In den letzten Jahren wandelte sich das Bild des Otakus in der Welt, auch im Anime, sie werden langsam vom Loser zum Helden, haben eigene Geschichten. Etwas, was Japan der Serienwelt von Hollywood voraus hat. Anstatt sich zum größten Teil über sie lustig zu machen, wie bei „The Big Bang Theory“, gibt es immer wieder Animes, die ihre Figuren ernst nehmen und manches dennoch mit Humor bewältigen. So ist es auch bei „No Game No Life“ der Fall, dennoch ist hier alles etwas anders und der Anime ist eine Fundgrube für popkulturelle Anspielungen, vor allem an Videospielen. Dazu kommt aber noch viel mehr. „KSM Anime“ liefert mit Vol. 1 die ersten 4 Folgen von „No Game No Life“ ins Haus und hat auch Extras dabei, die sich lohnen angeschaut zu werden. So widmen wir uns erst einmal kurz dem Bonusmaterial, bevor es zum eigentlichen Thema des Animes geht.

 

Meist sind Extras bei Animes sehr rar gesät, es gibt mal Trailer oder die Opening- und Ending-Videos ohne Text. Das war es meist. Ein kurzes Making Of ist schon ein Highlight und ein Audiokommentar ist leider auch selten, natürlich gibt es auch Veröffentlichungen, die mehr bieten, wissen wir, danke. Doch bei „No Game No Life“ hat man mit den Charakteraudiokommentaren etwas dabei, was sehr unterhaltsam ist. So sitzen nicht nur die Synchronsprecher der Figuren in der Sprecherkabine, sondern sie spielen ihre Rollen als Sora und Shiro, die sie, während sie Folgen ihres Animes schauen, kommentieren. Das ist sehr unterhaltsam, weil beide sehr eigenwillig sind und ungewöhnliche Charaktere haben und das ist eigentlich die perfekte Überleitung für die Handlung.

 

Sora und seine kleine Schwester Shiro sind die besten in jedem Game was sie zocken, ungeschlagen und totale Otakus, sie haben kein Leben außerhalb der Spiele. Als sie eine Einladung zu einem Onlineschachspiel bekommen, können sie nicht abschlagen. Es dauert aber Stunden um den Gegner zu besiegen, doch was dann folgt ist der Moment, wo der Anime auf den Spuren von „Alice im Wunderland“ wandert oder vielleicht etwas „Matrix“. Die Szene ist jedenfalls auch eine Anspielung an Ring, denn sie werden von dem Gott Tet in nach Disboard geholt, eine Welt, wo es keine Kriege oder Gewalt gibt. Man spielt immer über alles, über die Herrschaft eines Königreiches, Land, das Leben, Geld. Alles ist möglich, wird aber von 10 Regeln des Gottes kontrolliert. So machen sich Sora und Shiro auf in ein Abenteuer.

no game no life 2

Man merkt schnell: die Handlung von „No Game No Life“ ist eigentlich nichts Besonderes. Dass Figuren in einer anderen Welt landen und dort Abenteuer bestehen, das gibt es sehr oft in der Animewelt. Doch das Besondere sind Sora und Shiro als Otakus, die immer nur zocken und dazu sehr intelligent sind, somit ist die Welt von Disboard für beide fast schon ein Paradies. Doch noch mehr gibt es so viele popkulturelle Anspielungen in jeder Folge. Das geht bei Folge 1 und 2 los, wo man sich über Animeklischee lustig macht, bzw. sie einfach so einbaut und erklärt, dass es in einer sehr hohen Metaebene passiert.

 

Manche Gags erkennt man beim ersten Mal schauen gar nicht. So liefert Episode 2 so viele Witze über die Zensur von Dampf im Anime und hat einen der dämlichsten Szenen dabei, diese ist aber so unterhaltsam, dass man vor Lachen wirklich vom Stuhl fallen kann. Dazu kommt aber die Unmengen an Videospielen, die erwähnt werden, manchmal sehr offensichtlich, wie „Ace Attorney“, wo man das berühmte “Einspruch”-Rufen in Folge 3 und 4 immer wieder einbaut. Andere Videospiele sind schwerer zu erkennen und man muss schon wirklich ein Nerd/Otaku sein um alles zu erkennen.

no game no life 3

„Studio Madhouse“ war für die Animation von „No Game No Life“ zuständig und man bekommt eine außergewöhnliche Welt geboten. Auch wenn man in den ersten 4 Folgen noch nicht so viel von Disboard sieht, so gibt es jede Menge Details in dem Anime. Denn durch die Anspielungen gibt es auch immer wieder unterschiedliche Zeichenstile, die manches verdeutlichen bzw. dem Gag dienen. So muss man sich auch hier gut in der japanischen Popkultur auskennen, um alles zu erkennen. Sonst bekommt man einen Anime geboten, der gut aussieht und anders. Dazu gibt es auch ein paar Pantsuszenen von Shiro, dazu kommt, dass es auch noch Shimapan ist. Dennoch ist es natürlich schon etwas fragwürdig, wie sie dargestellt wird. Sie gerade ist erst 11 Jahre alt, dazu macht der Anime aber selbst immer wieder Witze und ist sich klar, dass es sich bei Shiro um einen Loli handelt. Jedenfalls könnte sich mache sensible Schneeflocke hier vielleicht etwas aufregen.

 

Bei einem Anime wie „No Game No Life“, der viele Wörter benutzt, die von Otakus kommen und im Gamer-slang Zuhause sind, ist es für eine deutsche Übersetzung noch schwerer, sich dem Thema anzupassen. Doch man hat wirklich sein Bestes versucht und es ist zum großten Teil auch gelungen. Viele der Witze konnten gut ins Deutsche gebracht werden. Auch sind die Sprecher gut gewählt und passen zu den Charakteren. Natürlich geht vielleicht manches unter und die japanische Stimme von Sora ist sehr extrem und geht in der Rolle voll auf, sodass es ein deutscher Synchronsprecher schwer hat.
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„No Game No Life“ Vol. 1 liefert mit den ersten 4 Episoden von diesem außergewöhnlichen Anime einen sehr guten Start. Fantasywelt trifft auf Otakus. Mit vielen Referenzen und Anspielung an Videospiele und japanische Popkultur kann „No Game No Life“ überzeugen, dazu gibt es viel Humor und die Spiele in Disboard sind auch spannend in Szene gesetzt. So wird man prächtig unterhalten, auch das Bonusmaterial kann überzeugen, vor allem die Charakteraudiokommentare sind ein Highlight.

 

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Handlung:

Das Internet ist voll von Gerüchten über die NEETs, Hikikomoris, Genies und gleichzeitig über die Geschwister Sora und Shiro. Die echte Welt ist in ihren Augen nur ein schlechtes Spiel. Doch eines Tages meldet sich eine Person bei ihnen, die sich „Gott“ nennt und beschwört die beiden in eine Parallelwelt. Dort hat „Gott“ den Krieg verboten und entschied, dass alles durch Spiele entschieden wird, sogar nationale Grenzen.

 

Wir bedanken uns bei KSM Anime für Bereitstellung der Blu-ray.

 

 

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BastiTheEnd
Anime/Manga Fan, Review und Newsautor.
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