©Kiyohiko Azuma・MediaWorks / AzumangaDaioh Committee

Seit geraumer Zeit ist bekannt, dass sich das Label Hardball Films die Lizenz am Anime „Azumanga Daioh“ sichern konnte. Nun hat man die Geschichte hierzulande erstmals auf Blu-ray veröffentlicht, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten. Wir haben uns Volume 1 für euch angesehen und wie uns der Comedy-Anime gefallen hat, erfahrt hier in unserer Rezension.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Vorweg sei gesagt, das der Anime „Azumanga Daioh“ keine fortlaufende Handlung erzählt. Vielmehr werden alltägliche Situationen in einer humoristischen Art wiedergegeben, die meist in sich abgeschlossen sind. Zwar gibt es einige Running Gags, die sich über die Episoden ziehen, aber einen roten Faden sollte man nicht erwarten. Aus diesem Grund stellen wir euch einige chaotischen Charaktere sowie Situationen aus dem Anime in den nachfolgenden Abschnitten näher vor. Durch die Ansammlung an verschiedenen Persönlichkeiten ist Chaos quasi vorprogrammiert!

Handlung
Die neue Musterschülerin Chiyo Mihama

Der erste Tag nach den Ferien. Für die Schüler eine aufregende Zeit, da man in neue Klassen kommt und eventuell ja neue Mitschüler begrüßen darf. Mitten in der Heiterkeit der Morgenstunden, hören wir die Lehrerin „Yukari-Sensei“ schnaufen und ordentlich in die Pedale treten. Es ist der erste Tag und dann ist zu spät? Sie hört jetzt schon den Vize-Direktor mit ihr schimpfen. Als wäre das nicht schlimm genug, ist die Kette ihres Fahrrads abgesprungen. Zum Glück fährt ein Schüler denselben Weg und trifft auf die ungeduldige Lehrerin. Während der Schüler, der ebenfalls zu spät dran war, sich um ihr Gefährt kümmert, schnappt sich Yukari sein Rad und radelt von dannen. Was man nicht alles für die Pünktlichkeit macht.

Gerade noch vor dem Unterrichtsbeginn kommt sie in ihrer neuen Klasse an und stellt sich ordnungsgemäß vor. Wenn es irgendetwas gibt, was die Schüler wissen wollen, dann sollen sie einfach nur fragen. Aber auf Sachen wie ihre Körpermaßen wird sie nicht antworten, auch wenn sie sich nicht für ihren Körper schämen braucht. Nachdem sie sich eine Weile selbst lobt, macht sie ein Schüler darauf aufmerksam, dass sie hier in der falschen Klasse ist. Nun ist sie in der richtigen Klasse 3 angekommen, doch nicht nur sie. Auch die neue Schülerin Chiyo Mihama ist nun Teil der Klasse. Sie ist zwar erst zehn Jahre alt, hat aber dennoch schon fünf Klassen übersprungen und zählt immer zu den Klassenbesten.

Die kleine Chiyo-chan wird herzlichst in ihrer neuen Klasse aufgenommen und kann ihren älteren Mitschülern sogar bei der einen oder anderen Aufgabe weiterhelfen. Generell ist die zehnjährige schon sehr reif für ihr Alter und macht sich sogar ihr Frühstück selbst. Gibt es etwas, was sie nicht kann?

Die schweigsame Sakaki und kämpferische Tomo

Die fleißige Chiyo-chan bringt sich weiter in ihrer neuen Klasse ein, indem sie die Fragebögen mit den Berufswünschen von ihren Klassenkameraden einsammelt. Da wird sie erstmals auf ein mysteriöses Mädchen aufmerksam. Hierbei handelt es sich um die introvertierte und sportliche Sakaki, die nur sehr selten von sich aus Gespräche anfängt. So träumt sie auch hier vor sich hin und schaut dabei aus dem Fenster. Ihre Berufswünsche: Tierärztin, Blumenhändlerin und Stofftierverkäuferin. Sakaki schaut zwar immer finster drein, doch was nur wenige Wissen ist, dass sie eine Vorliebe für niedliche Sachen hat. Auch mit ihrer Größe und körperlichen Entwicklung macht sie einen sehr reifen und coolen Eindruck, trägt dabei jedoch Unterwäsche mit süßen Tiermotiven. Wenn sie auf fremde Hunde und Katzen trifft, will sie sie am liebsten sofort in die Arme nehmen. Insbesondere Katzen hat sie unfassbar gerne, was aber nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Jedes Mal, wenn sie eine Katze streicheln will, wird sie gebissen. Als sie am selben Tag mit bandagierten Fingern in die Schule kommt, denkt die kleine Chiyo-chan natürlich sofort, dass sie sich geprügelt hat. Immer diese Missverständnisse…

Eine weitere Schülerin der Klasse ist die überdrehte Tomo Takino, die es mit allen und jeden aufnimmt, egal um was es geht. Sie läuft vor keiner Herausforderung davon! Sie bestraft sich sogar selbst, wenn sie zu spät zum Unterricht kommt, auch wenn die Klassenlehrerin wohl nichts weiter gesagt hätte. Als wäre ihre Selbstbestrafung schon nicht schlimm genug, will sie beim “Eimerstehen” auch noch einen neuen Rekord aufstellen. Doch diese Art macht sie in der Klasse sehr beliebt. Sie mag zwar sehr hitzköpfig sein, doch durch ihre Albernheit hat sie viele Freunde gefunden, insbesondere mit der kleinen Chiyo, Yomi, Sakaki und der frischzugezogenen Ayumu versteht sie sich gut.

Der Lustmolch und der Schwimmunterricht

Während des Unterrichts fragt Tomo-chan den Lehrer Kimura, wieso er den Berufsweg des Lehrers eingeschlagen hat. Die Antwort weil er auf Schulmädchen steht, löst in der Klasse jedoch nur bedingt Begeisterung aus. Während die Mädchen schockiert von der Aussage sind, brechen die Jungs aus der Klasse in Tränen aus, denn die Aufrichtigkeit des Lehrers berührt sie sehr. Die Antwort löst im Freundeskreis der Mädchen jedoch eine rege Diskussion ein und sie sind erstaunt, dass noch nichts mit dem Lehrer vorgefallen ist. Tomo spekuliert, dass wahrscheinlich etwas vorgefallen ist, doch die Schule vertuscht ist. Die pflichtbewusste Chiyo-chan taucht nun im Bild auf und macht ihren Klassenkameradin darauf aufmerksam, dass mit Schwimmen die nächste Schulstunde ansteht.

Nicht nur die Persönlichkeiten der Mädchen sind grundverschieden, sondern auch ihre körperlichen Entwicklungen. Über die kleine Chiyo-chan brauchen wir hier nicht reden. Sakaki ist zum Beispiel obenrum schon deutlich fortgeschrittener, sodass die Mädchen in der Umkleide ihre Brüste vergleichen. Ayumu Kasuga, die von allen auch nur liebevoll Osaka genannt wird, gleicht die Körbchengröße gerne mit Nationalität ab. Sakaki wäre demnach eine Amerikanerin. Tomo, die ebenfalls verglichen werden möchte, wird als Japanerin betitelt – was ja auch zutrifft. Yomi bekommt den Vergleich Hawaii, denn immerhin gehört die Insel ebenfalls nach Nordamerika. Sie frischernannte Hawaiianerin teilt die Klasse anschließend in drei Kategorien ein – In der ersten Abteilung ist die Königin Sakaki zuhause. Danach folgt die Kategorie von Chihiro und anschließend die unterste Chiyo-chan-Stufe, wo auch Tomo und Ayumu Platz finden. Letztendlich ist es egal wie man aussieht, denn darüber kann man nicht selbst bestimmen.

Als die Mädchen aus der Umkleide rauskommen, steht auch schon der Lehrer Kimura vor ihnen, was bei der Gruppe Unbehagen auslöst. So wirklich ist denen nicht bewusst, was er möchte, doch eher er was sagen kann, macht er sich auch schon wieder von Dannen. Als sich die Schülerinnen alle aufstellen, taucht er erneut auf. Er macht den Vorschlag, dass sie doch alle gemeinsam eine Runde Basketball oder Volleyball spielen könnte. So ganz ohne Hintergedanken versteht sich. Die eigentliche Schwimmlehrerhin Minamo “Nyamo” Kurosawa hat genug und verbannt Kimura letztendlich aus dem Schwimmbereich.

Nach dem sich die Mädchen aufgewärmt haben, gibt die kleine Chiyo zu, dass sie gar nicht schwimmen kann. Mithilfe der Lehrerin Nyamo, beginnt sie die ersten Schritten im tiefen Becken, doch schon bald taucht mit Yukari eine weitere Lehrerin auf, die Nyamo zu einem Wettstreit herausfordert. Wer da wohl gewinnen wird?

Sport ist Mord

Es ist wieder einmal soweit – das alljährliche Sportfest findet statt. Für Tomo ein gefundenes Fressen im Rampenlicht zu stehen, denn egal welche Sportart, sie wird überall auf dem Treppchen stehen! Zumindest wenn es nach ihrer Fantasie geht. Auch ihre Mitschülerinnen versuchen ihre Euphorie etwas einzudämmen, denn was Sportdisziplinen angeht, ist Sakaki die unumstrittene Nummer 1 der Klasse. Tomo nimmt die Herausforderung an. Sakaki mag zwar sportlicher sein, aber dafür wird sie die süßeste auf dem Sportfest sein! Dann sollen die Schüler zwischen denen wählen und da wird eindeutig Tomo siegreich hervorgehen.

Bevor der Startschuss des Fests erfolgt, kommt die Lehrerin Yukari ins Klassenzimmer und hat nur ein Wort als Motivation für die Schüler parat: „Wir siegen!“. Dass es eigentlich zwei Worte sind, ist der siegessicheren Lehrerin egal, die von ihren Schülern fordert, dass alle ihren Kampfgeist aufleben lassen sollen. Insbesondere der Klasse 5, wo Minamo „Nyamo“ Kurosawa Lehrerin ist, sollen sie es so richtig zeigen! Yukari-Sensei fordert den Schülern noch einmal auf alle Mittel einzusetzen, wenn es für den Sieg nötig ist. Ist das klar?!

Am nächsten Tag ist es dann soweit. Die Schüler haben sich in ihre Sportklamotten geworfen und zum Glück spielt das Wetter auch mit. Ganz wichtig sind die Dehnübungen vor den Wettbewerben und auch hier ist Tomo bereits Feuer und Flamme für den Tag. Auch die Lehrerinnen Yukari und Nyamo überbieten sich bereits mit den besten Sprüchen. Was Yukari jedoch nicht weiß, ist, dass die Klasse 5 auch ein Sportass in ihren Reihen hat – Kagura-san. Für Yukari gleicht es einem Betrug, denn immerhin war sie sich so siegessicher. Kagura ist besonders im Schwimmen gut, doch auch bei den anderen Sportarten weiß sie zu überzeugen. Noch mehr als Sakaki? Disziplin nach Disziplin geben sich die Klassen alles. Wer wird am Ende siegen? Findet es am besten selbst heraus!  

Ihr merkt also, dass diese Klasse ein buntgemischter Haufen ist, wo Langeweile niemals aufkommen kann. Insbesondere die Running Gags und unverhofften One-Liner sind immer für einen Lacher gut. Die verschiedenen Persönlichkeiten gepaart mit chaotischen Alltagssituationen lassen „Azumanga Daioh“ zu einem wahren Anime-Klassiker aufsteigen, der in seinem Genre zu den Besten gehört.  

Bild und Animation

Vorweg die technischen Daten: Die Blu-ray-Disc kommt in der Standardauflösung 1080p daher, bringt aber nur die Seitenverhältnisse 4:3 mit sich, wodurch das Bild links und rechts von einem schwarzen Balken ummantelt wird. Die Produktion des Animes fand bereits im Jahr 2002 statt, wo kleinere Bildformate die Regel waren. Nichtsdestotrotz soll es das Gesamtbild des Animes nicht stören. Man kriegt weiterhin eine Full-HD-Auflösung, wo die Animation gut zur Geltung kommt.

Wie bereits erwähnt, entstand der Anime im Jahr 2002 im Studio J.C.Staff. “Azumanga Daioh” reiht sich bezüglich der Animation in den typischen Gag-Animes ein, wo sich viele Animationen wiederholen und man Detailtiefe vermisst. Um es kurz auszudrücken – Die Animation ist sehr einfach gehalten. Aber genau hier liegt der Charme der Serie. Alles wirkt nahbar und echt, wodurch man sich eher mit den Alltagssituationen identifizieren kann. Auch die verschiedenen Emotionen der Charaktere lassen sich gut am Gesicht ablesen und mehr braucht man bei so einem Anime nicht. Absolut solide Arbeit.

©Kiyohiko Azuma・MediaWorks / AzumangaDaioh Committee
Ton und Synchronisation

Auch hier fangen wir mit den technischen Daten an, die sich wie folgt lesen: Der Anime verfügt auf der ausgelieferten Disc über den deutschen Ton im DTS-HD MA Tonformat sowie die japanische Sprachausgabe im PCM 2.0 Format. Mit DTS-HD Master Audio bekommen wir eine verlustfreie deutsche Tonspur zu hören, die sehr klar zu vernehmen ist und sich das Gesprochene stark von Hintergrundgeräuschen und der Musik unterscheidet. Das sorgt für ein insgesamt sehr angenehmes Hörerlebnis.

Die deutsche Vertonung entstand damals im Tonstudio Deutsche Synchron Filmgesellschaft mbH & Co. Karlheinz Brunnemann Produktions KG, die in Berlin ansässig sind. Für die Dialogregie konnte man Stefan Wellner verpflichten. Bei der Wahl der hiesigen Synchronsprechern hat man eine sehr gute Wahl getroffen, denn oft ist es so, dass Comedy-Serien mit den Sprechern stehen oder fallen. Hier werden die chaotischen Situationen mit der richtigen Tonlage jedoch humorvoll übermittelt, sodass man von einer gelungenen Arbeit sprechen darf. Mit Branchengrößen wie Rubina Kuraoka als Chiyo Mihama, Jennifer Weiß als Akyumu Kasuga oder Samia Little Elk als Yu Asakawa ist es aber wenig verwunderlich. Alles in Allem sollte man der deutschen Vertonung definitiv eine Chance geben.

Physische Umsetzung

Wie ihr es von uns schon kennt, hat die physische Umsetzung des Produkts keinen Einfluss auf die Gesamtwertung des Reviews. Dieser Abschnitt dient mehr dazu, euch ein Bild von dem zu vermitteln, was euch als Käufer erwartet. Dabei beziehen sich alle Beschreibungen auf die Blu-Ray-Fassung des ersten Volumes von „Azumanga Daioh“.

Das erste Volume kommt in einem Mediabook daher, was von einem stabilen Schuber ummantelt wird. Auf diesem sind die wichtigsten Charaktere aus dem Anime abgebildet. Auf dem Schuber selbst ist das FSK-Logo nicht vorzufinden. Dieser befindet sich nur auf dem Mediabook und lässt sich leider nicht entfernen.

Auch auf physische Extras darf man sich freuen – Volume 1 hat nämlich ein Poster, ein Sticker sowie drei hochwertige Artcards in Petto. Die könnt ihr euch in den nachfolgenden Bildern genauer anschauen. Auf digitale Extras muss man derweil verzichten.

Allgemeine Daten

Veröffentlichung: 07. April 2023
Publisher: Hardball Films
Genre: Comedy, Slice of Life
Laufzeit: ca. 325 Minuten, 5 Stunden und 25 Minuten
FSK: 12
Bild: 1080p
Ton/Sprache: Deutsch DTS-HD MA, Japanisch PCM 2.0
Untertitel: Deutsch

Im Handel entdecken:

  • Azumanga Daioh – Vol. 1 (BD/DVD)
  • Azumanga Daioh – Vol. 2 (BD/DVD)

Handlung:

Die hochbegabte zehnjährige Chiyo hat gleich mehrere Klassen übersprungen und geht nun auf die High School. In der Klasse der impulsiven Englischlehrerin Frau Yukari trifft sie auf einen bunten Haufen unterschiedlicher Charaktere: die durchtriebene, aber faule Tomo, die am liebsten ihre pflichtbewusste und kluge beste Freundin Yomi zur Weißglut bringt, die introvertierte und sportliche Sakaki, die eine Vorliebe für niedliche Tiere hat, und nicht zuletzt die zerstreute Träumerin Ayumu, die von Osaka nach Tokio gezogen ist und daher von allen nur „Osaka“ genannt wird. Zusammen ergeben sie eine chaotische Truppe, mit der es garantiert nie langweilig wird!


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Überblick der Rezensionen
Handlung
7
Charakterentwicklung
6
Animation
7
Synchronisation
8.5
Unterhaltung
9
review-azumanga-daioh-vol-1-blu-ray"Azumanga Daioh" braucht nicht viel, um alles richtig zu machen. Man nehme eine Handvoll Schülerinnen, die verschiedener nicht sein könnten, bekannte Situationen aus Alltag/Schule und raus kommt die perfekte Mixtur, bestehend aus Absurdität und Humor. Schon nach den ersten Folgen hat man die Charaktere ins Herz geschlossen, die absolut liebenswert sind. Dazu kommen die Running Gags, die immer und immer wieder funktionieren. Teils sitzt man da und denkt sich "Wie kommt man nur auf sowas?". Abgerundet wird die wahnwitzige Handlung mit der tollen deutschen Synchronisation, die auch Jahre nach der Erstentstehung überzeugen kann. Volume 1 bietet insgesamt 13 der 26 Episoden und es ist jeden Cent wert. Comedy-Fans kommen hier definitiv auf ihre Kosten!
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