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Am heutigen 17. März 2022 hat KSM Anime mit dem Film “Planetarian: Storyteller of the Stars” und der zugehörigen OVA “Snow Globe” den Anime zur bekannten Visual Novel von Visual Arts/Key offiziell im hiesigen Handel veröffentlicht. Wir haben für euch vorab in den Titel hineingeschaut und verraten euch in unserer nachfolgenden Rezension, was die Geschichte zu bieten hat.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Mensch der Sterne

Die Geschichte des Films “Planetarian: Storyteller of the Stars” spielt sich in einer dystopischen Welt ab, in der die Erde durch einen großen Krieg mit Einsatz von nuklearen und biologischen Waffen verwüstet wurde. Dabei ist die Story in zwei unterschiedlichen Zeitsträngen angesiedelt. Während wir zu einem großen Teil eine Geschichte zu sehen bekommen, die sich ca. 30 Jahre nach besagtem Krieg ereilte, spielt der Rest des Films noch deutlich weiter in der Zukunft. Mit letzterer Story-Line startet das Werk auch. Dabei finden drei Kinder, die von ihrer Kolonie wie ein Schatz gehütet werden, da es auf der Welt kaum noch Männer gibt, die zur Fortpflanzung fähig sind, einen alten Mann, der vor den Toren des Dorfes im Schnee begraben liegt. Im unterirdischen Dorf gelingt es den ansässigen Frauen das Leben des Mannes zu retten. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Alten um einen so genannten “Mensch der Sterne” handelt. Einen solchen wollte die Dorfvorsteherin schon immer einmal treffen und ist hocherfreut. Ihren Titel tragen diese Menschen, weil sie anderen von den Sternen am Himmel berichten, die seit dem Krieg vor vielen Jahrzehnten nicht mehr zu sehen sind.

Um seinen Geschichten Nachdruck zu verleihen, nutzt der alte Mann einen Projektor, der einen Ausschnitt des Sternenhimmels zeigen kann. Dafür benötigt man allerdings einen Schirm als Leinwand, der jedoch im Schneesturm verloren gegangen ist, so dass der Alte, dessen körperliche Konstitution nicht mehr die beste zu sein scheint, gemeinsam mit den Kindern einen neuen Schirm baut. Das ruft den Unmut der restlichen Dorfbewohnerinnen hervor, denn dafür nutzen die Kinder und der Alte wertvolle Materialien, die man auch für Kleidung hätte gebrauchen können. Zugleich verbraucht der Mann auch Nahrungsressourcen, die in der Kolonie sowieso nur eingeschränkt vorhanden sind, so dass der Ruf nach einer Verbannung des Alten aus dem Dorf lauter wird. Als der Schirm jedoch fertig ist, erzählt der Alte den Kindern mit Hilfe des Projektors von den Sternen und die drei sind sofort Feuer und Flamme und möchten selber zu “Menschen der Sterne” werden, die herumreisen und anderen vom Sternenhimmel berichten. Dabei schwelgt der alte Mann, der sich darüber freut, sein Wissen endlich weitergeben zu können, auch in Erinnerungen an die Vergangenheit, als er den Kindern seinen größten Schatz übergibt – eine Speicherkarte, die er schon lange Zeit gehütet hat.

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Yumemi und das Planetarium

Die Szenerie springt nun zum Zeitpunkt ca. 30 Jahre nach dem großen Krieg, als der Alte noch deutlich jünger war und sich als Plünderer – auch Junker genannt – durchschlug. Um zu überleben suchte er also in den Trümmern des Krieges nach verwertbaren Materialien und Lebensmitteln. Dabei war er damals in Siegelstadt, einer Sperrzone, unterwegs, die auch lange nach dem Krieg noch komplett in Trümmern lag und von gefährlichen Robotern durchstreift wurde, die allen Eindringlingen den Garaus machten.

Eines Tages betritt er dort auf dem Dach eines ehemaligen Kaufhauses ein unscheinbares Planetarium. Dort wird er von einem Androiden-Robotermädchen namens Yumemi Hoshino als Gast bzw. “werter Kunde” begrüßt und zu einer Projektor-Vorführung im Planetarium eingeladen. Das ist für den Junker eine völlig unerwartete Situation, denn Strom sollte es hier eigentlich schon eine Ewigkeit nicht mehr geben. Es stellt sich aber heraus, dass Yumemi seit 30 Jahren jährlich nur je eine Woche ihre Arbeit verrichtet und den Rest des Jahres im Stand-By-Modus verbringt und das Planetarium durch einen seltsamen Zufall tatsächlich die ganze Zeit lang noch mit geringen Mengen Strom versorgt wurde. Tatsächlich hat die Androidin auch erst einen Tag vor der Ankunft des Junkers wieder ihren Dienst aufgenommen.

Zunächst ist der junge Plünderer, der aus gutem Grund allen Robotern gegenüber skeptisch eingestellt ist, von der Situation und von Yumemis aufdringlicher Art genervt, doch diese lässt nicht locker, so dass er sich zu der besagten Vorführung überreden lässt. Es stellt sich jedoch heraus, dass die Projektionsmaschine, die Yumemi für ihre Vorstellung nutzt, defekt ist. Nach und nach taut der Junker gegenüber der Androidin aber immer weiter auf und er hilft ihr sogar dabei, die Projektionsmaschine zu reparieren. Als dieses Kunststück nach einer Weile tatsächlich vollbracht ist, ist Yumemi endlich in der Lage, ihre Vorstellung abzuhalten. Als es endlich losgeht, ahnt der junge Plünderer allerdings noch nicht, dass Yumemis Projektion der Sterne das Dasein der beiden für immer verändern wird! Mehr möchten wir an dieser Stelle allerdings noch nicht verraten. Schaut euch den Film doch am besten selbst an!

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Übrigens ist die beigefügte OVA-Episode eine sehr schöne Ergänzung des Hauptfilms. Auch wenn sie erst später produziert worden ist, bietet es sich an, die OVA zuerst zu schauen, da Yumemis Vorgeschichte vor der Handlung des Hauptfilms erzählt wird und man zu dessen Geschehnissen überleitet. Doch auch wenn man die Bonusepisode erst nach dem Film anschaut bietet sie durchaus einen schönen Mehrwert und wird dann vielleicht noch einmal etwas emotionaler wahrgenommen, als würde man die Handlung des Films noch nicht kennen.

Bild und Animationen

Zunächst zu den Fakten: Wenig überraschend kommt der Film in der Full-HD-Auflösung 1080p daher. Das Ganze hat dabei ein Format von 16:9, was dem Standardformat der meisten aktuellen TV-Geräte entspricht. Die Farbwahl ist dabei sehr realitätsnah und nie zu knallig. Damit unterstützt man das dystopische Feeling und Setting des Werks gekonnt. Das Bild ist dabei zu jederzeit scharf und kann damit in dieser Hinsicht überzeugen.

Doch auch in Sachen Animationen hat der Film einiges zu bieten. Vor allem die Einstellungen, die Yumemis Augen in Nahaufnahme zeigen, sind beeindruckend. Auch wenn klar ersichtlich ist, dass es sich um die künstlichen Augen eines Roboters handelt, sprühen diese vor Emotionen. Hier hat David Production ganze Arbeit geleistet – und das ist nur eines von vielen Details, durch die sich die Animationsarbeit des Studios bei “Planetarian” auszeichnen kann. Hinzu kommen außerdem die wunderbar dynamischen Actionszenen. Zugegeben sind diese nicht der Fokus des Films und es gibt nur wenige davon, doch diese wenigen Einstellungen hat man dafür ganz hervorragend umgesetzt. Insgesamt gibt es bezüglich des Bilds und der Animationen des Films also nichts zu beanstanden.

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Ton und Synchronisation

Der Ton von “Planetarian: Storyteller of the Stars” liegt in der deutschen sowie in der japanischen Variante im Format DTS HD Master Audio vor. Qualitativ ist dieses Audioformat auf der Höhe der Zeit und sorgt für ein gelungenes Hörerlebnis. In der deutschen Version hat man dem Ganzen sogar eine 5.1 Surround-Tonspur spendiert, was dem Film natürlich vor allem in seinen wenigen actionreichen Einstellungen zu Gute kommt. Hervorheben muss man auch die gelungene musikalische Kulisse. Zudem ist die Abmischung gut umgesetzt worden, so dass die Dialoge nie in Hintergrundgeräuchen oder in Musik untergehen.

Kommen wir zur deutschen Synchronisation: Hier sind es natürlich vor allem David Schulze als Kuzuya und Christina Ann Zalamea als Yumemi Hoshino, die einen besonderen Eindruck hinterlassen, was wenig verwundert, da es diese beiden eben die zwei Charaktere sprechen, die eine besonders hohe Screentime aufweisen und auf die der Fokus der Handlung in weiten Teilen ruht. Dabei macht Schulze einen sehr guten Job, doch es ist vor allem Zalamea, die sich in ihrer Rolle als Yumemi besonders hervortut. Der Charakter ist dabei nicht einfach umzusetzen, denn als Sprecherin muss hier ständig auf dem schmalen Grat gewandert werden, der klar erkennen lässt, dass es sich um einen Androiden, also einen Roboter, handelt, und der trotzdem emotionale Tiefe zulässt. Dieser Mix ist Zalamea wirklich ganz hervorragend gelungen, was noch einmal in besonderer Weise zur tollen deutschen Umsetzung des Werks beiträgt.

Physische Umsetzung

Ihr kennt es ja bereits: Die physische Aufmachung des Produkts ist zwar kein Teil der Gesamtwertung unserer Rezension, doch da hier bei den Publishern natürlich auch sehr unterschiedliche Verpackungsarten und Extras genutzt werden, möchten wir euch trotzdem einen Überblick darüber verschaffen, damit ihr als Käufer wisst, was euch erwartet. Die nachfolgenden Informationen und Bilder beziehen sich dabei auf die Blu-Ray-Version von “Planetarian: Storyteller of the Stars”.

Der Film kommt in einem aufklappbaren Digipack daher, auf dem neben den drei Kindern, die in der aktuellen Zeitschiene des Films eine Rolle spielen, auch Yumemi und der Junker Kuzuya zu sehen sind, auf denen der Fokus in den Vergangenheitsszenen ruht. Auf ein aufgedrucktes FSK-Kennzeichen konnte dabei löblicherweise verzichtet werden, so dass die Illustration in ihrer ganzen Pracht zu sehen ist. Das Digipack steckt dabei in einem stabilen, dickwandigen Hardcover-Schuber der auf der Front Yumemi und auf der Rückseite Yumemi und den Junker Rücken an Rücken zeigt. Auch bei diesem konnte man auf ein aufgedrucktes FSK-Kennzeichen verzichten, denn dieses befindet sich nur auf dem verlängerten Backflyer aus Hartkarton, der mit Klebepunkten am Schuber befestigt ist und sich mit etwas Vorsicht problem- und rückstandslos ablösen lässt.

Neben dem Digipack mit der Disc befindet sich in besagtem Hardcover-Schuber auch noch ein schickes 72-seitiges Booklet. Dieses ist aus qualitativ hochwertigem Material gefertigt und enthält neben einer Übersicht der einzelnen Film-Kapitel und Zusatzinformationen zu den Charakteren vor allem jede Menge Konzeptzeichnungen, Designs und Illustrationen. Eine schöne Zugabe für Fans, die im Digipack zudem noch fünf schicke Artcards vorfinden, deren Motive vor allem einen Fokus auf Yumemi haben.

ALLGEMEINE DATEN

Veröffentlichung: 17. März 2022

Publisher: KSM Anime

Genre: Drama

Laufzeit: ca. 117 Minuten + 36 Minuten (OVA)

FSK: 12

Bild: 1080p

Ton/Sprache: DTS-HD MA 5.1 Deutsch und DTS-HD MA 2.0 Japanisch

Untertitel: Deutsch

Im Handel entdecken:
  • Planetarian: Storyteller of the Stars + OVA Snow Globe [Anime Planet] (BD/DVD) / [Amazon] (BD/DVD)
Handlung:

Die Erde wurde durch einen biologischen und nuklearen Krieg verwüstet. Ein junger Plünderer erkundet eine verlassene Stadt, welche unter Quarantänte steht. Er stößt dabei auf ein verlassenes Dachplanetarium und findet dort einen Serviceroboter, der nach wie vor brav auf Kundschaft wartet. Gemeinsam reparieren sie den Projektor des Planetariums, doch diese Aufgabe wird ihr Leben für immer verändern.


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Überblick der Rezensionen
Handlung
8.5
Charakterentwicklung
9
Animation
9
Synchronisation
9.5
Unterhaltung
9
Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
review-planetarian-storyteller-of-the-stars-ova-blu-ray“Planetarian: Storyteller of the Stars” bringt jede Menge emotionale Momente mit sich, was man von einem Werk, das auf einer Visual Novel von Visual Arts/Key basiert, im Prinzip erwarten konnte. Der Geschichte gelingt es dabei auf wunderbare Weise im Zuschauer Empathie für die Charaktere zu erwecken, allen voran für das liebenswerte Androiden-Mädchen Yumemi Hoshino, das sich nichts sehnlicher wünscht, als für die Menschen zu arbeiten und ihnen ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern. Auch die Sprünge zwischen den beiden Zeitschienen der Erzählung gelingen dem ausführenden Studio David Production, das den Film zudem mit gelungenen Animationen ausgestattet hat, sehr gut. Komplettiert wird der positive Gesamteindruck durch die tolle deutsche Vertonung, bei der es besonders Christina Ann Zalamea gelungen ist, den charakterlichen Mix zwischen typischem Androiden-Verhalten und liebenswerten Emotionen von Yumemi Hoshino auf besondere Weise einzufangen. So ist “Planetarian: Storyteller of the Stars” vor allem eines: Eine wunderschöne und emotionale Anime-Dystopie, bei der kein Auge trocken bleibt! Für Fans von ruhigen Stories voller gefühlvoller Momente und liebenswerter Charaktere, die sich im Verlauf der Geschichte auch weiterentwickeln, ist der Titel somit eine klare Kaufempfehlung.
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