Review: Das Königreich der Katzen

Studio Ghibli ist sicherlich eines der besten Studios für Animes, die für die ganze Familie gedacht sind. Meisterwerke wurden produziert, aber es gibt auch ein paar Filme, die vielleicht nicht so bekannt sind wie „Prinzessin Mononoke“, „Die letzten Glühwürmchen“, oder den Oscar-Gewinner „Chihiros Reise ins Zauberland“. So ist „Das Königreich der Katzen“ einer der weniger Bekannten, dennoch Wunderschönen und sehr guten Ghibli Filme. Aber warum?

Erinnert ihr euch noch an den Ghibli Film „Stimme des Herzens – Whisper of the Heart“? Dort schreibt die Protagonistin Shizuka einen fiktiven Roman, auf den der Manga „Baron: Neko no Danshaku“ beruht, welcher als Vorlage von „Das Königreich der Katzen“ diente. Ihr merkt, eine komplexe Vergangenheit hat der Film. Doch umso einfacher ist die Handlung rund um Haru, einer Schülerin, die viele kleine, alltägliche Probleme hat. Schon hier merkt man den Märchencharakter des Films. Im Handlungsverlauf wird das noch deutlicher, denn am Ende steht „die Moral von der Geschicht“. Man soll zu sich selbst finden und erst dann wird man glücklicher. Die ganzen 75 Minuten lang wird der Zuschauer in einen langen, unglaublichen Trip in die Welt von Katzen und anderen Wesen verführt.

Man merkt schon bei der Handlung, wie liebevoll die Charaktere gestaltet sind und wie gut sie in der kurzen Zeit aufgebaut werden. Allein schon Haru macht eine unglaubliche Wandlung durch. Sie lernt und erkennt eine Menge. Das ist zum Teil sehr herzerwärmend. Die ganzen Katzen haben auch etwas Eigenes an sich: Sei es der König der Katzen oder auch sein Sohn, der Prinz und dazu noch der Baron, eine ganz besondere Katze. Nach diesem Film ist man regelrecht begierig auf weitere Abenteuer. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, so erlebt Haru vor allem am Anfang ein paar Dinge, die zwar schon an Slapstick erinnern, aber wirklich lustig sind, egal wie alt man ist. Dabei spielt Katzengras, Katzenminze, Mäuse und jede Menge Katzen eine große Rolle. Den Rest müsst ihr euch selber ansehen.

Neben der Handlung ist bei einem Ghibli Film natürlich auch die Animation das Wichtigste! „Das Königreich der Katzen“ ist wieder einmal liebevoll gestaltet. Auf der Blu-ray und dem HD-Master zu dem Film kann man das ganz besonders bestaunen. Man erkennt viele kleine Details, manchmal auch typische japanische Schreibfehler beim Englisch. So gibt es Szenen, die an einer Kreuzung spielen. Dort stehen Schilder, wo auf Englisch „Crossroad“ stehen sollte, was es teilweise ja auch tut, doch auf Vielen der Schilder steht manchmal halt auch „Crossload“, je nach Aufnahme. Das kann entweder ein Filmfehler sein oder vielleicht auch so gewollt. Solche Details erkennt man immer wieder, auch bei den Katzen. Bodyguards erkennt man z.B. an der Fellfarbe, Verwandte an der Augenfarbe. Auch unterscheidet sich der Baron von den anderen Katzen, denn er ist etwas eleganter und wirkt menschlicher, als die Katzen es eh schon tun.

Die Synchronisation ist natürlich dieselbe wie schon bei der DVD Veröffentlichung von 2007, doch Universum Anime gibt sich immer viel Mühe und das merkt man. Die Sprecher sind gut und passen zu den Charakteren. Natürlich ist man auch nah am japanischen Original geblieben, soweit dies möglich war, was bei Aussprache von Namen manchmal doch etwas schwerer ist.

Das Königreich der Katzen ist ein kleiner, liebevoller Film, mit viel Herz und Humor. Hier wird eine Geschichte erzählt, die den Zuschauer in eine Welt der Katzen entführt. Dabei bekommt man aber nicht nur Unterhaltung, sondern wird an etwas Wichtiges erinnert: Dass man sich selbst finden muss und wenn man das geschafft hat, sind manche Probleme im Leben dann gar keine mehr. Es gibt jüngeren Menschen den Mut, sich selbst zu finden und zu sich zu stehen. Und dabei wird man auch noch gut unterhalten!

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Handlung:

Haru Yoshioka ist eine durchschnittliche 17-jährige japanische Schülerin. Ihr größter Fehler ist jedoch ihre ewige Zuspätkommerei. Auch heute hat sie wieder einmal verpennt und muss sich ohne Frühstück praktisch beim Aus-dem-Haus-laufen waschen und anziehen, damit sie nicht wieder zu spät in den Unterricht kommt und gescholten wird. Aber alles hilft nichts, sie wird erwischt, als sie in die Klasse schleichen will und alle lachen sie aus – auch Harus Schwarm lacht. Auf dem Nachhauseweg wird sie deswegen auch von ihrer Freundin Hiromi geneckt. Da sehen die beiden, wie eine Katze, die ein kleines Päckchen im Maul trägt, Gefahr läuft, von einem Lastwagen überfahren zu werden. Ohne an ihre eigene Sicherheit zu denken, schnappt sich Haru Hiromis Lacross Stick und rettet den Kater, der sich zu ihrer Überraschung abklopft, verbeugt und für die Rettung bedankt.
In der Nacht bemerkt sie dann eine große Unruhe unter den Katzen in der Nachbarschaft. In einer großen Prozession wird auf einer Sänfte der König der Katzen vor Harus Haus gebracht, und der Sekretär Natoru überreicht Haru zum Dank, dass sie den Prinzen gerettet hat, eine Schriftrolle.
Auf der Schriftrolle sind die „Wohltaten“, die ihr die Katzen zukommen lassen wollen, aufgelistet. So ist über Nacht vor dem Haus ein Dschungel aus Katzenminze gewachsen, weshalb ihr Horden von Katzen nachlaufen, ihr Spind in der Schule ist voll mit in Geschenkschachteln verpackten lebenden Mäusen und und und.
Schließlich bekommt sie Besuch von Natori, einem weiteren Sekretär des Katzenkönigs, der ihr eine Einwilligung, ins Katzenreich zu kommen entlockt. In Panik sieht sie sich schon als Braut einer Katze und überlegt verzweifelt, wie sie das abwenden kann. Da kommt eine Stimme aus dem Nichts, die ihr sagt, sie solle sich an das Katzenbüro wenden, dann werde ihr geholfen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten findet sie es auch und begegnet einer lebenden Katzenpuppe im aristokratischen Anzug, der sich als Humbert von Jikkingen, genannt der Baron, vorstellt.
Während sie noch im Haus des Barons ist, kommen die Katzen vorbei und entführen sie in ihr Reich. Der Baron und einer seiner Katzenfreunde Muta verfolgen sie, da Haru im Katzenreich zu einer Katze wird und sich nicht wieder in einen Menschen zurückverwandeln kann, wenn sie nicht innerhalb von 24 Stunden wieder zurück in die Menschenwelt kehrt…