©2020Reiji Miyajima, KODANSHA /“Kanojo, Okarishimasu" Production Committee.

Es scheint, dass heutzutage jährlich mindestens ein neuer Harem RomCom Anime erscheint, der die Community dazu bringt, komische Wetten abzuschließen, wer denn nun am Ende mit wem zusammenkommt. Doch kaum einer dieser Anime hat für so viel Aufruhr gesorgt wie „Rent-a-Girlfriend“ im Jahr 2020. Es mag auch an der sozialen Isolation, die das Covid-19 Virus ausgelöst hat, liegen, doch die Anime-Community hat sich lautstark in Team Chizuru, Team Ruka, Team Sumi und Team Mami aufgeteilt und Woche für Woche der neuen Episode entgegengefiebert. Dank Publisher Crunchyroll ist das Werk von Studio „TMS-Entertainment“ nun auch in Deutschland auf DVD und Blu-Ray erhältlich. In dieser Review schauen wir uns „Rent-a-Girlfriend“ einmal genauer an und schauen, ob der ganze Hype gerechtfertigt war.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

©2020Reiji Miyajima, KODANSHA /“Kanojo, Okarishimasu” Production Committee.
Verbitterte Einsamkeit
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Kazuya Kinoshita ist ein ganz normaler Student an einer Universität in Tokyo. Kazuya hat eine Freundin: Mami. Naja, er hatte eine Freundin, denn Mami hat ihn kurze Zeit nachdem die beiden zusammengekommen sind, für einen anderen Mann verlassen. Das hat Kazuya, der nun den ganzen Tag traurig in seiner Wohnung sitzt, masturbiert und vor sich hin trauert, sehr zugesetzt. Eines Tages entdeckt er im Internet einen Service, bei dem man sich Freundinnen für Dates mieten kann. Um nicht nur traurig rumzuliegen, entscheidet er sich dazu, das Ganze einmal auszuprobieren. Am Tag des Dates wartet Kazuya nervös am vereinbarten Treffpunkt. Was erwartet ihn jetzt nur? Dann sieht er ein Lächeln, das sein Leben für immer verändern sollte: das von Chizuru Ichinose (oder auch Mizuhara, wie sich als Mietfreundin nennt).

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Kazuya genießt sein erstes Date mit Chizuru regelrecht. Es ist, als hätte er wirklich eine Freundin und er fühlt sich deutlich besser. Doch irgendwann kommt ihm ein Gedanke: Chizuru war nur so nett, um so viel Geld wie möglich aus einsamen Menschen wie ihm herauszuholen. Aus diesem Grund will er Chizuru bei ihrem nächsten Date zur Rede stellen. Im Aquarium beginnt er dann, sie öffentlich zur Rede zu stellen. Das geht so weit, dass Chizuru selbst wütend wird. Leider können die beiden sich nicht richtig aussprechen, da Kazuya einen dringenden Anruf bekommt: Seine Oma ist im Krankenhaus.

Das Versehen
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Kazuya macht sich sofort auf den Weg zum Krankenhaus. Dort angekommen stellen er und Chizuru, die ihn begleitet hat, zum Glück fest, dass es seiner Oma schon deutlich besser geht. Jetzt ergibt sich jedoch ein neues Problem: Durch ein Missverständnis denkt Kazuyas Oma nun, dass Chizuru und er ein echtes Paar sind. Ihr Plan ist es mitzuspielen, bis sie nach Hause kommen, um sich dann in Ruhe einen neuen Plan zu überlegen. Dazu kommt es aber nicht, denn wie sich herausstellt wird auch die Oma von Chizuru in dem Krankenhaus stationär behandelt, sodass sie natürlich auch von den „freudigen Nachrichten“ hört. Was sollen die beiden jetzt nur tun?

Doch wie sagt man so schön: vom Regen in die Traufe! Kazuyas Freunde treffen ihn und Chizuru und wie Kazuya so ist, führt er die Lüge fort. Jetzt stecken die beiden wirklich in der Klemme. Noch schlimmer kann es kaum kommen, oder? Doch, denn als Kazuyas Freunde die beiden zu einer Trink-Runde einladen, ist auch Kazuyas Ex-Freundin Mami anwesend. Für Kazuya und Chizuru beginnt ein Balance-Akt, um die Lüge nicht auffliegen zu lassen, sich aber gleichzeitig so schnell wie möglich aus der Affäre zu ziehen.

More Girls, More Fun
©2020Reiji Miyajima, KODANSHA /“Kanojo, Okarishimasu” Production Committee.

Eines Tages lädt einer von Kazuyas Freunden ihn auf ein Doppel-Date ein. Kazuya ist schockiert: Wie kann es sein, dass einer seiner Freunde, die Mädels noch weniger anziehen als er, eine Freundin gefunden hat? Die beiden „Pärchen“ treffen sich zum Bouldern. Beim Date wird die Freundin von Kazuyas Kumpel skeptisch und stellt Chizuru zur Rede: Ihre Rolle als Mietfreundin scheint aufgeflogen. Die einzige Möglichkeit, um Ruka, das andere Mädchen, zu überzeugen, wäre ein Kuss von Chizuru und Kazuya. Statt ihn jedoch direkt zu küssen, nutzt sie ihre Hand als Barriere zwischen ihren Lippen, und ihr Handy als Sichtschutz. Auch wenn Ruka nicht ganz überzeugt ist: Die Krise ist erst einmal überstanden. Nach dem Doppeldate spricht Kazuya Ruka noch einmal an und bittet sie niemandem von ihrem Verdacht zu erzählen. Als Ruka während ihres Gesprächs jedoch von einer Treppe fällt, rettet Kazuya sie, indem er ihren Fall abfedert.

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Am nächsten Tag sucht Ruka Kazuya in der Uni auf, um mit ihm etwas zu bereden. Als er sie tags zuvor gerettet hat, hat ihr Herz so sehr wie noch nie geschlagen. Sie ist sich sicher: Sie hat sich Hals über Kopf in Kazuya verliebt. Als Kazuya seine Bedenken wegen seines Kumpels anmerkt, gesteht Ruka, dass sie eine Mietfreundin wie Chizuru ist. Während Kazuya nun also versucht, das Geheimnis mit Chizuru zu wahren, versucht Ruka nun alles Mögliche, um mit ihm zusammenzukommen. Dabei hat noch niemand auf dem Schirm, was Mami vorhaben könnte. Wie sich dieses Liebestheater entwickelt, müsst ihr jedoch selbst erfahren, wenn ihr euch die erste Staffel von „Rent-a-Girlfriend“ anseht.

Bild und Animation

„Rent-a-Girlfriend“ wurde in 1080p und 16:9 gemastert. Das Bild ist auf Blu-Ray klar, scharf und detailreich, sodass man den Anime ohne bildtechnische Probleme genießen kann. Das Bild hat einen leichten Wassermalfarben-Stil, der durch das schöne und klare Bild auf Blu-Ray perfekt zur Geltung kommt.

Die Animation von „Rent-a-Girlfriend“ besticht nicht unbedingt durch besondere Highlights, die aus sonst eher simplen Animationen herausstechen. Stattdessen war hier offensichtlich eine konstant gute Animationsqualität die Devise. Für einen RomCom-Anime ist eine solche Herangehensweise definitiv angebracht. Bildtechnisch ist „Rent-a-Girlfriend“ rundherum daher sehr gelungen, wenn man natürlich auch ein Meisterwerk erwarten sollte.

Ton und Synchronisation

Erst einmal die technischen Daten: Der Anime ist auf der Disc mit japanischem und deutschem Ton verfügbar, ersteres natürlich mit deutschen Untertiteln, und beides im Format DTS HD Master Audio 2.0. Insgesamt ist der Ton sehr klar und man kann deutlich das Gesprochene von Hintergrundgeräuschen und der Musik unterscheiden. Das sorgt für ein sehr angenehmes Hörerlebnis, welches nicht durch zu laute oder leise Segmente gestört wird. Der Soundtrack ist simpel, aber eingängig. Er ist zwar kein Highlight, aber er unterstützt die jeweiligen Szenen sehr gut. Das Opening „Centimeter“ von „the peggies“ ist, wie von dem J-Rock Trio bereits gewohnt, dafür ein echter Ohrwurm.

Die deutsche Synchronisation von TNT Media ist im Prinzip sehr gelungen. Man hat es dabei nämlich durchaus geschafft, die Essenz der japanischen Synchronisation gut ins Deutsche zu übertragen. Sei es der Witz der Serie, die Art wie die Charaktere miteinander sprechen, oder auch die etwas dramatischeren Szenen: Dank einer Kombination aus guter Sprecherwahl, wie Luisa Wietzorek als Chizuru, Lasse Dreyer als Kazuya oder Özge Kayalar als Ruka, einem großartigen Dialogbuch und offensichtlich auch guter Dialogregie ist die deutsche Synchronisation rundherum gut gelungen.

Physische Umsetzung

Wie ihr es von uns schon kennt, hat die physische Umsetzung des Produkts keinen Einfluss auf die Gesamtwertung des Reviews. Dieser Abschnitt dient mehr dazu, euch ein Bild von dem zu vermitteln, was euch als Käufer erwartet. Dabei beziehen sich alle Beschreibungen auf die Blu-Ray-Fassung von „Rent-a-Girlfriend“.

Der Anime kommt in einem Schuber und auf drei Volumes aufgeteilt daher. Jede Disc wird dabei in einem Digipack aufbewahrt, welches von einem Pappschuber geschützt wird. Auf dem Sammelschuber sind die vier Love-Interests Ruka, Mami, Chizuru und Sumi zu sehen. Chizuru ziert Volume 1, Mami Volume 2 und Ruka Volume 3 des Animes. Allen 3 Volumes liegt als Extra jeweils eine Art-Card bei. Zusätzlich erhaltet ihr mit Volume 1 ein Poster.

Allgemeine Daten

Veröffentlichung: 28. Juli, 18. August, 15. September 2022

Publisher: Crunchyroll

Genre: RomCom, Harem

Laufzeit: 100 Minuten pro Volume

FSK: 12

Bild: 1080p, 16:9 Format

Ton/Sprache: Japanisch, Deutsch (DTS-HD Master Audio 2.0)

Untertitel: Deutsch

Franchise im Handel entdecken:
Handlung:

Kazuya Kinoshita ist 20 und eine Niete im Studium. Einmal hat er es geschafft, seine Freundin zu küssen, aber kurz darauf hat sie ihn abserviert und sein Herz gebrochen. Um diese Erfahrung nie wieder durchmachen zu müssen, probiert er es mit einer neuen Methode: einem Online-Service, der Freundinnen zur Miete vermittelt. Tatsächlich gewinnt seine neue Mietfreundin Chizuru Mizuhara auf Anhieb sein Herz. Doch es gibt einige ungeahnte Komplikationen: Denn die zwei sind Nachbarn, gehen auf dieselbe Uni und im wahren Leben ist Chizuru ganz und gar nicht das liebe Mädchen, das er gemietet hat …


Alle Reviews auf AnimeNachrichten.de spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

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Überblick der Rezensionen
Handlung
7
Charakterentwicklung
9
Animation
7.5
Synchronisation
9
Unterhaltung
8,5
Noé
Hi, ich bin Noé und seit 2018 bei Animenachrichten.de. Ich bin ein typischer Anime-Fan aus der Generation RTL 2 und mit Card Captor Sakura und Detektiv Conan großgeworden. 2019 hab ich ein halbes Jahr aus Kyoto berichtet. Bei AN schreibe ich vorrangig Anime- und Gaming-News, bin aber auch dafür bekannt ab und zu etwas kreativ zu werden. ^^
review-rent-a-girlfriend-blu-ray„Rent-A-Girlfriend“ hatte bei uns einen sehr holprigen Start. Einige der Comedy-Szenen empfanden wir teilweise als so unangenehm, dass es uns schwerfiel weiterzuschauen. Doch mit der Zeit änderte sich etwas. Chizuru, Kazuya, Ruka usw. wuchsen uns nach einer Weile immer mehr ans Herz. Wir begannen zu verstehen, warum Kazuya so ist wie er ist und das unangenehme Gefühl wich zumindest teils einem Gefühl der Identifikation mit seinen Problemen. Dadurch hatte uns der Anime gegen Ende der ersten Staffel so sehr im Griff, dass wir uns, ohne zu zögern auch auf die zweite Staffel stürzen werden, sofern diese für das Heimkino erhältlich sein sollte. Allerdings sollte hier auch gesagt sein: „Rent-A-Girlfriend“ ist definitiv nichts für jedermann. Davon abgesehen, dass es sich hier natürlich um eine klassische Harem RomCom handelt, die vom Genre her schon vielen Zuschauern nicht gefallen dürfte, hat „Rent-A-Girlfriend“ an manchen Stellen einen schon etwas derberen Humor, bei dem es auch hin und wieder unter die Gürtellinie geht. Wenn euch so ein Humor nicht abschreckt, können wir euch „Rent-A-Girlfriend“ aber durchaus empfehlen, da die Mischung verschiedener Komponenten hier größtenteils passt.
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