© REKI KAWAHARA/ ASCII MEDIA WORKS/ AW Project

Am 04. August 2017 veröffentlichte Publisher KAZÉ Volume 1 der Animeserie Accel World. Diese basiert auf einer Light Novel-Reihe von “Sword Art Online”-Schöpfer Reki Kawahara. Wie uns die ersten sechs von insgesamt 24 Episoden der Serie gefallen haben, das erfahrt ihr wie gewohnt in unserem Review.

Selbstbewusstsein…

…, das ist, was Haruyuki insbesondere fehlt. Der Mittelschüler ist klein und füllig und hat auch sonst keine besonderen Fähigkeiten, die dazu beitragen, dass er mehr Vertrauen in sich selbst setzen würde – kurzum: das perfekte Mobbing-Opfer. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Unser junger Protagonist ist extrem erfolgreich, wenn es um Spiele in der virtuellen Realität geht. Diese gehören in Accel World zum Alltag der Menschen. Neugeborenen wird schon kurz nach ihrer Geburt ein Neurolinker eingesetzt, der es ihnen erlaubt sich mit verschiedensten Netzwerken zu verbinden, Nachrichten auszutauschen oder eben auch virtuelle Spiele zu spielen.

In einem dieser Spiele trifft Haruyuki auf Kuroyukihime, eine Schülerin, die die selbe Schule besucht und dort von allen geachtet wird, nicht zuletzt wegen ihrer Schönheit. Diese zeigt ungewöhnliches Interesse an dem Jungen und führt ihn in die Welt von Brain Burst ein. Dabei handelt es sich um ein Programm, das es dem Nutzer erlaubt, sich zu beschleunigen. Anders ausgedrückt wird die Welt um einen herum verlangsamt, was man zum eigenen Vorteil nutzen kann. Gemeinsam gelingt es den beiden auf diese Weise, Haruyuki von seinen Peinigern zu befreien, die ihn schikanieren und ausnutzen.

Beschleunigung

Das Ganze kommt allerdings nicht ohne einen Preis aus, denn das wäre ja auch zu schön um wahr sein. Für jede Beschleunigung wird dem Nutzer ein Burstpunkt abgezogen. Doch wie kann man diese wieder auffüllen? Ganz einfach: In virtuellen Kämpfen mit anderen Nutzern kann man die so wertvollen Punkte gewinnen! Wer allerdings alle seine Punkte verliert, der verliert auch für immer das mysteriöse Brain Burst-Programm und mit ihm alle Privilegien. Somit wird schnell klar: Brain Burst ist im Grunde nichts anderes als ein virtuelles Kampfspiel. Haruyuki ist dort unter dem Namen Silver Crow unterwegs. Sein Avatar scheint zunächst keinerlei besondere Fähigkeiten vorzuweisen, doch schnell wird deutlich, dass das wohl ein Trugschluss war. Doch wird unser junger Protagonist sich als Anfänger in dieser ihm neuen Welt beweisen können, oder heißt es für ihn schnell: Wie gewonnen, so zerronnen?

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Und warum hat Kuruyukihime gerade Haruyuki ausgewählt, um ihn in diese geheime Welt einzuführen, zu der nur wenige Leute Zugang haben? Wie sich schnell herausstellt, war diese Entscheidung natürlich nicht ganz uneigennützig. Doch schon nach kurzer Zeit verbindet die beiden mehr als die anfängliche Nutzbeziehung! Gleichzeitig kommt es zu Konfrontationen zwischen Haruyuki und seinen besten Freunden Chiyuri und Takumu. Wird Haruyuki diese Konflikte lösen können? Wird er es schaffen, Kuroyukihimes Erwartungen gerecht zu werden? Und vielleicht das Wichtigste: Wird es ihm gelingen, endlich Selbstvertrauen aufzubauen?

Charakterentwicklung

In den ersten sechs Episoden von Accel World erfahren wir nach und nach jede Menge Details über die Welt, in der Geschichte spielt, über das Brain Burst Programm, aber auch über die wichtigsten Charaktere. Dabei sticht vor allem Haruyuki hervor. Dessen Veränderung schreitet zwar sehr langsam voran, doch lassen sich in seinem Charakter bereits deutliche Unterschiede feststellen, wenn man die erste Episode mit der sechsten Folge vergleicht. Natürlich schafft es unser Protagonist nicht annähernd seine vorherrschende Unsicherheit und Weinerlichkeit abzulegen, doch hat man das Gefühl, dass langsam ein Funke Selbstvertrauen in ihm zu keimen scheint. Hier darf man gespannt sein, was die kommenden Episoden bringen werden.

Auch Takumu und Kuroyukihime machen bereits in den ersten Episoden merkliche Wandlungen durch. An dieser Stelle soll jedoch nicht zu viel verraten werden.

Bild und Animation:

Der Anime Accel World feierte seine Premiere im japanischen TV bereits im Jahr 2012. Die fünf Jahre, die seitdem bereits vergangen sind, haben allerdings kaum Spuren hinterlassen. Das Bild, welches natürlich im 16:9 Format und in einer Auflösung von 1080p vorliegt, kann mit neueren Animes durchaus mithalten, wenn es um die Qualität geht. Hätte man sich an der ein oder anderen Stelle vielleicht noch einen etwas höheren Detailgrad gewünscht, so kann Accel World aber gerade bei einigen der Kampfanimationen punkten. Vor allem in den letzten Episoden des ersten Volumes bekommt der Zuschauer dabei einige beeindruckende Effekte geboten. Von den Kämpfen einmal abgesehen, ist Accel World jedoch kein Anime, der besonders hohe Ansprüche an die Animationsqualität stellt, so dass die Serie insgesamt in erster Linie mit einer wirklich guten Bildqualität punkten kann.

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Ton und Synchronisation:

Beim Ton gibt es keine Überraschungen. Dieser liegt mit einer DTS HD MA Audiospur in der vermutlich bestmöglichen Qualität vor, was man der Serie auch anmerkt. Auch bei der Abmischung gibt es im Grunde keine Kritikpunkte. Musik/Geräusche und Stimmen wurden gut aneinander angepasst.

Die deutsche Synchronisation kann ebenfalls punkten. Gerade Protagonist Haruyuki stellt den Sprecher mit seiner weinerlichen Art und dem fehlenden Selbstvertrauen durchaus vor eine Herausforderung. Doch gerade hier kann die deutsche Lokalisierung von Accel World besonders glänzen. Auch die restlichen Sprecher machen insgesamt einen soliden Job. Wer sich dennoch nicht mit den deutschen Stimmen anfreunden kann, der findet auf der Disc aber natürlich auch den japanischen Originalton mit deutschen Untertiteln.

Physische Umsetzung:

Die physische Umsetzung ist wie gewohnt kein wertungsrelevanter Punkt unseres Reviews, dient euch als potenziellen Käufern jedoch immer als Information, auf was ihr euch einstellen könnt. Da wir uns die Blu-Ray-Variante des ersten Volumes von Accel World anschauen konnten, beziehen sich die nachfolgenden Informationen und Bilder auf diese Version.

Volume 1 von Accel World kommt mit einem Hardcover Sammelschuber daher, der Kuroyukihime auf der Front zeigt und Platz für alle noch kommenden Volumes der Serie bietet. In diesem findet der Käufer das erste Volume des Anime, das wiederum in einem eigenen dünnen Schuber daherkommt, der nach oben und unten hin offen ist. Von der Stabilität her kann dieser jedoch bei weitem nicht mit dem Hardcover Sammelschuber mithalten.

Die eigentliche Disc befindet sich in einem Digipack, das zusätzlich noch 3 Postkarten enthält, die alle unterschiedliche Motive von Kuroyukihime zeigen. Ein aufgedrucktes FSK-Logo befindet sich glücklicherweise nur auf dem Cover des Digipacks, nicht jedoch auf dessen Schuber und Sammelschuber. Als weiteres Extra ist übrigens noch ein Poster mit an Bord, das ebenfalls Kuroyukihime zeigt.

Fazit:

Mit Accel World bleibt Autor Reki Kawahara seiner Linie treu und liefert erneut eine Story ab, die sich zu einem großen Teil in der virtuellen Realität abspielt. Die Anime-Umsetzung dieser Geschichte weiß durchaus zu unterhalten. So fesselt Accel World den Zuschauer mit interessanten Charakteren, auch wenn Protagonist Haruyuki vielleicht sogar ein wenig zu klischeehaft rüberkommt. Auch die Geschichte rund um das Programm Brain Burst verspricht noch einige interessante Entwicklungen. Schön ist auch, dass der Anime schon in den ersten sechs Episoden recht klar vorgibt, wohin die Story sich wohl entwickeln wird.

Einzig die Gefühlssituation der einzelnen Charaktere ist hin und wieder ein wenig überraschend. So fehlt es hier vielleicht ein wenig an einer deutlichen Entwicklung, stattdessen kommen Gefühlsänderungen von enormer Bedeutung fast ein wenig abrupt daher. Gerade bei Kuroyukihime ist das auffällig. Dem Unterhaltungswert der Geschichte tut dies freilich keinen Abbruch, so dass Accel World in Kombination mit der guten deutschen Umsetzung und der – für das Alter des Animes – guten Bildqualität überzeugen kann. Und wer sowieso bereits ein Fan von Sword Art Online war, der sollte auch in dieses Werk von Reki Kawahara mal einen Blick riskieren! Übrigens trägt auch der Cliffhanger, mit dem uns Episode 6 zurücklässt, maßgeblich dazu bei, dass man als Zuschauer die kommenden Folgen kaum erwarten kann!

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Handlung:

Der Schüler Haruyuki ist alles andere als ein Überflieger an der Schule, ganz im Gegenteil: Er ist klein, schüchtern, von Selbstzweifeln geplagt und übergewichtig – das klassische Mobbing-Opfer. Sein Schulalltag ist die Hölle, darum sucht er immer wieder Zuflucht in der virtuellen Welt, wo er sich sicher fühlt. Dort trifft er eines Tages auf seine bildhübsche Mitschülerin Kuroyukihime, die ihn in die Welt des verbotenen Online-Games Brain Burst einführt, welches dem Spieler die ungeahnte Möglichkeit bietet, sich selbst zu beschleunigen und damit die Zeit im realen Leben praktisch anzuhalten, um daraus Vorteile zu ziehen. Haruyuki sieht die Chance, sein Leben zu ändern, gekommen. Doch um diese Fähigkeit zu erlangen, müssen sich die Spieler immer wieder im Duell beweisen und wer verliert, wird für alle Zeit aus dem Spiel ausgeschlossen …

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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