The Garden of Words
© Makoto Shinkai/Comix Wave Films
Die Verantwortlichen der “Association of Japanese Animations” (kurz AJA) veröffentlichten ihren jährlichen „Anime Industry Report”. In diesem Bericht werden die konkreten Einnahmen und Verluste der Anime-Industrie, die im vergangenen Jahr verzeichnet wurden, vorgestellt.

So geht aus dem Bericht hervor, dass die gesamte Anime-Industrie (einschließlich Merchandise, Musik usw.) um 3,5 Prozent geschrumpft ist. Demnach belaufen sich die Einnahmen auf etwa 2,4261 Billionen Yen (ca. 21,32 Milliarden US-Dollar). Der von ausschließlich Anime-Produktionen generierte Umsatz ist dabei um neun Prozent zurückgegangen. Dies entspricht einem Verlust von ca. 274,4 Milliarden Yen (ca. 2,41 Milliarden US-Dollar) und einem erstmaligen Rückgang des Gesamtmarktes seit 2009. Zum Vergleich: Im Vorjahr wuchs der Markt 15,1 Prozent auf 2,5 Billionen Yen (ca. 22 Milliarden), was fast einer Umsatz-Verdoppelung der gesamten Branche seit 2009 entspricht.

Streaming-Bereich wächst weiterhin

Der Streaming-Bereich hingegen boomt weiterhin. Demnach verzeichnete man im vergangenen Jahr einen Gewinn von knapp 93 Milliarden Yen (ca. 817 Million US-Dollar), was einem Wachstum von 35,8 Prozent entspricht. Die Anime-Verkäufe in Übersee, die inzwischen etwa die Hälfte des Marktes ausmachen, stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 %. Dabei streicht man Gewinne von mehr als 1,2 Billionen Yen (etwa 10,89 Milliarden US-Dollar) ein. Der japanische Markt jedoch musste einen Rückschlag erleiden. Hier wurde ein Rückgang um 9,7 Prozent festgestellt. Demnach liegen erstmals die Einnahmen aus dem Ausland über denen des japanischen Markts.

Einen solchen Aufschwung blieb jedoch den anderen Marktsegmenten verwehrt. Insbesondere der Bereich Live-Unterhaltung musste herbe Verluste hinnehmen. Denn hier sanken die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 65,6 Prozent auf rund 29 Milliarden Yen (ca. 254 Millionen US-Dollar). Aber auch die durch Anime-Merchandise erzielte Gewinne gingen im Jahr 2020 um 0,8 Prozent zurück.

Anime-Produktionen gehen zurück

Bereits im Oktober 2020 gab das japanische Finanzforschungsunternehmen „Teikoku Databank” bekannt, dass die Anime-Industrie trotz Investitionen aus dem Ausland nicht mit der steigenden Nachfrage mithalten kann. Sollte dieser Zustand weiter anhalten, so ist mit zeitlich knappen Produktionsplänen und entsprechend sinkender Produktivität zu rechnen, was auf lange Sicht zu sinkenden Einnahmen führen könnte. Gleichzeitig ist die Gesamtzahl der Anime-Produktionen weiterhin rückläufig. Den Höchststand markierte bis dato das Jahr 2017 in dem 356 Projekte auf die Beine gestellt wurden. Seither sinkt die Zahl der Produktionen kontinuierlich.

Globaler Anime-Konsum hat sich fast verdoppelt

Dies ist insofern interessant, da Alejandro Rojas, Direktor des Marktforschungsunternehmen “Parrot Analytics” erst im August 2020 über den weltweiten Anime-Konsum sprach. Demzufolge hat sich der weltweite Anime-Konsum seit 2017 “fast verdoppelt”. Allerdings wird betont, dass das bestehende Angebot an Anime-Produktionen nicht der weiter steigenden Nachfrage gerecht wird.

Animation Industry Report 2021

 Association of Japanese Animations
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QuelleANN
Gin
Redakteur für Anime, TV und Industrie.
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