© Jenny Liz, Sabrina Steinert / Altraverse GmbH
Am 29. März 2023 erschien der erste Band der Reihe “Die Tänzerin des Köngis” der beiden deutschen Mangaka Jenny Liz und Sabrina Steinert bei altraverse. Das Duo arbeitete bereits bei der Reihe “Küss mich… NICHT!” zusammen und veröffentlichte diese Geschichte im Selfpublishing. Nun haben wir die Gelegenheit bekommen ein Interview mit den Beiden zu führen und sie nach ihrer Arbeit und mehr zu fragen.

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Jenny Liz und Sabrina Steinert bedanken, die sich für uns die Zeit genommen haben, obwohl sie während des Interviews noch mit ihrem Werk beschäftigt waren.

Anmerkung: Nachfolgend bezeichnen wir AnimeNachrichten der Einfachheit halber als AN.


AN: Hallo ihr Beiden, vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für dieses Interview nehmt! Möchtet ihr euch vielleicht einmal kurz für unsere Leser*innen vorstellen?

Jenny & Sabrina: Vielen Dank an dich, das du uns diese tolle Möglichkeit gibst.
Nun, wir sind Jenny Liz und Sabrina Steinert das Mangaka-Duo der Manga-Serie „Die Tänzerin des Königs“, die seit Ende März bei altraverse erscheint. Wir leben beide in Schaafheim und wohnen ca. 1 km Luftlinie voneinander entfernt, was uns das Zusammenarbeiten sehr einfach macht.
Aber wie viele vielleicht schon gelesen haben, ist unsere Zusammenarbeit nicht das klassische „Einer macht die Story und einer die Zeichnungen“, sondern wir haben alles untereinander aufgeteilt und arbeiten im Team, sodass wir die Geschichtenfindung zusammen machen, Jenny sich um die Skizzen, Linearts und Illustrationen kümmert und Sabrina die Hintergründe und das Raster übernimmt.

AN: Mit “Die Tänzerin des Königs” veröffentlicht ihr eure erste Reihe bei einem Manga-Verlag. Wie fühlt sich das für euch an?

Jenny & Sabrina: So richtig in Worte fassen können wir das eigentlich nicht, wir denken “überwältigend” trifft es nicht annähernd, denn mit der Veröffentlichung von „Die Tänzerin des Königs“ erfüllen wir uns einen großen Kindheitstraum. Wir haben zwar bereits zusammen „Küss mich… NICHT!“ im Selfpublishing gemacht, aber damit lange nicht so viele Menschen erreicht, wie es jetzt der Fall ist. Es ist schön, dass man seine Geschichten mit so vielen teilen kann, um sie aus ihrem Alltag in eine andere Welt zu entführen. Wir sind altraverse so dankbar für diese Möglichkeit.

Sabrina: Ja, für mich fühlt es sich noch wie ein Traum an, wenn man an einer Buchhandlung vorbeigeht und dort sein Werk im Schaufenster entdeckt. Es macht mich unglaublich glücklich und stolz.

AN: Violet ist eine junge Drachen-Prinzessin, die aufgrund eines Angriffes aus ihrem Reich fliehen muss. Im Nachbarreich arbeitet sie schließlich als Tänzerin am Königshof. Allerdings ist der König jemand, der ihresgleichen hasst und sie muss ihre Identität verschleiern. Was hat euch denn zu dieser Geschichte inspiriert?

Jenny & Sabrina: Die Idee unserer Geschichte kam tatsächlich während wir uns eine Folge „Let’s Dance“ angesehen haben, eine Show, die wir schon sehr lange verfolgen und es fast schon Tradition für uns beide ist, dass wir sie jeden Freitag (wenn die Show läuft) zusammen anschauen.

Jenny: Soweit ich mich erinnere, war der Auslöser unserer Idee der lateinamerikanische „Paso Doble“. Die Inszenierung des Tanzes und auch wie stolz sich beide Tänzer bewegten, erinnerte mich an eine starke und willensstarke Prinzessin, welche dem Mann ihr gegenüber zeigen will, wo es lang geht. So hat es irgendwie eine Diskussion zwischen Sabrina und mir ausgelöst und die Idee hat uns nicht mehr los gelassen.

AN: Bereits vor “Die Tänzerin des Königs” habt ihr im Selfpublishing an “Küss mich… NICHT!” gearbeitet. Wie habt ihr einander gefunden und seid auf die Idee gekommen, als Duo zu arbeiten? Konntet ihr etwas von der Arbeit an der Reihe mitnehmen, das euch nun bei eurem jetzigen Werk weiterhilft?

Sabrina: Wir haben uns in der Schule kennengelernt und sind nun seit 20 Jahren befreundet.
Das Thema Anime/Manga hat uns schon immer begleitet und da Jenny schon immer das Talent zum Zeichnen hatte und ich gerne Geschichten geschrieben habe, kam es irgendwann zu der Idee einen Manga zusammen zu erschaffen. Somit war unser erstes Projekt „Küss mich… NICHT!” geboren, jedoch noch mit der ganz klassischen Rollenverteilung, ich schrieb die Geschichte und Jenny kümmerte sich um die Zeichnungen.

Bild: © Jenny Liz, Sabrina Steinert

Jenny: Genau, als wir „Küss mich… NICHT!“ zusammen entwickelt haben, hatten wir noch nicht viel Erfahrung, doch je mehr wir zusammen an dem Projekt gearbeitet haben, desto mehr sind wir daran gewachsen. Hier auch ein großes Dankeschön an unsere Leser und Freunde, denn durch ihr Feedback konnten wir bereits im Selfpublishing sehr viel lernen.

Sabrina: Rückblickend auf die Zeit mit „Küss mich… NICHT!“ bin ich ziemlich froh, dass wir unsere Geschichten jetzt gemeinsam entwickeln. Dazu kam es sogar nur durch einen glücklichen Zufall. Denn durch Jennys Idee zu der Geschichte „Die Tänzerin des Königs“ haben wir die Geschichte in fesselnden Gesprächen gemeinsam entwickelt und bemerkt, dass wir gemeinsam darin viel besser sind, als ich allein. Wir haben uns gegenseitig stets hinterfragt und auch kritisiert. So entwickelte sich eine viel größere und vielseitigere Geschichte, in der unsere beiden kreativen Ideen Platz gefunden haben. Ich bin sehr stolz darauf, das mit Jenny zusammen machen zu dürfen und sagen zu können, dass sie meine beste Freundin und Duo-Partnerin ist.

AN: Erinnert ihr euch noch, wie es dazu kam, dass ihr Mangaka werden wolltet?

Sabrina: (lacht) Ich wollte eigentlich immer Buchautorin werden. Das sind Kindheitsträume, die wir grade wirklich erleben dürfen und auch wenn es nun kein Roman ist: Autorin bin ich ja nun trotzdem.

Jenny: Bei mir war es, als ich meinen ersten Manga in der Hand hielt, das war etwa 1998. Ich wusste, dass ich damit gern mein Geld verdienen möchte. Aber richtig Feuer und Flamme wurde es 2001 mit dem Manga „Kamikaze Kaito Jeanne“. Auch wenn das damals noch nicht möglich war davon zu leben, habe ich immer daran festgehalten und bin sehr froh, dass ich inzwischen mein Geld mit dem Manga-Zeichnen verdiene.

AN: Gibt es denn Personen, die euch auf dem Weg zur Mangaka als Vorbild dienen?

Jenny: Ja, sogar sehr viele. Angefangen von japanischen Zeichnern wie Arina Tanemura oder Yoko Maki bis hin zu meinen deutschen Kollegen*innen. Ich versuche von jeder Mangaka, deren Arbeiten mir gefallen, etwas mitzunehmen und sie genau zu analysieren. Denn leider haben wir deutschen Mangazeichner keine Lehrmeister, von denen wir lernen können, also versuchte ich mir alles, so gut es eben ging, selbst beizubringen.

Sabrina: Ein direktes Vorbild nicht, es gibt mehrere Personen, die meinen Weg dahingehend bestärkt und beeinflusst haben. Es ist schwierig sich da festzulegen. (lächelt) Ich lese sehr viel und beobachte gerne die Menschen in meinem Umfeld.

Bild: © Jenny Liz, Sabrina Steinert / Altraverse GmbH

AN: Jenny, du hast beim Frech Verlag als auch beim EMF Verlag mehrere Bücher mit Anleitungen zum Zeichnen herausgebracht. Wie kamst du auf diese Idee und fällt es dir leicht, anderen Leuten etwas beizubringen? Sabrina, du hast damals von Jenny mindestens das Rastern gelernt und kannst sicherlich etwas aus der Sicht einer Lernenden erzählen?

Jenny: Ich finde es total wichtig, dass wir Zeichner unser Wissen miteinander teilen, um gemeinsam zu wachsen. Darum habe ich mich damals sehr über die Anfrage vom EMF Verlag gefreut, ein Zeichenbuch mit ihnen zu entwickeln.
Ob es mir leicht fällt? Uhm, ich würde sagen: Ja. Jedenfalls, solange ich Stift und Papier oder das Programm zur Hand habe, um es bildlich erklären zu können. Ich denke, daher war das Buch perfekt dafür geeignet, da ich alles in Bildform und mit entsprechenden Arbeitsschritten beschreiben konnte. Ich bin froh, dass ich dieses tolle Buch mit EMF herausbringen durfte, denn es ist mir eine Herzensangelegenheit andere zu unterstützen.

Sabrina: Ich habe wirklich ohne Ahnung von technischen Programmen oder Rastergrundkenntnissen angefangen. Ich wusste anfangs auch nicht den Unterschied von Punkt-Raster und Noise-Raster. (kichert) Am Anfang hat viel nicht so geklappt, wie ich es gern gehabt hätte. Ich habe die Schatten falsch gesetzt oder Falten gerastert, wo gar keine hingehört haben. Es war anfangs schwer für mich mit der Kritik umzugehen und ich habe lernen müssen das nicht persönlich zu nehmen. Denn ich wollte von Anfang an alles gleich perfekt hinbekommen, bin daran aber kläglich gescheitert. Doch auch wenn Jenny eine strenge Lehrerin war, hat sie mich immer wieder ermutigt und aufgebaut weiterzumachen. Dafür bin ich dankbar, denn inzwischen kann ich es und habe im Rastern meine Leidenschaft gefunden. Mein Rat an euch, gebt euch Zeit und gebt niemals auf!

AN: Womit beschäftigt ihr euch sonst so am Tag, wenn ihr mal nicht an eurem Manga arbeitet?

Sabrina: Ich für meinen Teil liebe Backsendungen oder Krimi-Serien. Darüber hinaus bevorzuge ich sogar eher Animes statt Mangas in meiner Freizeit. (lacht) Alles, was mit Shonen und Action zu tun hat. Dann bleibt noch Zeit für meine zwei Katzen und Freundinnenzeit mit Jenny.

Jenny: (lacht) Da sieht man, wie gegensätzlich wir doch auch irgendwie sind. Also ja, Koch- und Backsendungen schau ich auch gerne, aber im Gegensatz zu Sabrina lese ich in meiner Freizeit lieber Manga und da bevorzugt Fantasy und Romance. Doch die meiste meiner freien Zeit verbringe ich mit meiner Familie oder verbringe schöne Mädels-Tage mit Sabrina.

AN: Habt ihr noch einige abschließenden Worte, die ihr den Leser*innen mitteilen möchtet?

Jenny & Sabrina: Du kannst all deine Träume verwirklichen, wenn du es von Herzen tust und fest an dich glaubst!


Über “Die Tänzerin des Königs”:

Ende März startete die neue Eigenproduktion “Die Tänzerin des Königs” des Duos Jenny Liz und Sabrina Steinert bei altraverse. Der Titel soll mit fünf Bänden abgeschlossen sein. Der erste Band erschien mit Shojo-Star in der Erstauflage und ist für den Einführungspreis von 5 Euro zu haben. Außerdem erhielt der erste Band, wie einige andere Eigenproduktionen, eine Collectors Edition, die einen Acryl-Standee, Character Cards und ein Poster enthält. Im Webshop von altraverse gibt es zudem zusätzliches Merchandise in Form von Aufstellern und Schlüsselanhängern. Fans können zudem im neuesten #altralive auch bereits das Cover des zweiten Bandes und das Design der zweiten Collectors Edition betrachten.

© Jenny Liz, Sabrina Steinert / Altraverse GmbH
© Jenny Liz, Sabrina Steinert / Altraverse GmbH

Im Handel entdecken:

Handlung:

Prinzessin Violet gehört einer Drachenrasse an. Als ihre Heimat Asteria von König Darcia und dessen Armee angegriffen wird, flieht sie als Mensch getarnt mit ihrer Zofe Luisa nach Nordra. Doch Nordra wird von dem als grausam verschrieenen Tyrannen Kane regiert, der Drachen abgrundtief hassen soll. Luisas Eltern, die in Nordra leben, gewähren den beiden Zuflucht. Violet versucht sich an allerlei Tätigkeiten, um ihre Gastgeber zu unterstützen. Doch durch ihre Ungeschicklichkeit scheitert sie an jeder handwerklichen Arbeit. Da entdeckt sie eine Ausschreibung, dass für das Schloss eine Tänzerin gesucht wird …

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Micha
Servus miteinander! Ich bin die Micha und bin seit August 2021 auch ein Teil des AN-Teams und zuständig für Nachrichten aus dem Manga-Bereich! :3 Neben dem Konsum von Animes und Mangas bin ich selbst auch als Zeichnerin unterwegs!
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