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Bereits seit längerem kommt es vor, dass Manga-Fans bei einzelnen Reihen von Egmont Manga vergeblich auf Nachdrucke der Bände warten und dass diese dadurch teils nur deutlich überteuert über den Second-Hand-Markt erworben werden können oder nahezu nicht mehr auffindbar sind. Ein entsprechender Post des Verlags auf der hauseigenen Facebookseite zum Thema Nachdruck hat nun erneut zu Diskussionen geführt.

Dabei veröffentlichte Egmont Manga eine Liste mit den Bänden, die man im November nachdrucken lies. Da sich jedoch viele Fans mit ihren Wünschen nicht bedacht fühlten, kam es einmal mehr zu hitzigen Diskussionen unter dem Post, was zu einer entsprechenden erklärenden Reaktion von Egmont Manga führte. Der Verlag bezog zu dem Thema folgendermaßen Stellung:

Liebe Alle,

aufgrund der zahlreichen Reaktionen auf unseren gestrigen Nachdruck-Post möchten wir kurz (na ja, nicht ganz so kurz) Stellung zu diesem Thema nehmen. Wir hoffen, ihr wisst, dass wir ein Team aus leidenschaftlichen Manga-Fans sind, dem seine Arbeit und das Medium Manga sehr am Herzen liegt. Eure Kommentare zeigen uns, dass ihr mit ebenso viel Leidenschaft unsere Reihen lest, wie wir sie produzieren. Deswegen haben wir vollstes Verständnis dafür, dass es euch ärgert, wenn einzelne Mangas nicht mehr lieferbar sind. Das zeugt von einem Interesse, um das uns viele andere Firmen beneiden würde.

Ihr wünscht euch einige Nachdrucke von Serien, die wir euch derzeit leider nicht bieten können. Denn die Entscheidung für oder gegen einen Nachdruck hängt von bestimmten Faktoren ab – wie z.B. den Verträgen mit unseren Lizenzpartnern oder verfügbaren Lagerplätzen. Aber auch davon, dass uns monatlich nur begrenzte finanzielle Ressourcen für Nachdrucke zur Verfügung stehen, die wir auf all unsere Serien verteilen müssen. Jeden Monat alles nachzudrucken, was in 20 Jahren Egmont Manga erschienen ist, ist schlicht unmöglich. Deshalb werden bevorzugt noch laufende oder erfolgreiche Reihen nachproduziert.

Bleibt der Nachdruck einer Serie länger aus, liegt das nicht daran, dass wir einfach keine Lust darauf haben oder euch den Manga absichtlich vorenthalten, weil wir bösartige Superschurken sind. Es kann z.B. daran liegen, dass unsere Ressourcen bereits dafür aufgewendet werden mussten, eine unerwartet große Menge der für uns wirtschaftlich sehr wichtigen Detektiv-Conan-Bände nachzudrucken. Aber auch daran, dass die Serie, deren Nachdruck ihr euch wünscht, sich schon in der Erstauflage so schlecht verkauft hat, dass wir mit einer weiteren Auflage im wahrsten Sinne des Wortes Geld verbrennen würden. Bitte bedenkt an dieser Stelle auch, dass wir nicht einfach nur fünfzig Exemplare eines Buches drucken können, sondern weit größere Mengen produzieren müssen. Wir müssen also im Vorfeld abschätzen, ob wir am Ende auf Produktions- und Lagerkosten sitzenbleiben.

Deshalb ist es elementarer Bestandteil unserer Arbeit, zu prüfen, welcher Manga für einen Nachdruck infrage kommt. Und diese Arbeit erledigen wir leider nicht nur in unserer Rolle als begeisterte Manga-Fans, sondern auch als Angestellte eines Unternehmens, das die Wirtschaftlichkeit seiner Handlungen rechtfertigen muss.

Auch viele der von euch genannten Serien werden regelmäßig einer solchen Prüfung unterzogen. Dazu gehören Adekan, Kyokai no Rinne, Karneval, Pakt der Yokai, Toradora! und die Inu Yasha New Edition. Ihr dürft euch sicher sein, dass wir euer Interesse an diesen Titeln auf dem Schirm haben. Doch im Moment sprechen leider einfach noch zu viele der oben genannten Faktoren gegen einen Nachdruck. Wir bemühen uns allerdings ständig, Dinge neu zu kalkulieren, anzufragen und zu überdenken, um solche „schwierigen“ Nachdrucke zu ermöglichen. Den vielfach gewünschten Nachdruck von Toradora! konnten wir beispielsweise diese Woche in die Wege leiten. Auch wenn wir zu diesem Zeitpunkt keinerlei Versprechungen machen können, hoffen wir natürlich, dass uns das auch mit weiteren Titeln gelingt.

Ihr habt jedoch auch Serien genannt, bei denen diese Prüfung mittlerweile hinfällig ist, weil die zugehörigen Lizenzverträge ausgelaufen sind. Dazu gehören Code:Breaker, Rave, Tsubasa Reservoir Chronicle, Fushigi Yuugi (hier halten wir weiterhin die E-Book-Rechte), Kingdom Hearts, My little Monster & Black Bird. In diesen Fällen ist es uns dementsprechend unmöglich, Bände neu zu drucken, und ihr seid auf Second-Hand-Börsen angewiesen.

Falls ihr noch weitere Fragen zu diesem Thema haben solltet, werden wir versuchen, diese im Rahmen der Dinge, die wir preisgeben dürfen, zu beantworten. Vielen Dank für euer Verständnis.

Euer Egmont-Manga-Team

Der Verlag wirbt damit für Verständis unter den Manga-Fans, erklärt, warum die Nachdruckpolitik aus wirtschaftlichen Gründen teils von Wettbewerbern abweichen muss und hofft natürlich dennoch, dass man zukünftig weitere Fan-Wünsche erfüllen kann. Einige Manga-Leser versuchen derweil die Popularität ihrer Nachdruck-Wünsche gegenüber Egmont Manga beispielsweise durch Petitionen (wie hier im Falle der InuYasha New Edition) zum Ausdruck zu bringen, um so möglicherweise die Chancen auf einen Reprint der vergriffenen Bände zu steigern. Der Verlag versprach zumindest, die Ergebnisse bei Gesprächen über kommende Nachdrucke zu berücksichtigen.

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QuelleEgmont Manga
Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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