Review: Call of the Night Vol. 1 [Blu-ray]

Mit “Call of the Night” beweisen die Macher, dass die Nacht aufregend und schön zugleich sein kann. peppermint anime hat Volume 1 des Animes mittlerweile auf Disc veröffentlicht, das wir uns nicht entgehen lassen konnten. Ob uns der Start überzeugen kann, erfahrt ihr in der Rezension

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Eine verheerende Begegnung

Kō Yamori ist eigentlich ein ganz gewöhnlicher Schüler in der Mittelstufe, wäre da nicht eine Sache – seine Schlaflosigkeit. Oft hört man, dass man bei solchen Problemen Freunde oder Familie um Rat fragen sollte, aber derzeit hat er niemanden, dem er sich anvertrauen kann. Aus diesem Grund hat sich Kō entschlossen, die Nacht zum Tag zu machen und seine Stadt in ihrer nächtlichen Schönheit zu erkunden, anstatt sich im Bett hin und her zu wälzen, bis er vielleicht doch einschlafen kann. Natürlich hat der 14-Jährige niemandem von seinem nächtlichen Ausflug erzählt, da seine Eltern ihm dies niemals erlauben würden. Ohne ein bestimmtes Ziel schlendert er durch die Gegend, als er plötzlich einen hell leuchtenden Verkaufsautomaten entdeckt, der nachts deutlich greller wirkt als am Tag. Im Internet hatte er gelesen, dass Alkohol bei seinen Problemen möglicherweise helfen könnte, aber er hat noch nie welchen getrunken. Soll er also an diesem Automaten welchen kaufen? Zitternd wirft er eine Münze nach der anderen in die Maschine, bevor er eine Dose Bier auswählen kann, wird er plötzlich von einer unbekannten Person angesprochen, deren Gesicht unter einer Kapuze verborgen ist.

Kō fühlt sich ertappt und entschuldigt sich abermals bei der Fremden, doch sie lässt ihn nicht so schnell gehen. Stattdessen schlägt sie vor, gemeinsam durch die menschenleeren Straßen zu streifen. Für das Mädchen mit den Zöpfen ist die Nacht etwas Besonderes, da sie frei von Sorgen und dem Alltag ist. Sie versucht, Kō davon zu überzeugen, diese Leichtigkeit zu genießen, doch dafür muss er zuerst aus seiner Komfortzone herauskommen. Langsam überkommt auch Kō die Müdigkeit, und die geheimnisvolle Schönheit schlägt vor, zu ihr nach Hause zu gehen. Gesagt, getan. Als sie in der Wohnung ankommen, sieht Kō nur einen Futon mit zwei Kissen. Das ist zu viel für den jungen Mann, der eilig die Wohnung verlassen will. Doch die Fremde lässt ihn nicht so schnell gehen. Er will doch schlafen, oder etwa nicht? Während die Müdigkeit ihn tatsächlich überwältigt, ist er noch nicht eingeschlafen, was das schöne Mädchen jedoch fälschlicherweise annimmt. Sie nähert sich Kō und beißt mit ihren spitzen Zähnen in seinen Nacken, um Blut zu saugen.

Bin ich jetzt ein Vampir?

Völlig überrascht erhebt sich Kō und fragt, was hier gerade geschieht. Für die Fremde wird die Situation unangenehm, und sie versucht, sich aus der Lage herauszureden, doch ihre Lügen sind offensichtlich. Könnte es sein, dass sie eine Art Vampir ist? Tatsächlich ist das der Fall, aber bedeutet das, dass Kō nun auch ein Vampir wird? Nein, das sind nur Mythen und Legenden. Für sie ist das Blutsaugen nur eine Mahlzeit. Wäre es nicht ärgerlich, wenn die eigene Familie mit jeder Mahlzeit zunehmen würde? Vampire sind nicht alle gleich. Es gibt tatsächlich welche, die sich rasant vermehren, aber die Schönheit hat kein Interesse daran. Der Grund, warum Kō kein Vampir geworden ist, liegt darin, dass sich der Mensch in den Vampir verlieben muss. Für Kō ist Liebe noch ein unbekanntes Wort. Zwar hat er bereits eine Bewunderin, aber in diesem Bereich ist er unerfahren. Obwohl er bereits 14 Jahre alt ist, betrachtet er Frauen noch nicht auf diese Weise.

Damit endet der Besuch bei der Schönheit, und beide kehren erneut an die frische Luft zurück, um die verbleibende Nacht irgendwie zu verbringen. Doch wie hat sich die erste Nacht in Freiheit für Kō angefühlt? Wie war es, aus dem gewohnten Alltag auszubrechen? Für Kō war es tatsächlich ein gänzlich fremdes Gefühl, das er zuvor nicht kannte. Obwohl er sich im Alltag gut geschlagen hat, war dies eine völlig neue Erfahrung. Nun ist die Entscheidung gefallen – Kō möchte ein Vampir werden! Wenn es bedeutet, dass er sich zuerst verlieben muss, dann wird er es tun. Jetzt stellt sich auch die Vampirin vor – sie heißt Nanakusa Nazuna.

Die Suche nach Nazuna

Auch in der folgenden Nacht schleicht sich Kō erneut aus dem Haus, um sich mit der Vampirin Nazuna zu treffen. Immerhin hat er nun ein klares Ziel vor Augen – er möchte ein Vampir werden, auch wenn er sich zuvor verlieben muss. Für beide ist dies jedoch eine unangenehme Situation, da weder Nazuna noch Kō viel Erfahrung mit Liebe haben. Doch als Kō gestern erwähnte, dass er ein Vampir werden möchte, erwähnte Nazuna etwas von einer Bitte. Was meinte sie damit? Eigentlich nichts Besonderes, denn sie wollte nur noch einmal sein Blut kosten. Für Kō stellt das mittlerweile kein Problem mehr dar, daher entblößt er seinen Nacken und gewährt ihr freien Zugang. Doch Nazuna wird daraufhin rot und nennt ihn pervers. Schließlich kann er sein Blut nicht in aller Öffentlichkeit anbieten, und außerdem ist das Timing beim Trinken wichtig.

Eine weitere Nacht vergeht, und Kō streift einsam durch die nächtliche Stille seiner Stadt, doch von Nazuna fehlt jede Spur. Er durchsucht sämtliche bisherigen Treffpunkte, ohne die Schönheit zu finden. Schließlich beschließt Kō , die Sache ruhen zu lassen, doch genau auf dem Weg nach Hause taucht Nazuna plötzlich auf. Etwas verärgert fragt Kō , wo sie denn gewesen ist. Nazuna erklärt daraufhin, dass sie auf der Suche nach zufälligen Personen war, um deren Blut zu trinken. Aber hatte sie ihn nicht dafür? Ko versteht nicht, warum sie es mit anderen Menschen versucht. Nazuna erklärt, dass es für sie so ist wie für Kō , der nicht jeden Tag dasselbe isst und verschiedene Mahlzeiten bevorzugt. Doch hatte sie nicht gesagt, dass Blut trinken Essen und Geschlechtsverkehr in einem sei? Macht sie es also mit jedem x-beliebigen? Das ist nun einmal die Natur der Vampire, und Kō muss sich damit abfinden.

Kontaktaufnahme

Um in den folgenden Nächten nicht wieder stundenlang nach Nazuna suchen zu müssen, schlägt Kō vor, ihre Kontaktdaten auszutauschen. Doch da gibt es ein kleines Problem – Nazuna hat kein Handy. Plötzlich fällt der mysteriösen Schönheit etwas ein, und sie machen sich auf den Weg zu ihr nach Hause. Sie durchsucht mehrere Kartons und tatsächlich taucht ein Mobiltelefon aus dem Jahr 1980 auf. Allerdings ist es ein riesiges Gerät, das sie ungern die ganze Zeit mit sich herumschleppen möchte, und so stehen sie wieder vor dem ursprünglichen Problem. Spät in der Nacht übermannt Nazuna die Müdigkeit, und sie möchte sich hinlegen – natürlich mit ihrer “Mahlzeit” Kō . Doch dieser hat Einwände, schließlich war sie doch auf der Suche nach beliebigen Menschen, die sie aussaugen könnte. Daraufhin gesteht die Schönheit, dass sie in Wahrheit die ganze Nacht nach Kō gesucht hat. Infolgedessen entblößt Kō seinen Nacken und gewährt ihr freien Zugang zu seinem Blut.

Wieder einmal streift Kō nachts durch die Gegend, um Nazuna zu finden. Nach einiger Zeit treffen sie sich zwar zufällig, aber er hat es satt, sie jedes Mal suchen zu müssen. Deshalb hat er etwas besorgt, nämlich ein Walkie-Talkie in Form einer Armbanduhr! Innerhalb eines Radius von 150 Metern können die beiden sich nun jederzeit verständigen, um sich nicht mehr suchen zu müssen. Tatsächlich funktioniert der erste Test sofort, und somit sollte dieses Problem zukünftig nicht mehr auftauchen.

Doch hier beginnt die etwas ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Kō und Nazuna. Wird er sich tatsächlich in die Schönheit verlieben können, um selbst ein Vampir zu werden? Das könnt ihr am besten selbst herausfinden, indem ihr Volume 1 des Animes kauft, das ab sofort im Handel erhältlich ist.

Bild und Animation

Wie gewohnt wurde die Blu-ray-Disc im Standardformat 16:9 gehalten und bringt eine Full-HD-Auflösung von 1080p mit sich. Die Farben sind hierbei relativ kräftig und kontrastreich gewählt, sodass die Nacht wortwörtlich zu Tag wird. Auch sonst brilliert das Bild und überzeugt in seiner Schärfe.

“Call of the Night” wurde im Studio LIDEN Films produziert, unter der Regie von Tomoyuki Itamura. Die Erfahrung des Regisseurs kommt dem Anime definitiv zugute und setzt ihn geschickt von anderen Serien ab. Sobald die Nacht hereinbricht, verändert sich die Atmosphäre im Anime schlagartig und verzaubert die Zuschauer mit einem farbenfrohen Spektakel, das man nur selten sieht. Es vermittelt ein Ambiente, das Vertrautheit und Wärme versprüht, und daher sind wir begeistert von diesem nächtlichen Erlebnis. Die Schönheit der Nacht lenkt jedoch nicht von der eigentlichen Animation ab, die an einigen Stellen ebenfalls sehr ansprechend ist. Besonders die Nahaufnahmen der Charaktere sind reich an Details.

Ton und Synchronisation

Vorab gibt es wie gewohnt die technischen Daten, die sich wie folgt lesen: Volume 1 verfügt über die deutsche sowie japanische Sprachausgabe, hier wahlweise mit deutschen Untertiteln, die beides im Format DTS-HD MA 2.0 komprimiert wurden. Natürlich ist ein Surroundsound immer wünschenswert, doch auch ohne verliert man sich blitzschnell in die traumhafte Animation, die von der untergelegten Musik gestützt wird. Auch stimmt die Abmischung, sodass man problemlos das Gesprochene jederzeit klar und deutlich vernehmen kann. Hier stimmt das Gesamterlebnis definitiv.

Die deutsche Synchronisation wurde im Oxygen Sound Studios GmbH unter der Leitung von Birte Baumgardt erstellt, während Richard Westerhaus das entsprechende Dialogbuch verfasste. Für die deutschen Sprecherrollen konnte man einige bekannte Stimmen gewinnen, darunter Nicolas Rathod als Kō Yamori und Olivia Büschken als Nazuna Nanakusa. Der Hauptcast hat uns während der sechs auf der Disc befindlichen Episoden überzeugt, insbesondere Olivia Büschken, die mit ihrer wandelbaren Stimme sowohl die verspielte Vampirin als auch die schüchterne Figur hervorragend umgesetzt hat. Dadurch wurde die Atmosphäre des Originals gut erhalten, und wir können hier wirklich von großartiger Arbeit sprechen. Auch die anderen Charaktere, die im Verlauf des ersten Volumes auftreten, fügten sich nahtlos in die hohe Qualität ein.

Physische Umsetzung

Wie ihr es von uns kennt, ist die physische Umsetzung des Produkts kein wertungsrelevanter Punkt unserer Kritik. Vielmehr soll es euch ein Bild von dem vermitteln, was ihr als Käufer:innen erwarten könnt. Die folgende Beschreibung und Bilder beziehen sich dabei auf die Blu-ray-Version des ersten Volumes von „Call of the Night“.

Der Anime wird in einem Digipack präsentiert, das von einem eigenen Pappschuber umhüllt ist. Die Illustration auf dem Schuber gewährt lediglich einen kleinen Einblick in die Schönheit des Animes, indem sie Nazuna Nanakusa zeigt, wie sie nachts durch die Lüfte fliegt. Das FSK-Logo auf dem Schuber kann rückstandslos entfernt werden, jedoch ist es fest auf der Disc eingraviert. Die Innenseite des Digipacks wurde in einem minimalistischen Stil gestaltet, der gut zum Gesamtbild der Serie passt, insbesondere zum ersten Volume. Als digitale Extras auf der Disc sind das Clean Opening und das Clean Ending zu finden.

Allgemeine Daten

Veröffentlichung: 18. August 2023

Publisher: peppermint anime

Genre: Fantasy, Comedy, Romance

Laufzeit: Ca. 150 Minuten

FSK: 12

Ton/Sprache: Deutsch (DTS-HD MA 2.0 ), Japanisch (DTS-HD MA 2.0)

Untertitel: Deutsch

Im Handel entdecken:

• Call of the Night – Vol. 1 [AKIBA PASS SHOP] (Blu-ray) / [Amazon] (Blu-ray)
• Call of the Night – Vol. 2 [AKIBA PASS SHOP] (Blu-ray) / [Amazon] (Blu-ray)

Handlung:

Kō Yamori ist gelangweilt von seinem Alltag und hat es sich angewöhnt, lieber ziellos durch die nächtliche Stadt zu streifen, als tagsüber die Schule zu besuchen. Durch die menschenleeren Straßen und die veränderte Atmosphäre fühlt sich Kō einfach viel freier als am Tag! Auf einem seiner Streifzüge lernt er die mysteriöse Schönheit Nanakusa Nazuna kennen, die ihm beibringen will, wie man die Nacht richtig genießt. Als Kō sich zögernd darauf einlässt, findet er schnell heraus, dass sie in Wahrheit ein Vampir ist! Fasziniert von ihr bittet er sie, ihn ebenfalls zum Vampir zu machen, doch dafür muss eine besondere Voraussetzung erfüllt sein: Kō muss sich in Nazuna verlieben! Doch genau das Thema Liebe fällt sowohl Kō als auch Nazuna unerwartet schwer …

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