der japanischen Ehrengäste, so dass dort beispielsweise auch die Gäste zum Anime “Free!” sowie die Sängerin ReoNa gerade am Mittagessen waren.

Nach der Stärkung ging es zurück in den Rosengarten, wo nun die ersten Veranstaltungen warteten. Und hier fingen schon die ersten Probleme bezüglich eines sehr breiten Angebots an, denn während sich Steffen zum peppermint anime X AKIBA PASS Panel aufmachte, gab es gleichzeitig auch ein Panel des Verlags Tokyopop und die große Charity-Auktion, bei der jedes Jahr einige Schätze aus dem AnimagiC-Archiv für einen guten Zweck versteigert werden. Aber da man sich nicht zweit- oder dreiteilen kann, gilt es natürlich Prioritäten zu setzen.

Direkt nach dem Panel stand dann bereits die Signierstunde zu “Call of the Night” auf dem Programm, bei der neben den japanischen Ehrengästen zum Anime auch der deutsche Sprecher von Ko, Nicolas Rathod, zugegen war. Das Anstellen in der Warteschlange verlief dabei gesittet, was allerdings nicht bei allen Signierstunden der Fall war. Wie in jedem Jahr gab es auch diesmal leider wieder einige Schwarze Schafe unter den Besuchern, die sich ungeniert vordrängelten und sich teils selbst auf Aufforderung anderer Fans oder der Organisatoren augenscheinlich keiner Schuld bewusst waren. Das ist aber nichts Neues, denn diese unschöne Seite der Medaille existiert jedes Jahr, wohingegen die Warteschlangen aber auch viel Positives zu bieten haben, denn hier kommt man eigentlich immer mit anderen Fans ins Gespräch und lernt interessante Leute kennen, so dass die Wartezeit oft auch nicht so lang wirkt.

Nach der Signierstunde ging es dann in den Mozartsaal, wo zunächst ein Konzert von ASCA anstand, das nicht enttäuschte und für gute Stimmung unter den Fans sorgte. Kurz darauf folgte dann bereits die Eröffnungsfeier der AnimagiC, bei der es ebenfalls wieder den ein oder anderen musikalischen Auftritt gab und die Ehrengäste vorgestellt wurden. Und wer dann wie unser Redakteur noch immer im Mozartsaal blieb, der konnte danach noch ein Konzert von Yuki Kajiura mit ihrem Projekt FictionJunction miterleben – ein echtes Highlight für Fans von Kajiuras Kompositionen. Danach stand eigentlich die Weltpremiere der zweiten Staffel von “Goblin Slayer” auf dem Programm, doch als Steffen etwa eine halbe Stunde vor Start zum Saal kam, war die Schlange dort bereits so lang, dass die Ordner neu ankommende Fans schon wieder wegschickten. So endete der Freitag also etwas früher als geplant, was aber im Hinblick auf zwei weitere volle Tage vielleicht gar nicht so schlecht war. Schade war dann nur am Folgetag zu erfahren, dass doch noch Plätze bei der Premiere von “Goblin Slayer” frei gewesen wären, weil so viele Fans mangels eines Ausweises wieder weggeschickt werden mussten.

© AnimaniA-Magazin/Kim Bähler

Der Samstag begann dann mit einer Signierstunde der beiden japanischen Synchronsprecherinnen von Tohru und Kanna aus “Miss Kobayashis Dragon Maid”, die in passenden Outfits vor Ort waren und schon bei der Eröffnungsveranstaltung unglaublich sympathisch wirkten, was sich bei der Signierstunde dann noch einmal bestätigte. Anschließend gab es dann diverse Signierstunden und Autograph-Handouts am Stand von peppermint anime, u.a. von ASCA, Who-ya Extended, ReoNa, SennaRin und LMYK. Abgesehen von Who-ya Extened konnte Steffen dabei alle anderen Signierstunden mitnehmen, wobei das Anstellen an diesem Tag teils sehr chaotisch verlief, da sich teils schon Stunden vor dem Start erste Schlangen bildeten, obwohl noch Schlangen für vorhergehende Signing-Sessions in den aufgebauten Lanes warteten. Die anwesenden Mitarbeiter der Con und von peppermint anime taten ihr Möglichstes, um das Ganze so gut es ging zu organisieren, was angesichts der begrenzten Flächen aber meistens leider nicht so einfach war.

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Anschließend folgten wieder diverse Programmpunkte im großen Mozartsaal. Dort gab es zunächst das erste von zwei Anime in Concert Events mit dem Orchester des Musikvereins Siershahn, das mittlerweile zu einem absoluten Fan-Highlight avanciert ist. Dabei durften sich die Fans im Saal auch in diesem Jahr wieder auf eine tolle Mischung aus bekannten Klassikern und aktuellen Hit-Soundtracks freuen, die oft auch mit passendem Bild- oder Videomaterial begleitet wurden. Wer diese Veranstaltung bisher auf der AnimagiC links liegen gelassen hat, der sollte sich für kommende Jahre vornehmen, das zu ändern, sofern das Anime in Concert auch weiterhin Teil der Con sein sollte. Direkt danach sollte eigentlich eine Show-Gruppe auftreten, die leider kurzfristig aufgrund von Krankheitsfällen ihren Con-Auftritt absagen musste, so dass als Ersatzprogramm der Film “Belle” mit deutscher Synchronisation zu sehen war, der auf der großen Leinwand des Mozartsaals hervorragend zur Geltung kam. Wer danach im Saal blieb, der durfte sich auf ein weiteres musikalisches Highlight freuen – das SACRA MUSIC FES. x AnimagiC. Bei diesem Konzert durften die Fans Auftritte von SennaRin, Who-ya Extended, ASCA und ReoNa erleben und die Stimmung war wieder einmal grandios. Auch Konzerte großer und bekannter Künstler und Bands können dort teils nicht mithalten. Die Künstlerinnen und Künstler dankten es den Fans mit tollen Auftritten, die Lust auf mehr machten. Auch nach diesem Konzert hätte die AnimagiC noch einiges zu bieten gehabt – u.a. die Deutschlandpremiere des Films “The First Slam Dunk”. Im Angesicht des noch ausstehenden Sonntags und der fortgeschrittenen Stunde, entschied sich unser Redakteur aber dafür, den Abend nach dem SACRA MUSIC Konzert zu beschließen.

© AnimaniA-Magazin/Kim Bähler
© AnimaniA-Magazin/Kim Bähler

Der abschließende Convention-Sonntag begann dann für unseren Redakteur mit einem spannenden Panel der “The Rising of the Shield Hero S3”-Charakterdesignerin Franziska van Wulfen, die auf Deutsch über ihre Arbeit berichten konnte und auch darüber, wie sie überhaupt zu diesem Posten im Animationsstudio Kinema Citrus kam. Nach diesem interessanten Vortrag mit anschließendem Q&A folgte dann das Panel von AniMoon Publishing, bei dem es auch diverse Infos zu kommenden Releases gab. Darauf folgten dann neben einer Shopping-Tour bei den Verlagen und Publishern und einer Sichtung der Foodmeile noch großartige Konzerte von ReoNa im Mozartsaal sowie von Mayu Maeshima im Musensaal, bevor die AnimagiC 2023 für unseren Redakteur ihr Ende fand, da für die Abschlussveranstaltung im Mozartsaal aufgrund des Zugfahrplans leider keine Zeit mehr blieb. Doch nach der AnimagiC ist vor der AnimagiC, denn schon jetzt könnt ihr euch auf der Webseite des Events vorab Tickets für die Veranstaltung im kommenden Jahr sichern, zu der es in den kommenden Monaten und Wochen immer wieder neue Informationen geben wird, über die wir euch natürlich wie gewohnt auf dem Laufenden halten werden!

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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