© Stack / School Days Partnership 2007

Die Liebe. Eine komplizierte Sache, wie jeder weiß. Insbesondere in der Schule ist Liebe ein sehr kompliziertes Thema. Makoto, Sekai und Kotonoha können davon ein Liedchen singen, sind sie doch Teil eines Liebes-Dreiecks, das in der Geschichte der Anime seines gleichen sucht. „School Days“ ist eine 2007 erschienene Adaption des gleichnamigen Erogē von Studio TNK, die aus mehreren Gründen recht bald Legenden-Status in der Anime Community erreicht hat. 2020 kündigte der Anime-Publisher „AniMoon Publishing“ an, dass man sich die Lizenz zu jenem legendären Anime sichern konnte. Im Mai 2021 erschien das erste Volume dieses Animes über Liebe, Verrat und „Nice Boats“. Was wir von den ersten vier Folgen halten, erfahrt ihr in dieser Review.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!
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Der Liebe auf die Sprünge helfen

Makoto Itō ist ein durchschnittlicher, normaler japanischer High-Schooler. Als High-Schooler hat er natürlich mit den typischen Problemen zu kämpfen: Schule, Hausaufgaben und natürlich die Liebe. So hat auch Makoto sich in eine seiner Mitschülerinnen verliebt: Kotonoha Katsura, ein schüchternes und oft einsames Mädchen aus seiner Parallelklasse. Aber Makoto hat keine Ahnung wie man mit Mädchen spricht, um seine Gefühle auszudrücken. All dies fällt seiner Sitznachbarin Sekai Aionji auf, die ihn prompt auf ihre Beobachtungen anspricht. Auf mehrfache Nachfragen von Sekai gibt Makoto schlussendlich nach und gesteht ihr alles. Aufgeregt bietet Sekai ihm an ihm dabei zu helfen, Kotonoha zu seiner Freundin zu machen. Dazu freundet diese sich erst einmal mit Kotonoha an und versucht etwas über sie herauszufinden. Gleichzeitig versucht sie Makoto beizubringen, wie er sich seiner Angebeteten gegenüber am besten verhalten sollte. Sie findet auch heraus, dass Kotonoha in einen Jungen verliebt sei und vermutet, dass dies Makoto sein könnte. Also verabredet sie sich mit den beiden gemeinsam zum Mittagessen auf der Dachterrasse, damit sie sich näherkommen können. Diese Aktionen zeigen Wirkung, gelingt es Makoto doch endlich Kotonoha seine Liebe zu gestehen und die beiden verabreden sich. Sekai, die durch dadurch ihre eigenen Gefühle für Makoto entdeckt, küsst diesen zum Abschied auf den Bahngleisen nach Hause. Das Liebesdreieck ist geboren.

Glücklich Unglücklich

Makoto und Kotonoha gehen immer regelmäßiger auf Dates. Makoto, der noch sehr unerfahren in Sachen Beziehungen und Mädchen ist, stellt sich auf den Dates sehr ungeschickt an. So schaut er sich beim gemeinsamen Buchhandel-Besuch Porno-Hefte an, achtet kaum auf Kotonohas Wünsche und versucht sie immer wieder gegen ihren Willen zu küssen, oder auf sonstige Art näher zu kommen. Kotonoha, die nicht weiß, wie sie mit der Situation umgehen soll, beginnt ihm nach einer Eskalation aus dem Weg zu gehen. Weil er nicht mehr weiter weiß, fragt Makoto Sekai um Rat. Diese ist schockiert von Makotos teilweise sehr plumpen Versuchen, sich Kotonoha körperlich zu nähern. Sie macht ihm klar: Dafür muss er sich entschuldigen und versuchen es wieder gut zu machen. Diesem Rat folgt Makoto auch. Kotonoha blockt seine Versuche jedoch weiter ab, sodass Sekai sich dazu gezwungen fühlt einzugreifen. In einem Gespräch unter vier Augen erklärt Kotonoha ihr, dass sie aufgrund ihrer Vergangenheit mit Mobbing Angst vor Jungen hat und es ihr deshalb sehr schwerfällt, sich auf Makoto einzulassen. Sekai versichert ihr jedoch, dass Makoto nur gute Intentionen für sie hat und er deshalb eine zweite Chance verdiene. Nicht ganz ohne Zweifel, aber ihrer Freundin Sekai vertrauend, gewährt sie diese auch.

Alles hat ein Ende

Makoto ist weiter extrem aufdringlich Kotonoha gegenüber, die sich im Gegenzug Vorwürfe macht, dass sie ihrem Freund nicht das bieten kann, was er möchte. Sekai wird im Gegenzug immer ungeduldiger mit Makotos Spielchen, kann ihm aber auch nicht wirklich böse sein, da sie ihre Gefühle ihm gegenüber immer noch nicht versteht. Da Kotonohas kleine Schwester Kokoro Makoto unbedingt einmal treffen möchte, lädt diese ihn zu sich nach Hause ein. Dort spielt er gemeinsam mit den beiden und ist alles in allem ein vorbildlicher Freund. Am Ende des Tages gibt Kotonoha ihm einen Kuss auf die Wange bevor der Zug eintrifft, um ihm zu signalisieren, dass es ihr ernst ist. Allerdings beginnt Makoto sich in der Beziehung zu langweilen, da er seine Freundin küssen und auch anderweitig näherkommen möchte. Gleichzeitig beginnt Kotonoha immer mehr die Kontrolle über ihre Gefühle für Makoto zu verlieren, ohne dass sie es merkt. Eine explosive Mischung, die noch zu viel Unheil führen könnte…

Bild und Animation.

Vol.1 von „School Days“ wurde in 1080p und 16:9 gemastert. Trotz dessen ist das Bild, vermutlich aufgrund des Alters des Animes, teilweise unscharf oder etwas unschön. Das mindert das Erlebnis nicht allzu sehr, ist aber natürlich ärgerlich.

Visuell ist „School Days“ kein Spektakel, weder im Jahr 2007, als der Anime erschien, noch heutzutage. Für einen Drama und Romance-Anime ist der Animationsstil jedoch für die Ära angemessen und in Ordnung. Die Farben des Anime sind nicht allzu hell und poppig. Nur die Szenen, die während eines Sonnenuntergangs spielen, da uns die Farben, aber auch die Schattierung, beeindruckt haben. Anderweitig ist der Animationsstil simpel, aber ausreichend. Was noch anzumerken ist, dass es sich hierbei um die unzensierte Version von „School Days“ handelt und man somit Nippel zu sehen bekommt.

Ton uns Synchronisation

Erst einmal die technischen Daten: Der Anime ist mit japanischem und deutschem Ton verfügbar, ersteres natürlich mit deutschen Untertiteln, und beides im Format DTS 2.0. Insgesamt ist der Ton sehr klar und man kann deutlich das Gesprochene von Hintergrundgeräuschen und der Musik unterscheiden. Das sorgt für ein sehr angenehmes Hörerlebnis, welches nicht durch zu laute oder leise Segmente gestört wird. Der Soundtrack ist simpel, aber für einen Romance/Drama Anime genau richtig.

Die deutsche Synchronisation von „School Days“ ist sehr gelungen. Insbesondere Nuancen schaffen es die Synchronsprecher wunderbar zu treffen. Auch wenn etwas nicht ausgesprochen wird, so kann man doch im Ton der Charaktere erkennen was sie fühlen. Insbesondere die Synchronsprecher der drei Hauptcharaktere Kotonoha (Anni C. Salander), Makoto (Christopher Kohn) und Sekai (Samina König) möchten wir dahingehend loben. Salander, die die schüchterne Kotonoha spielt, schafft es nicht nur diese Schüchternheit darzustellen, sondern auch das Gefühl zu vermitteln, dass sie zwar glücklich über die Beziehung mit Makoto ist, aber auch überfordert mit der Situation, und dem Fakt, dass Makoto so voreilig ist. Kohn schafft es den Wandel von Makoto von „glücklich mit Kotonoha“ zu „ich möchte mehr von ihr“ darzustellen. Ganz besonders loben wollen wir jedoch König, die als Sekais Stimme ein unglaubliches Level an doppeldeutiger Synchronisation erreicht. Sekai möchte Makoto wirklich helfen mit Kotonoha zusammen zu kommen, merkt dabei aber nicht, dass sie dies tut, um Makoto näher zu kommen. Als sie das bemerkt, versucht sie gegen ihre eigenen Gefühle zu agieren und den beiden bei ihren Problemen zu helfen, die sie aber auch nutzen könnte, um mit Makoto zusammen zu kommen. Irgendwann ergibt sie sich ihren Gefühlen und schläft mit ihm. All diese unterschwelligen Gefühle, diese kleinen Änderungen in Sekais Gefühlswelt, kann man dank König hören. Auch wenn man den Kontext einer Szene nicht kennt, wäre dieser innere Konflikt deutlich hörbar. Diese hilft es Sekais Charakter und ihre Handlungen besser zu verstehen, weshalb wir diese Leistung besonders hervorheben wollten.

© Stack / School Days Partnership 2007

Physische Umsetzung

Wie ihr es von uns schon kennt, hat die physische Umsetzung der Produkte keinen Einfluss auf die Gesamtwertung des Reviews. Dieser Abschnitt dient mehr dazu, euch ein Bild von dem zu vermitteln, was euch als Käufer erwartet. Dabei beziehen sich alle Beschreibungen auf die Blu-Ray-Fassung des ersten Volumes von „School Days“

„School Days“ kommt in der Mediabook-Version namensgebend in einem schicken Mediabook daher. Dieses zeigt auf beiden Seiten Sekai und Kotonoha gemeinsam, einmal in der Schule und einmal in Freizeit-Kleidung. Auf dem Rücken ist der Titel des Animes, sowie die Volume-Nummer geschrieben. Das Mediabook ist sehr stabil und von hoher Qualität. Sehr erfreulich ist auch, dass auf diesem kein FSK-Logo aufgedruckt ist. Auf dem Schuber sieht man auf der Vorderseite ebenfalls Kotonoha und Sekai, während auf der Rückseite außer den beiden Makoto und Setsuna zu sehen sind. Als Extra zu Volume 1 gibt es einen Acryl-Ständer von Kotonoha im Chibi-Stil.

Fazit

„School Days“ ist für uns ein komplizierter Anime. Zum einen sind die Charakter-Momente, die Beziehungen und die Intrigen sehr interessant und spannend. Gleichzeitig ist der Anime leider nicht gut gealtert. Auf Blu-Ray merkt man dem Anime an, dass er in sehr niedriger Bildqualität produziert wurde. Animoon macht diesen Fakt mit einer wirklich gelungen Umsetzung wett, insbesondere mit einer sehr gelungenen deutschen Synchro. Auch fanden wir die ersten vier Episoden spannend, auch wenn sie sich beizeiten etwas gezogen haben.

Insgesamt hat „School Days“ bei uns trotz seiner Schwächen einen positiven Eindruck hinterlassen. Die ersten vier Folgen lassen schon tief blicken und versprechen eine wirklich interessante und vielversprechende Story voller Liebe, Lust und Intrigen. „School Days“ ist ein wirklich besonderer Anime, den nicht jeder mögen wird. Daher würden wir den Release nur Fans des Animes, sowie Fans von Dramen, auch Melodramen, empfehlen.

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Allgemeine Daten

Veröffentlichung: 21. Mai 2021

Publisher: Animoon Publishing

Genre: Romance, Drama

Laufzeit: 100 Minuten

FSK: 16

Bild: 1080p, 16:9 Format

Ton/Sprache: Japanisch, Deutsch, DTS 2.0 (Stereo)

Untertitel: Deutsch

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Handlung:

Der 16-jährige Makoto Itou verliebt sich in seine wunderschöne Mitschülerin Kotonoha Katsura und beginnt mit ihr eine Beziehung. Seine Klassenkameradin Sekai Saionji steht ihm bei Liebesfragen tatkräftig zur Seite, auch mit ihrem Körper. Makoto möchte schnell intimer mit Kotonoha werden und die Beziehung auf die nächste Stufe bringen. Doch sie ist noch nicht soweit. Kann Makoto seine Gelüste unterdrücken oder wird er seine Triebe bei Sekai befriedigen können…?


Alle Reviews auf AnimeNachrichten.de spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

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Noé
Hi, ich bin Noé und seit 2018 bei Animenachrichten.de. Ich bin ein typischer Anime-Fan aus der Generation RTL 2 und mit Card Captor Sakura und Detektiv Conan großgeworden. 2019 hab ich ein halbes Jahr aus Kyoto berichtet. Bei AN schreibe ich vorrangig Anime- und Gaming-News, bin aber auch dafür bekannt ab und zu etwas kreativ zu werden. ^^
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