©Hirohiko Araki/SHUEISHA

JoJo ist legendär. Kaum ein Otaku würde dieser Aussage wohl widersprechen. Aber der große Hype um das Franchise kam erst mit der Anime-Adaption von 2012 und den folgenden Staffeln. Aber alle Legenden haben einmal klein angefangen, und genau diesen Anfang dürfen wir in Deutschland dank Manga Cult endlich in unseren Händen halten. Hirohiko Arakis „JoJo’s Bizarre Adventure“ erschien erstmals im Jahr 1986 im „Weekly Shounen Jump“ Magazin und mauserte sich binnen kürzester Zeit zu einem absoluten Kult-Klassiker in Japan. Mit unglaublichen 131 Bänden und bisher 8 Parts läuft der Manga bis heute. Nun durfte wir uns dank Manga Cult Band 1 der legendären Manga-Serie ansehen und verraten euch heute, was wir von dem Manga halten

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Die Handlung

„JoJo’s Bizarre Adventure“ beginnt, anders als die Anime-Adaption, mit einem Prolog. Wir sind bei den Azteken in Zentral-Mexiko, die mithilfe einer Steinmaske und des Blutes einer jungen Schönheit ihren Häuptling unsterblich machen. Der Häuptling bekommt außerdem die Fähigkeit anderen Menschen ihre Lebensenergie abzusaugen.

Dann springt der Manga ins 19 Jahrhundert. Wir sind im Haus des todkranken Dario Brando, der zu seinem Sohn Dio spricht. Er erzählt ihm die Geschichte wie er eines Nachts den verunglückten George Joestar ausrauben wollte. Da dieser jedoch glaubte, Dario hätte ihn und seinen Sohn gerettet, spielte Dario einfach mit. Aus Dankbarkeit bot er an, Dio bei sich aufzunehmen, sollte Dario eines Tages nicht mehr sein. Somit schickt der alte Mann seinen Sohn los, um den Joestars so viel abzunehmen, wie er nur kann.

George Joestar hat jedoch, wie bereits erwähnt, einen Sohn, namens Jonathan Joestar. Der junge JoJo ist ein froher und aufgeweckter junger Mann, der am liebsten mit seinem Hund Danny spielt, der ebenso wie JoJo eine Menge Energie hat. Gemeinsam spielen sie oft im Hof des Joestar-Anwesens. Eines Tages, während JoJo mit Danny spielt, fährt eine Kutsche vor. In ihr sitzt niemand anderes als Dio, der mit einem gewaltigen Sprung in Szene tritt. JoJo, der begeistert von der Idee eines Bruders ist, begrüßt Dio herzlichst. Auch Danny ist aufgeregt, sodass er sofort auf den ihm unbekannten Jungen zustürmt. Dio, dessen Plan es ist JoJo‘s Leben zur Hölle zu machen, tritt den armen Danny so hart, dass dieser nur noch zitternd am Boden liegt. Der verständlicherweise aufgebrachte JoJo verlang eine Begründung, als jedoch George fragt, was der Tumult soll, erklärt Dio, dass er Hunde fürchtet und sich somit erschrocken hat. Trotz unhöflichen Verhaltens von Dio ihm gegenüber glaubt JoJo an ein einfaches Missverständnis und denkt nicht weiter darüber nach.

JoJos Leben soll sich jedoch komplett auf den Kopf stellen, als ihm bei einem seiner regelmäßigen Boxkämpfe mit seinen Freunden Dio als Gegner gegenübersteht, Auch wenn JoJo sehr begabt im Boxkampf ist: Dios dreckige Kampfkünste, die er sich auf den Straßen Londons angeeignet hat, befinden sich auf einem anderen Level. Die anderen Jugendlichen sind begeistert, sodass Dio ihnen verspricht ihnen seine Technik zu lehren mit der Bedingung, es nicht JoJo zu verraten, da dieser nichts für sich behalten könne. Damit ist Dio der neue coole Junge in der Gegend, während JoJo ein Außenseiter geworden ist, mit dem niemand etwas zu tun haben, will.

Niemand stimmt aber nicht so ganz, da Erina, ein Mädchen aus der Nachbarschaft, welches er einmal vor Mobbern gerettet hat, beginnt sich für ihn zu interessieren. Über den Sommer verteilt treffen die beiden sich regelmäßig und haben Spaß. Grund genug für Dio Erina zu einem Kuss zu zwingen und somit JoJo seine junge Liebe zu entreißen. Das treibt JoJo zur absoluten Verzweiflung und die Situation eskaliert: in der Joestar-Villa greift er Dio an und die beiden prügeln sich bis aufs Blut, bis George den Kampf beendet und die beiden Jungs auf ihre Zimmer schickt.

Dann macht die Geschichte einen Sprung. JoJo und Dio sind mittlerweile junge Studenten und scheinen auch sonst ihre Differenzen beseitigt zu haben. Und sind zu Freunden geworden. Doch der Schein trügt. Während JoJo sich immer mehr seinem Studium der Archäologie widmet, führt Dio im Hintergrund einen neuen hinterhältigen Plan aus, welcher die Joestar-Familie nachhaltig prägen soll.

Storytechnisch ist es so, dass der Anime und der Manga, bis auf eine leicht veränderte Erzählreihenfolge und den Prolog deckungsgleich sind. Bedeutet: Egal ob Anime oder Manga: ihr bekommt die gesamte Geschichte zu „JoJo’s Bizarre Adventure“ mit. Natürlich ist „Phantom Blood“ als ältester aller Parts etwas in die Jahre gekommen, aber er bietet dennoch die Grundlage für die späteren Geschichten, weshalb er immer noch wichtig ist.

Der Zeichenstil

Wie bereits erwähnt erschien „JoJo’s Bizarre Adventure“ erstmals im Jahr 1986. Dementsprechend Retro wirkt der Zeichenstil heutzutage. Das ist jedoch in keiner Weise ein Kritikpunkt, sondern eher ein Lob an den Manga. Große Augen, kantige Gesichter und übertrieben muskulöse Körper prägen das Bild. Der Zeichenstil von Araki ist sehr dynamisch und schafft es damit sehr gut Bewegung zu implizieren, wo sie auf dem Papier nicht stattfindet. Wofür „JoJo‘s Bizarre Adventure” auch bekannt ist: Posen. Insbesondere im Manga kommen diese besonders zur Geltung. Araki lässt die Charaktere teils schier unmöglich verrenkt posieren und akzentuiert mit seinem Zeichenstil sogar noch wie bizarr diese Posen wirklich sind.

Über den Autor

Hirohiko Araki ist einer der bekanntesten Manga-ka weltweit, und das, obwohl er neben der „JoJo’s Bizarre Adventure“-Reihe nur wenige Manga gezeichnet hat. Geboren wurde der niemals zu altern scheinende Araki am 7. Juni 1960 in Sendai. Seinen ersten großen Erfolg als Manga-ka erlangte er zwischen 1984 und 1985 mit dem Manga Baō Raihōsha, der sogar eine Adaption als OVA erhalten hat. 1986 startete er den seinen Top-Hit „JoJo’s Bizarre Adventure“ welcher bis heute über 15.000 Seiten und 131 Bände umfasst. Araki ist außerdem mit Asami Araki verheiratet.

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Deutscher Titel: JoJo’s Bizarre Adventure Part 1
Originaltitel: Jojo no kimyou na bouken
Deutscher Verlag: Manga Cult
Manga-ka: Hirohiko Araki
Genre: Action, Fighting
Band: 1
Erscheinungstermin: 05. August 2021
Kapitelanzahl: 13+ Prolog und Nachwort
Seiten: 256
Extras: –

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Fazit

„JoJo’s Bizarre Adventure“ hat uns, auch als Manga, in den Bann gerissen. Insbesondere durch den so anderen Zeichenstil bietet der Manga, wenn er auch sonst deckungsgleich mit dem Anime ist, einen großartigen Kontrast zu seinem animierten Counterpart. Auch fanden wir es sehr interessant den Anfang der Fehde zwischen den Joestars und Dio Brando in seiner Urform erleben zu dürfen. Zwar muss man sagen, dass die Geschichte runde um Jonathan und Dio etwas in die Jahre gekommen ist und dadurch etwas simpel wirkt. Allerdings bildet sie den Grundstein für eine der interessantesten und, wie der Titel schon verrät, bizarrsten Manga-Anthologien aller Zeiten. Als einer der Mitbegründer des modernen Shounen-Genres ist „JoJo’s Bizarre Adventure“ ein Muss für jeden Shounen Fan und für Fans von Retro-Mangas!


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Noé
Hi, ich bin Noé und seit 2018 bei Animenachrichten.de. Ich bin ein typischer Anime-Fan aus der Generation RTL 2 und mit Card Captor Sakura und Detektiv Conan großgeworden. 2019 hab ich ein halbes Jahr aus Kyoto berichtet. Bei AN schreibe ich vorrangig Anime- und Gaming-News, bin aber auch dafür bekannt ab und zu etwas kreativ zu werden. ^^
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