©2020Ryukishi07/Higurashi-P

Auch mit dem vierten Volume des Animes „Higurashi GOU“ lädt uns der Publisher AniMoon Publishing in das kleine Dörfchen Hinamizawa ein, das auf dem ersten Blick sehr idyllisch erscheint. Doch der Schein trügt, denn immer wieder passieren hier blutige Unfälle, die mit einem Fluch zusammenhängen könnten. Wir haben uns Vol. 4 näher angeschaut und wie uns das „Nekodamashi-Kapitel“ gefallen hat, erfahrt ihr in der Rezension.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

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Ein Funke Hoffnung

Normalerweise erzählen die verschiedenen Kapitel im Anime eine eigene Geschichte und beginnen immer am Anfang einer Zeitschleife. Hier werden jedoch nahtlos die Ereignisse des vorherigen Kapitels fortgeführt, sodass das Watanagashi-Fest im vollen Gange ist. Die Bewohner des Dorfes Hinamizawa haben sich nach dem Tanz am Fluss versammelt, doch von Keiichi und Satoko fehlt jede Spur. Furude Rika deutet das als ein gutes Zeichen, denn noch immer träumt sie davon den Kreislauf zu durchbrechen, damit sie und ihre Freunde ein ruhiges Leben führen können. Die festliche Stimmung wird jedoch gestört, als der Kommissar Oishi mit einem blutgetränkten Baseballschläger erscheint und die kleine Rika wutentbrannt an den Hals packt. Als zwei Bewohner Zivilcourage zeigen wollen, werden diese eiskalt von Oishi niedergeschossen. Auf die Frage, wieso er das tut, entgegnet er damit, dass er die Wahrheit hinter dem Fluch von Gottheit Oyashiro kennen würde. Furude Rika soll die berüchtigte Killerin sein und nun ist ihre Zeit abgelaufen. Viele andere Zivilisten werden ebenfalls von einer Kugel durchbohrt und auch Shion und Mion müssen einen schnellen Tod erleiden. Als Rika nicht zugeben möchte, dass sie die Hinamizawa-Killerin ist, wird sie auf brutalste Weise immer und immer wieder mit einem Baseballschläger geschlagen.

Als nächstes erwacht Rika im Meer der Fragmente wieder, wo Hanyuu auf sie wartet. Sie hat man bereits im ersten Volume kennengelernt, wo sie sich als verbleibender Duft beschrieben hat und Rika nur bedingt weiterhelfen konnte. Doch seltsamerweise kann sich Rika daran erinnern, wer sie dieses Mal umgebracht hat und das hat sie eben jener Hanyuu zu verdanken. Sie hat all ihre verbleibende Kraft in dieser Welt benutzt, damit die Fähigkeiten von Rika für kurze Zeit wiederhergestellt werden. So konnte sie einen Teil ihrer Erinnerungen behalten, bevor sie wieder im Kreislauf feststeckt und sich alle Ereignisse wiederholen. Mit dem gewonnenen Wissen kann sie ihre Strategie anpassen, um erfolgreich aus der Endlosschleife zu entkommen. Bereits seit 100 Jahren ist sie im Vogelkäfig namens Hinamizawa gefangen und das obwohl sie noch nicht einmal den Grund dafür kennt. Sollte es ihr tatsächlich gelingen, der Tragödie zu entkommen, wer versichert ihr, dass sie doch nicht irgendwann wieder in Hinamizawa landet? Zum Abschluss erzählt Hanyuu ihr ein wohlgehütetes Geheimnis. Und zwar existiert ein heiliges Artefakt, wodurch auch Rückkehrer getötet werden können, die durch ihren Tod immer wieder erwachen. Nun hat Rika eine neue Mission – Das Schwert „Dreiarmiger Teufelstöter“ finden.

Im nächsten Moment wird Rika in ihrem Bett wach und damit ist klar, dass die Zeitschleife erneut ihren Anfang gefunden hat. Dieses Mal jedoch mit dem gravierenden Unterschied, dass Rika über vergangenes informiert ist. Während ihre besten Freunde vom Klub sorglos in den Tag starten, muss Rika ihr besorgtes Gesicht hinter einem Lächeln verstecken. Bei einem neuen Klubtreffen, wollen die Freunde Rikas mürrische Laune mit einem Spiel heben und so darf sie aussuchen, was heute gespielt werden soll. Sie entscheidet sich für ein Versteckspiel in ganz Hinamizawa. Sie alleine wird sich verstecken und die Regel ist dabei ganz einfach. Sollte die Gruppe Rika bis zum Sonnenuntergang finden, haben sie alle gewonnen. Rikas eigentlicher Plan ist jedoch, genug Zeit zu gewinnen, um das Schwert von der Prophezeiung zu finden. Nach einigen Stunden des Verharrens ist sie am potenziellen Versteck des Schwertes angekommen, doch zu ihrem Überraschen findet sie da nur eine leere Vorrichtung. In Tränen ausgebrochen, sieht sie aus dem Augenwinkel etwas aufblitzen und tatsächlich findet sie ein zerbrochenes Fragment des Schwertes. Als sie sich damit gerade verletzen wollte, hört sie die Rufe ihrer Freunde und dann fasst sie sich einen neuen Entschluss. Bevor sie sich umbringt, wird sie noch genau fünf Mal versuchen, sich und ihre Freunde zu retten.

Alles beim Alten

Mittlerweile schreiben wir den 13. Juli 1983. Vor einem Tag hat sich Rika noch fünf Chancen eingeräumt, bevor sie sich mit dem zerbrochenen Fragment das Leben nimmt. Die Sonne steht auch schon in den frühen Morgenstunden hoch und sorgt für schwüle Temperaturen. Noch immer haben die Klubmitglieder keinen blassen Schimmer, was Rika immer wieder durchmachen muss und leben in den Tag hinein. Keiichi Maebara soll die Auktion beim bevorstehenden Watanagashi-Fest ausrichten, doch dafür muss die fünfköpfige Truppe erst einmal Geschenke vom Nachbarschaftsverein einsammeln. Mion Sonozaki versichert ihn, dass drei Jahre Eintrittstickets für das Nachtischfest beim Angel Mort winken, wenn man genug Geld eingenommen hat. Mehr Motivation braucht Keiichi nicht, so besuchen sie gemeinsam den Spielzeugladen „Da Vinci“ und können tatsächlich Ware für die Auktion ergattern. Als sie sich im Laden etwas umschauen, entdecken sie einen Mah-Jongg-Tisch, der die Freunde magisch anzieht. Doch wieso hat Onkel Yoshiro, der Besitzer des Ladens, den Tisch überhaupt aufgestellt? Ein Kunde meinte zu ihm, dass er die „Schwalbenwende“ können und wollte es heute demonstrieren. Dabei handelt es sich um einen Spielzug bei dem die Spielsteine, die Hand- und Feldspielsteine ausgetauscht werden. Ein begehrter Trick bei Betrüger. Satoko beichtet, dass sie den Move früher mal geübt hatte, doch ihre Vorstellung geht ordentlich in die Hose. Just in diesem Moment betritt der Kommissar Oishi das Geschäft. Der Besitzer von „Da Vinci“ enthüllt, dass der Kommissar der Kunde ist, der die „Schwalbenwende“ zeigen wollte. Dieser lässt sich nicht lange bitten und vollführt seine Kunst. Die Kinder sind regelrecht begeistert von dem Trick und überschütten den Kommissar mit Komplimenten. Außer Rika natürlich, denn sie weiß genau, dass er sie in einer anderen Zeitlinie brutal ermordet hat.

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Plötzlich tritt eine weitere Person ins Bild, die mit Herr Akasaka vorgestellt wird. Er und Rika scheinen sich von früher zu kennen. Herr Akasaka ist mit seiner Frau auf Reisen und wollte einen kurzen Abstecher nach Hinamizawa machen. Vor fünf Jahren war er zuletzt im Dorf und da hat Rika ihm prophezeit, dass er sofort nach Tokyo heimkehren sollte, da sonst etwas schlimmes passieren wird. Er bekam Panik und verließ das Dorf – zum Glück. Denn an diesem Tag geschah ein Unfall auf den Treppen zum Dach, die seine Frau immer benutzt hat. Hätte Rika Herrn Akasaka nicht gewarnt, wäre sie wahrscheinlich darin verwickelt worden. Sollte Rika jemals ihre Hilfe gebrochen, dann sind sie für sie da. Sie zögert nicht lange und bittet ihn die ganze Zeit in Hinamizawa zu bleiben, bis das Watanagashi-Fest vorbei ist. Eigentlich wollten er und seine Frau noch paar Orte besuchen, doch Rikas Bitte kann er nicht abschlagen. Schon in der nächsten Szene sehen wir jedoch die erbarmungslose Brutalität, die in Herrn Akasaka geschlummert hat, denn er hat Rika mit einem Messer niedergestochen. Blutüberströmt liegt sie zu seinen Füßen, während er betont, dass er endlich diese Mistkäfer gefunden hat. Immer und immer wieder kratzt er sich blutig, denn seiner Meinung nach sind Parasiten in deren Körper eingedrungen. Mit dem letzten Messerstich in Rikas Hals hat er die Parasiten aus ihrem Körper ausgemerzt. Damit sind nur noch vier Chancen übrig. Nahtlos geht es weiter mit der nächsten Zeitschleife, wo Akane Sonozaki, die Mutter von Shion und Moin, ihre Familie niedermetzelt. Auch vor Rika macht sie nicht halt, sodass sie nur noch drei Mal versuchen wird, sich und ihre Freunde zu retten. Erneut erzählt die Geschichte eine andere Schleife, in der Rika in den Onigafuchi-Sumpf gebracht und ertränkt wird. Dieses Mal ist es Kiichirou Kimiyoshi, der seiner Meinung nach keine andere Wahl hatte. Wenn er kein unschuldiges Mädchen im Sumpf versenkt, wird ganz Hinamizawa vernichtet. Nur noch zwei Chancen. In der nächsten Zeitschleife befinden wir uns im Restaurant Angel Mort, wo Keiichi, mit einem Baseballschläger bewaffnet, die ganze Belegschaft und seine Freunde getötet hat. Nur noch eine Chance.

Kann Furude Rika die letzte Chance nutzen und sich und ihre Freunde retten? Wie hat sie es schon einmal geschafft gehabt, aus dem Kreislauf auszubrechen? Die Antwort und mehr findet ihr am besten selbst heraus, indem ihr euch das vorletzte Volume des Animes „Higurashi GOU“ sichert. Insbesondere die Folgen untermauern, wieso das „Higurashi“-Franchise so beliebt ist. Schonungslos brutal und mysteriös!  

Bild und Animation

Wie es nicht anders für eine Blu-ray-Variante sein kann, wird der Anime im 16:9 Standardformat gehalten und hat eine Auflösung von 1080p. An der Bildqualität gibt es nichts zu bemängeln, da das Bild zu jederzeit scharf ist und auch die Farbgebung toll wirkt.

Auch im vierten Volume soll sich an der Animation nicht viel ändern. Mit “Higurashi GOU” geht das Animationsstudio Passione einen neuen Weg und präsentiert den Horror-Klassiker in helleren und knalligeren Bildern, die anfänglich sehr ungewohnt waren. Mittlerweile heißen wir die Animation sehr willkommen, da die Farben wunderbar im Kontrast zur Geschichte stehen. Alles sieht niedlich und unschuldig aus, bis plötzlich ein Baseballschläger den Kopf eines Menschens spaltet und die Blutspritzer ein künstlicheres Bild an den Wänden hinterlassen. Die Darstellung des Animes bleibt also auch hier blutig solide.

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Ton und Synchronisation

Vorweg einmal die technischen Daten, die sich nicht ändern sollten: Der Anime verfügt auf der Disc über den japanischen sowie den deutschen Ton. Ersteres dann natürlich wahlweise mit deutschen Untertiteln. Beim Tonformat nehmen sich die Sprachen nichts, denn hier hat man sich auf das Format DTS-HD Master Audio 2.0 geeignet. Trotz des fehlenden Surroundsounds schafft es der Anime eine drückende Atmosphäre zu generieren, sodass wir nicht viel anmerken können. Für ein tolles Hörerlebnis wird garantiert.

Die deutsche Synchronisation entstand im Studio Kölnsynchron unter der Leitung von Daniel Käser. Es ist weiterhin erfreulich, dass man für die Fortsetzung der Anime-Serie die alten Namen wiedergewinnen konnte, da diese unglaublich zum altgewohnten Flair beitragen. In “Higurashi GOU” treten immer wieder dieselben Figuren auf, die mal mehr, mal weniger in den Fokus rücken. Hier können wir eigentlich nur den gesamten Sprechercast loben, denn die gute Arbeit wird auch in den Folgeepisoden fortgeführt.

Physische Umsetzung

Wie ihr es bereits kennt: Die physische Umsetzung des Produkts ist natürlich kein wertungsrelevanter Punkt unserer Kritik, soll euch aber ein Bild vom dem vermitteln, was ihr als Käufer erwarten könnt. Die kommenden Informationen und Fotos beziehen sich auf die Blu-Ray-Variante der limitierten Steelcase Edition des vierten Volumes von “Higurashi GOU”.

 Auch dem vierten Volume liegt eine exklusive Acrylfigur bei. Als Motiv hat man sich die kleine Rika ausgeguckt, die in den Episoden eine wichtigere Rolle einnimmt. Als wäre das schon nicht genug, darf sie gemeinsam Hanyuu das Steelcase mit der PET Wende-O-Card schmücken. Auf digitale Boni muss man auch hier nicht verzichten, denn auch Volume 4 kommt mit dem Clean Opening sowie Clean Ending daher.

Allgemeine Daten

Veröffentlichung: 05. Dezember 2022

Publisher: AniMoon Publishing

Genre: Horror

Laufzeit: ca. 96 Minuten

FSK: 16

Bild: 1080p

Ton/Sprache: DTS HD Master Audio 2.0 Deutsch und Japanisch

Untertitel: Deutsch

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Handlung:

Rika ist davon überzeugt, das todbringende Schicksal, welches ihr und ihren Freunden bevorsteht, brechen zu können. Doch Kommissar Oishi vermutet sie selbst hinter dem Fluch. Ergriffen vom Wahnsinn, schlägt er auf Rika ein und reißt sie in den Tod. Verzweifelt wacht sie vor Hanyuu auf, welche ihr Mut zuspricht und dafür sorgt, dass Rika einen neuen Entschluss fassen kann: Nur noch fünfmal wird sie sich bemühen, ihre Freunde zu retten. Sollte ihr dies nicht gelingen, wird sie endgültig die Waffen niederstrecken…


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Überblick der Rezensionen
Handlung
9
Charakterentwicklung
8
Animation
7.5
Synchronisation
9
Unterhaltung
8.5
review-higurashi-gou-vol-4-blu-rayLangsam aber sichert nähert sich „Higurashi GOU“ seinem Höhepunkt und das spürt man in jeder Szene. Beginnend mit der Fortführung des letzten Volumes, die Auflösung um das Schwert „Dreiarmiger Teufelstöter“ sowie die wenigen Chancen, die sich Rika noch eingeräumt hat. Dadurch steigt ungemeine Spannung auf und fesselt die Zuschauer an ihren Sitzen. Atmosphärisch werden die Szenen von der musikalischen Untermalung und der deutschen Synchronisation gestützt, die zu überzeugen wissen. Unterm Strich kann man festhalten, dass das „Nekodamashi-Kapitel“ bisher am meisten überzeugen konnte. Wir würden die Serie jedem Mystery/Horror-Fan empfehlen, der in eine Geschichte hineintauchen möchte, wo Nichts ist, wie es scheint.
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