©Makoto Yukimura,KODANSHA/VINLAND SAGA Project

Einer der Anime-Titel, der im Jahr 2019 für Furore gesorgt hat, ist das historisch inspirierte „Vinland Saga“. Nun hat der Publisher Crunchyroll (Ehemals KAZÉ Anime) den Wikinger-Epos hierzulande auf Disc veröffentlicht. Wir haben uns die Serie genauer angeschaut und präsentieren euch unsere Rezension zu „Vinland Saga“ Volume 1 bis 4.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Die Geister der Vergangenheit

Wir schreiben das Jahr 1002. Thorfinn, ein aufgeweckter und liebenswerter Junge im Alter von sechs Jahren lebt mit seiner Familie in einer kleinen Siedlung auf Island. Hier muss jeder mit anfassen, denn das Leben auf der schneebedeckten Landschaft ist nicht einfach. Thorfinn, seine Mutter Helga, sein Vater Thors und seine ältere Schwester Ylfa genießen das Leben in der Prärie. Tagsüber kümmert man sich um die vielen Tiere, erntet Gemüse oder wäscht die Wäsche am Bach, während man abends u.a. den mutigen Geschichten von Leif Eriksson lauscht, der von der Entdeckung eines neuen Kontinents berichtet – Vinland.

Das idyllische Leben wird auf den Kopf gestellt, als ein Kriegsschiff in den Hafen einläuft und Floki, ein Anführer der Jomswikinger, sich zu erkennen gibt. Es wird lautstark nach „Thors, dem Troll“ verlangt, doch wer soll das sein? Doch nicht der Thors aus der Siedlung? Zu Überraschung aller, die sich am Hafen versammelt haben, verbeugen sich die Krieger rund um Floki vor dem hergeeilten Thors. Was hat das zu bedeuten? Es scheint, als ob Floki und Thors eine gemeinsame Vergangenheit haben. Vor vielen Jahren, lange vor der Geburt von Thorfinn, täuschte Thors in einer Schlacht vor Norwegen seinen Tod vor, um mit seiner Frau und Ylfa nach Island zu Reisen und ein friedliches Leben zu führen. Viele Jahre ging sein Plan in Erfüllung, doch wie haben sie ihn hier gefunden? Um alles weitere in Ruhe zu besprechen, ziehen sich Thors und sein ungebetener Gast zurück in eine Hütte. Floki erzählt Thors von der Feigheit der Engländer, die unzählige Wikinger während des Badens abgeschlachtet haben. Die unbewaffneten Dänen hatten keine Chance. Auch die Schwester von Sven, dem König von Dänemark, war unter den Opfern. Sven ist sich sicher, dass schon sehr bald ein großer Krieg kommen wird. Deswegen werden sich die Jomswikinger mit den Dänen zusammentun und im kommenden Frühjahr in England einfallen. Thors zeigt sich nicht beeindruckt und signalisiert klar, dass er das Töten abgeschworen hat und hier ein ruhiges Leben leben möchte.

Thors mag zwar ein Deserteur sein, aber der Anführer zeigt sich nachsichtig. Dies ist die letzte Chance von Thors vor aller Augen an die Front zu gehen und seine Ehre wiederherzustellen. Floki merkt an, dass Thors sich unglaublich verändert hat. Was mag der Grund sein? Das Leben auf dem Dorf? Doch was ist, wenn das Dorf nicht mehr existieren würde? Würde Thors dann in den Krieg ziehen? Nach weiteren Minuten macht sich Floki wieder auf dem Weg zum Kriegsschiff und lässt vor allen verlauten, dass Thors der Bitte des Anführers nachkommt und schon sehr bald mit in die Schlacht ziehen wird. Wer es sich zutraut, der soll sich Thors anschließen und ebenfalls nach Jomsburg kommen. Bei den Männern im Dorf löst der Gedanke an eine blutige Schlacht eine noch nie dagewesene Euphorie aus, denn endlich können sie sich als Mann beweisen. Nur Thors, der das alles schon erlebt hat und dem entflohen ist, bleibt schweigsam zurück. Abends unterhält er sich mit dem Abenteurer Leif Eriksson und erzählt ihm von seiner Flucht als Krieger. Auch, dass Floki die Siedlung mit in das Gespräch eingezogen hat und Thors ein Ultimatum stellt. Sollte er es erneut wagen wegzulaufen, so wird man sich am Dorf rächen. Das Gesetz von Jom dudelt keine Deserteure. Nun ist die Zeit gekommen, wo Thors Taten Folgen haben.

Es dauert nicht lange, bis die besten Männer des Dorfes dem Ruf des Krieges folgen und die Schiffe startklar machen. Die Euphorie hat Groß und Klein erreicht, denn auch Thorfinn würde am liebsten mit seinem Vater losziehen, doch das kommt selbstverständlich nicht in Frage. Derweil wartet Floki geduldig auf das Heer von Thors und unterhält sich dabei mit Askeladd. Es ist von einem Auftrag die Rede. Sollte er die Leiche zu Floki bringen, so wird er mit fünf Goldpfund entlohnt. Die Leiche von Thors. Er soll wirklich den Helden töten? Floki bestätigt dies und macht auf den schweren Regelverstoß von damals aufmerksam. Thors wurde bereits vor 15 Jahre zum Tode verurteilt und Askeladd soll es nun richten. Doch wieso reist er den langen Weg bis nach Island und tötet seinen ehemaligen Kameraden nicht selbst? Darauf kann und will Floki nicht antworten.

An einem sonnigen Tag ist es soweit und die große Reise gen Dänemark kann beginnen. Die Männer verabschieden sich von ihren Frauen, Geliebten oder Kindern, während die Frauen zu den Göttern beten, dass alle lebendig wieder nach Hause kommen. Auch Thors will sich von seinem Sohn Thorfinn verabschieden, doch der neugierige Junge scheint sich davon gemacht zu haben. Abschiede sind für Groß und Klein nicht einfach. Unter dem lauten Echo der Trommel laufen die mutigen Männer, aufgeteilt auf zwei Schiffe, nun endgültig aus. Die Segel sind gesetzt, sodass die Männer vorerst nicht mehr rudern müssen und die anstrengende Arbeit der Strömung überlassen. Mitten in den weiten der Meere nimmt Thors plötzlich eine kindliche Stimme war, die sich wie sein Sohn anhört. Die Stimme hört sich nicht nur so an, es ist sogar die von Thorfinn. Der Bengel hat sich doch tatsächlich in einem Fass versteckt und sich aufs Bord gemogelt, ohne seiner Mutter, Schwester oder Vater Bescheid zu geben. Als er in die Augen seines Jungen blickt, kann Thors nicht lange wütend sein, denn die Begeisterung über das Meer schwappt auch auf ihn über.

Immer weiter segelt man südwestlich Richtung skandinavisches Festland, doch ein kurzer Zwischenstopp auf den Färöer-Inseln kommt der Mannschaft ganz gelegen. Leif Eriksson, der die Männer über das Weltmeer führt zeigt auf eine Bucht, die ein Dorf beherbergen soll. Dort kann man die Trinkwasserreserven auffüllen und ein wenig handeln. Doch irgendetwas ist seltsam. Seit Leifs letzten Besuch ist hier definitiv was anders. Es sind deutlich weniger Häuser als beim letzten Mal und auch der erfahrene Krieger Thors hat ein mulmiges Gefühl. Daraufhin befehligt er seinen Männern zu wenden, da ihre Position in der Bucht ein großer Nachteil ist und tatsächlich. Ehe sich die Schiffe versehen können, lassen bösartige Krieger große Holzstämme und Steine den Hügeln runterregnen. Es wurde soviel Schutt abgeworfen, dass der Eingang zur Bucht versperrt wurde. Nun gibt es nur noch einen Weg, doch von dort segeln zwei Schiffe, angeführt von Askeladd, ihnen entgegen. Nun gibt es kein Entkommen mehr.

Mutig stellt sich Thors den Angreifern alleine entgegen und schaltet einen Mann nach dem anderen aus. Mehr als 80% eines Schiffes kann er mit bloßen Fäusten niederstrecken, bis sich ihm Björn entgegenstellt. Björn ist sowas wie die rechte Hand von Askeladd. Bevor er Thors gegenübersteht, isst er einen sogenannten „Berserker“-Pilz, wodurch er in Rage verfällt und monströse Kräfte erlangt. Zwischen Freund und Feind kann er nicht mehr unterscheiden, sodass er die restlichen Anhänger seiner Mannschaft umnietet. Ein großer Auftritt also für einen relativ kurzen Kampf, denn Björn wird nach nur zwei Schlägen von Thors KO geschlagen. Der Troll von Jom ist das wahre Monster hier! Nun geht es weiter zum zweiten Schiff, doch bevor Thors auch die Männer vernichtend schlägt, gibt er ihnen noch einmal die Chance sich zurückzuziehen. Die Männer, die für Geld alles machen würden, lehnen dankend ab. Im Gegenteil sogar, Askeladd stellt sich seinem Feind mutig gegenüber. Er scheint ihn sogar zu kennen und plötzlich schimmert es Thors ein. Er kann nur von Floki beauftragt worden sein und so ist es auch.

Ein Kampf um Leben und Tod bricht zwischen Thors und Askeladd aus, die alles von denen abverlangt. Askeladd setzt auf Intrigen und seine Schnelligkeit, kann sogar den ersten Schnitt setzen, doch im Verlauf des Kampfes gewinnt Thors die Überhand, entwaffnet ihn und setzt Askeladds eigenes Schwert an seinem Hals an. Thors gibt ihm wieder einmal die Chance sich zu ergeben, doch er wird vor seinen Männern keine Blöße zeigen. Askeladd ist beeindruckt von seinem Gegenüber. Er wurde besiegt, obwohl Thors 15 Jahre lang nicht mehr gekämpft hat. Er antwortet damit, dass das Schwert ihn hat unreif werden lassen. Erst ohne konnte er das Leben lernen. Ein wahrer Krieger braucht kein Schwert. Björn, der bereits von Thors geschlagen wurde, kommt wieder zu sich und schnappt sich den kleinen Thorfinn. Askeladd kommt aus dem Lachen nicht raus. Hat er wirklich geglaubt, dass er ein ehrenvoller Mann ist, der sich an sowas wie ein Zweikampf hält? Er wollte ich nur ein wenig amüsieren und rausfinden, was der berühmte Troll von Jom für einer ist. Nun soll er aufgeben, sonst wird sein Sohn und seine Männer ebenfalls sterben. Thors zeigt sich einsichtig, denn er möchte Thorfinn nicht in Gefahr bringen. Er wirft sein Schwert ins Meer und Askeladd gibt das Zeichen, wodurch die positionierten Bogenschützen ein Pfeilregen auf Thors abfeiern. Immer und immer wieder dringen Pfeile in den Körper von Thors ein, doch auf die Knie will er trotzdem nicht. Vielmehr will er erneut die Bestätigung von Askeladd haben, dass sich seine Männer zurückziehen werden. Dieses bejaht er und mit dem Wissen, dass Thorfinn nicht passieren wird, stirbt der Troll von Jom einen ehrenhaften Tod im Stehen.

Der Schwur auf Rache

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1012. Immer mehr Wikinger und Dänen fallen in England ein. So auch Askeladd mit Thorfinn im Schlepptau. Thorfinn, der sich nach dem Tod seines Vaters auf Askeladds Schiff geschlichen hat, sehnt sich danach seinen Vater zu rächen. Angetrieben von Hass und Wut fordert er den Mörder von Thors immer wieder zu einem Zweikampf heraus, bringt sich selbst das Kämpfen bei und bekommt von Askeladd sogar ein Versprechen – Sollte er sich auf dem Schlachtfeld beweisen, so wird er immer und immer wieder gegen ihn kämpfen. Solange, bis Thorfinn irgendwann wirklich gewinnen wird, was seiner Meinung aber nach nie passieren wird.

Thorfinn, der schon das 16. Lebensjahr erreicht hat, ist auf blutgetränkten Schlachtfeldern groß geworden und ist zu einem jungen Mann mit eiskalten Augen aufgewachsen. Er wurde als Kundschafter, Nachhut, Überbringer und noch mehr von Askeladds Schmutzarbeiten eingesetzt und musste dabei unzählige Leute töten. Dennoch will Askeladd nicht erneut gegen Thorfinn kämpfen. Was ist mit seinem Versprechen? Hat er es etwa vergessen? Er soll schon wieder eine Botschaft zum Anführer der Angreifer überbringen, die im Königreich der Franken nicht gegen die meterhohen Mauern ankommen. Demnach kämpfen die Angreifer wie Stümper, deswegen ist Askeladd und seine Söldnerarmee gewillt auszuhelfen. Dafür möchte er aber die Hälfte der Kriegsbeute haben. Thorfinn ist nicht begeistert, da er weiterhin nur eines möchte – seinen Vater rächen. Askeladd versucht ihn zu beruhigen und erklärt, dass er einen erneuten Zweikampf haben kann, wenn er den Kopf des Kommandanten bringt.

Thorfinn ist mittlerweile am Stützpunkt der Angreifer angekommen und überbringt die Nachricht dem General Jabbaza. Der Anführer weiß genau, dass er alleine gegen die Übermacht keine Chance hat und wenn er nicht zusagt, so wird sich Askeladd den anderen anschließen. Widerwillig nimmt er das schmeichelhafte Angebot an. Am Folgetag, pünktlich zum Sonnenaufgang, erfolgt der Angriff. Doch von Askeladd und seinen Männern ist nichts zu sehen. War das alles ne Falle? Gerade, als Thorfinn dafür hinhalten muss, kommen drei Schiffe von Askeladd aus dem Wald heraus. Wie es scheint, haben seine Männer den gestrigen Tag genutzt, um die Kriegsschiffe den Berg hoch zu karren, um so den Wasserfall zu umgehen. So kann man die Festung von der Rückseite angreifen, was denen auch gelingt. Zeitgleich macht sich Thorfinn alleine los, um den Kopf des Kommandanten zu besorgen. Gesagt, getan. Mit einem eleganten Hieb kann er den Anführer enthaupten, doch zu seinem Pech fliegt der Kopf ins Wasser. Thorfinn zögert keine Sekunde und springt hinterher, denn er möchte diesen Zweikampf mit Askeladd um jeden Preis haben. Askeladd und seine Männer haben kurzen Prozess mit dem Stützpunkt gemacht und siegessicher reitet General Jabbaza durch die offenen Tore. Was er jedoch nicht weiß – Askeladd wollte von Anfang an nicht nur die Hälfte der Schatzkammer, sondern alles. Dementsprechend geht Jabbaza komplett leer aus und hat teures Lehrgeld, in Form seiner toten Soldaten, gezahlt. Immerhin überlässt Askeladd ihm die Festung. Auch Thorfinn ist von seiner Tauchtour zurückgekehrt und konnte den leblosen Kopf des Kommandanten bergen. Nun kommt es zu einem späteren Zeitpunkt erneut zum Kampf zwischen den zwei Männern.

Thorfinn, der Stolz Thors

Mittlerweile ist die Mannschaft von Askeladd im Dorf von seinem Onkel Gorm angekommen, wo sie sich über die kalten Jahreszeiten zurückziehen, neue Kräfte sammeln, Reserven auffüllen und sich mit den Frauen vergnügen. Die Söldner werden dort wie Helden empfangen. Die jungen Burschen träumen an der Seite von Askeladd nach Schätzen zu jagen und sich als Männer zu beweisen, während die Frauen regelrecht Schlange stehen, um Askeladd zu beglücken. Nach einem kurzen Plausch mit Gorm, löst Askeladd endlich seinen Versprechen gegenüber Thorfinn ein und steht beim Zweikampf seinen Mann.

Thorfinn geht schnell in die Offensive und mit seinen zwei Dolchen kann er Askeladd immer weiter zurückdrängen, muss sich dann aber einem gewaltigen Hieb geschlagen geben, dessen Wucht er mit einem gekonnten Sprung rückwärts etwas abdämmt. Erneut geht der mutige Thorfinn in die Offensive und kann Askeladd sogar entwaffnen, doch zum finalen Schlag kommt es nicht, da dieser seinen Körper gekonnt in Szene bringt. Thorfinn bleibt nichts anderes über, als erneut Abstand zu gewinnen. Doch wieso kämpft Thorfinn überhaupt? Wie hieß sein Vater noch gleich? Askeladd provoziert Thorfinn bewusst, damit dieser blind vor Wut wird. Die Taktik scheint zu fruchten, denn völlig unüberlegt sprintet er Richtung Askeladd, der ihn aber mit einer Leichtigkeit entwaffnen und zu Boden bringen kann. Der Sieger des Kampfes steht fest – Askeladd.

©Makoto Yukimura,KODANSHA/VINLAND SAGA Project

Der Ausgang des Kampfes wird ordentlich gefeiert mit gutem Essen und reichlich Alkohol. Die Stimmung schwappt allerdings, als die Sklavin Hordaland ein Tablett mit Essen runterfallen lässt. Gorm hatte die Schönheit, die in Norwegen zu einer Adelsfamilie gehörte, günstig erworben. Sie mag zwar schön sein, aber als Sklavin taugt sie nichts. Nichts, was nicht ein paar Peitschenhiebe richten können. Nachdem sie ihre Strafe erhalten hat, soll sie Thorfinn ebenfalls zu essen bringen, der in der eisigen Kälte auf die Schiffe, allen voran auf das Schiff seines Vaters, aufpasst. Dieser ist eingeschlafen und träumt von seinem Vater, der ihn wieder klar macht, dass ein Krieger kein Schwert braucht. Horda ist inzwischen am Schiff angekommen und wollte Thorfinn wecken, doch er verwechselt sie mit einem Feind und zückt seinen Dolch. Erst im letzten Moment stoppt er die scharfe Klinge vor ihrem Hals. Vor Schreck lässt sie das mitgebrachte Essen fallen, doch das ist Thorfinn egal. Während des Essens unterhalten die beiden sich und Horda fragt, ob Thorfinn auch ein Sklave ist. Immerhin sitzt er hier alleine draußen und muss auf die Schiffe aufpassen. Das verneint er und sagt, dass er ein Krieger ist. Würde er ein Sklave sein, so würde er Gorm töten und fliehen. Auch die Verfolger würden die blutigen Klingen schmecken. Sowas bestialisches könnte Hordaland jedoch nie tun. Doch wohin kann eine Sklavin schon fliehen? Was erwartet sie jenseits der Meere? Überall sind Schlachten und Sklavenhändler. Da fällt Thorfinn die Geschichte von Leif Eriksson ein. Irgendwo, ganz weit hinter dem Ozean, gibt es ein Land namens Vinland. Dort soll es warm sein, die Böden fruchtbar und von Gewalt keine Spur. Dort würde niemand einem folgen. Nun liegt es an ihr, was sie aus ihrem Leben macht.

Die Invasion Englands

Der Winter ist vorbei und der König Dänemarks Sven macht sein Versprechen war und mobilisiert die Wikinger und die dänische Armee, um die Engländer anzugreifen. Binnen kurzer Zeit konnte man die fünf größeren Städte um Gainsborough zur Kapitulation zwingen. Die übermächtige Armee hinterließ in den zerstörten Städten nichts anderes außer Blut, Feuer und Tod. Bis zur Handelsstadt London ist man vorgedrungen, doch dort kommt es zu unerwarteten Gegnern. Thorkell, ein Hüne von einem Mann, ist für seine unmenschliche Stärke bekannt. Manche würden sogar sagen, dass er der stärkste Wikinger aller Zeiten ist. Seine Steinwürfe hinterlassen eine Spur der Zerstörung, als ob man Kanonen abgefeuert hätte. Mit Thorkell an der Seite Englands bleibt London unüberwindbar.

Dass müssen auch die Dänen feststellen, denn der Winter nähert sich mit großen Schritten. Mittlerweile schreibt der Kalender den elften Monat und nicht mehr lange und man sollte sich zurückziehen, sonst wird man den Winter kaum überleben. Fakt ist, dass es das mittlerweile zehnte Jahr ist, wo die Dänen England erobern wollen, aber es sollte bis heute nicht gelingen. Thorkell hat derweil ganz andere Pläne und ist der Hauptarmee dicht auf den Fersen. Mit nur 500 Mann erreicht er schon sehr bald Marlborough. Im Vergleich besaß die Hauptarmee einst 4.000 Mann, doch die wurden mit der Zeit immer kleiner. Der Sohn vom dänischen König Knut ist als Kommandant bei der Hauptarmee und sollte Thorkell diesen erreichen, so ist sein Leben in ernster Gefahr. So wird man die Invasion niemals überleben. Und dann ist es tatsächlich passiert. Thorkell hat Prinz Knut gefangen genommen. Die Überlebenden der Hauptarmee belaufen sich auf gerade einmal 400 Mann, sodass man auf Askeladds Söldnertruppe angewiesen ist. Nur seine Leute können Prinz Knut noch befreien. Doch alles hat seinen Preis.

Kann Prinz Knut aus den Fängen von Thorkell befreit werden? Wie stehen Thorfinn und Thorkell zueinander? Bekommt Thorfinn endlich seine Rache? Das findet ihr am besten selbst heraus, indem ihr euch “Vinland Saga” zulegt und es euch selbst anschaut!

Bild und Animation

Wie gewohnt wurde die Blu-ray-Disc im Standardformat 16:9 gehalten und bringt eine Full-HD-Auflösung von 1080p mit sich. Die Farben sind hierbei relativ kräftig, sodass ein gewisser, realistischer Kontrast gegeben ist. Auch das Bild überzeugt in seiner schärfer.

Die Animation entstand in den Studios Twin Engine und Wit Studio, wo Shuhei Yabuta Regie führte. Mit Werken wie “Attack on Titan”, “Kabaneri of the Iron Fortress” und “Seraph of the End” hat das Animationsstudio bewiesen, dass man sowohl dynamische, als auch ruhige Szenen gut umsetzen kann und das spielt in die Hände von “Vinland Saga”. Animationstechnisch bewegen wir uns auf einem hohen Niveau, das sich durch alle vier Volumes schlängelt. Wie schon anfänglich geschrieben, arbeitet man hier mit einem stärkeren Kontrast, sodass die Figuren näher und greifbarer sind. Die Details in den Hintergründen und Charakteren tun ihr Übriges bei, sodass man Teil der dreckigen und verruchten Taten der Wikinger wird. Für die größeren Kampfszenen setzt das Studio auf die CG-Animationen, die sich jedoch in Grenzen halten und nicht negativ auffallen. Alles in Allem kann man hier von einer Animation sprechen, die zurecht sehr gelobt wird. Tolle Arbeit!

Ton und Synchronisation

Vorab gibt es wie gewohnt die technischen Daten, die sich über die vier Volumes nicht ändern sollen. Alle vier Volumes verfügen über die deutsche sowie japanische Sprachausgabe, hier wahlweise mit deutschen Untertiteln, die beides im Format DTS-HD MA 2.0 komprimiert wurden. Etwas schade ist es, denn Surroundsound hätte dem Anime sehr gut gestanden. Hier gibt es kaum Momente, wo man durchatmen kann, sodass ein brachialer Sound genau richtig wäre. Nichtsdestotrotz ist der Ton zu jeder Zeit gut zu vernehmen und auch die musikalische Untermalung rundet das Gesamterlebnis gekonnt ab.

Für die deutsche Synchronisation zeigt sich die Firma Interopa Film GmbH verantwortlich, die ihren Sitz in Berlin hat. René Dawn-Claude, der u.a. Satoru Gojou in “Jujutsu Kaisen” spricht, schrieb das Dialogbuch und führte die Dialogregie. Bei der Wahl der SynchronsprecherInnen hat man sich keine Kosten und Mühen gescheut, denn wenn man sich die Namen durchliest, könnte man der Sprecherliste den Titel “Das Who is Who der deutschen SychronsprecherInnen” geben. Mit Thorsten Michaelis als Askeladd, Patrick Baehr als Prinz Knut, Torsten Münchow als Floki oder Matti Klemm als Thors hat man sich sehr erfahrene Sprecher geholt, die die Qualität der deutschen Synchronisation ins Unermessliche steigen lassen. Über die erste Staffel hinweg fällt keine einzige Stimme auf, die das Gesamtbild negativ beeinflusst. Allen voran möchten wir Melinda Rachfahl loben, die den jungen Thorfinn spricht. Spätestens, wenn sie den in Rage geratenen Thorfinn spricht bzw. schreit, hat uns die Synchronisationen vollsten überzeugt. Gänsehaut ist garantiert!

Physische Umsetzung

Wie ihr es von uns schon kennt, hat die physische Umsetzung des Produkts keinen Einfluss auf die Gesamtwertung des Reviews. Dieser Abschnitt dient mehr dazu, euch ein Bild von dem zu vermitteln, was euch als Käufer erwartet. Dabei beziehen sich alle Beschreibungen auf die Blu-Ray-Fassung aller vier Volumes von „Vinland Saga”.

Alle vier Volumes von “Vinland Saga” kommen in einem hochwertigen Pappschuber daher, die jeweils die beiliegenden Digipacks schützen sollen. Die Pappschuber selbst wurden vom FSK-Logo verschont, jedoch schmückt das Logo die einzelnen Digipacks sowie die Discs. Als physisches Extra liegt jedem Volume ein 24-seitiges Booklet bei, das Informationen, Interviews, Illustrationen und noch mehr zum Wikinger-Hit enthält. Außerdem darf man sich über Poster und Sticker freuen. Volume 1 kommt in der Limited Edition zusätzlich mit einem Sammelschuber daher, welcher Platz für alle Volumes bietet. Darüber hinaus gibt es einen Papp-Standee von Thorfinn und einen Button. Hier ist ebenfalls Thorfinn abgebildet, dieses Mal jedoch in der Chibi-Version. Fans der digitalen Extras dürfen sich über das Clean Opening & Ending freuen.

Allgemeine Daten

Veröffentlichung: 07. April, 05. Mai, 02. Juni, 07. Juli 2022

Publisher: Crunchyroll Anime (ehemals KAZÉ Anime)

Genre: Action-Adventure, Drama, Historisch

Laufzeit: 150 Minuten per Volume

FSK: 16

Ton/Sprache: DTS HD MA 2.0 Deutsch und Japanisch

Untertitel: Deutsch

Im Handel entdecken:

Handlung

Anno 1002, Island: Der sechsjährige Thorfinn lebt mit seiner Familie in einem kleinen Dorf am Meer. Wenn er mal nicht bei der Arbeit hilft, lauscht er gespannt den abenteuerlichen Erzählungen über die weite Welt jenseits des Ozeans. Dieser friedliche Alltag wird jäh zerstört, als Floki, ein Kommandant der Jomswikinger, auftaucht, um Thorfinns Vater zurück aufs Schlachtfeld zu holen. Das Dorf als Geisel genommen muss sich Thors – auch bekannt als „Troll von Jom“ – nun seiner Vergangenheit stellen und sich eine Schiffsbesatzung voll enthusiastischer junger Männer zusammensuchen. Thorfinn wird aufgrund seines Alters die Mitreise verwehrt, doch er schafft es, sich heimlich aufs Schiff zu schmuggeln. Als die Gruppe auf den Färöern einen Zwischenhalt einlegen will, erwartet sie nicht wie gedacht ein Dorf, sondern die barbarische Wikingertruppe um Askeladd – dieser wurde nämlich von Floki angeheuert, den Verräter Thors umzubringen …


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Überblick der Rezensionen
Handlung
10
Charakterentwicklung
9.5
Animation
9
Synchronisation
9.5
Unterhaltung
9.5
review-vinland-saga-vol-1-4-blu-rayMit “Vinland Saga” entführt uns Crunchyroll in die Welt der Wikinger und vielschichtiger könnte ein Anime nicht daherkommen. Von außen kriegt man eine Anime-Serie, die die Wikinger-Thematik schonungslos brutal widerspiegelt und zurecht eine Altersfreigabe von 16 Jahren erhält. Unter dem brutalen Schleier verbirgt sich eine Serie, die jedoch deutlich tiefgründiger ist. Allen voran überzeugt “Vinland Saga” bei der großartigen Handlung und die damit verbundene Charakterentwicklung. Egal ob Thorfinn, Askeladd oder Prinz Knut. Egal wie unwichtig ein Charakter zu sein scheint. Es sind alles kleine Rädchen, die nur zusammen funktionieren und die Welt von “Vinland Saga” am Leben halten. Abgerundet wird die tolle Geschichte von der großartigen Animation, der passenden musikalischen Untermalung und die deutsche Vertonung. Wer historisch interessiert ist, eine tolle Geschichte erleben möchte und Action nicht abgeneigt ist, kann oder muss bei “Vinland Saga” zuschlagen. Es wird eine Reise sein, die man so schnell nicht vergessen wird. Prädikat “Must See”!
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