© Kei Ohkubo/COAMIX, Arte Production Committee

Vor Kurzem haben wir euch Volume 1 von „ARTE“ vorgestellt. Am 25. September 2020 brachte polyband Anime nun Volume 2 des Renaissance-Anime heraus. Nachdem Arte im letzten Volume als Lehrling von Meister Leo aufgenommen wurde, muss sie sich nun in der männerdominierten Welt durchsetzen, um eines Tages unabhängig leben zu können. Ob sie dies schafft und was wir von Folge 5 bis 8 halten, erfahrt ihr in unserer Review zu „ARTE“ Vol. 2

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

© Kei Ohkubo/COAMIX, Arte Production Committee

Freund oder Feind?

Eines relativ normalen Tages bekommt Leos Atelier Besuch von einem Stammkunden: einem Händler Namens Ubertino. Dieser gibt bei Leo ein Bild in Auftrag und bietet für dieses eine hohe Entlohnung. Doch als Arte ihn im Atelier antrifft, scheint er sich mit Meister Leo über den Auftrag gestritten zu haben und zieht mit den Worten „Mach es gefälligst so, wie ich es in Auftrag gegeben habe“ ab. Das entscheidende Problem an dem Auftrag ist jedoch, dass die Beschaffung der geforderten Materialien kaum von der gebotenen Entlohnung gedeckt werden kann, was den Auftrag unprofitabel machen würde. Also nimmt sich Arte fest vor den Vertrag neu zu verhandeln und begibt sich deshalb zu Signore Ubertinos Residenz, welche in einem anderen Viertel von Florenz liegt. Dort angekommen ist Arte fasziniert von den vielen Bildern, die im Warteraum ausgestellt werden. Jedoch bleibt ihr wenig Zeit diese zu betrachten, da Signore Ubertino sie nach kurzer Zeit in sein Büro bestellt. Dort lehnt er ihr Anliegen vollständig ab, weshalb sie sich zunächst bedrückt zurückzieht. Nachdem sie jedoch von ihrer Freundin Signora Veronica Unterricht in der Kunst des Verhandelns erhalten hat, schafft sie es mit Signore Ubertino einen Kompromiss zu finden, der für beide Parteien akzeptabel ist.

Eine Frau will Calcio spielen?

Nach dem Tod eines Handwerksmeisters, der Leos Zunft angehört hat, wird Arte vor ein neues Problem gestellt: Da sich alle Mitglieder der Zunft nicht nur an den Bestattungskosten beteiligen sollen, sondern auch die Lehrlinge des Meisters aufnehmen sollen und es finanziell eher schlecht um die florentinischen Künstler steht, möchte die Zunft, dass Arte ihre Eignung als Lehrling unter Beweis stellt oder von Leo entlassen wird. Um diese Eignung festzustellen, sollen sich Leo und Arte an einem Freskomalerei-Auftrag beteiligen. Dazu hat sie zehn Tage Zeit zum Training. Nach dieser Zeit gehen Leo und sein Lehrling zu eben jenem Auftrag. Um den anderen Mitgliedern der Zunft und deren Lehrlingen, die Arte eher skeptisch gegenüberstehen, ihre Eignung und ihr Engagement zu beweisen, ist Meister Leo besonders hart zu Arte. Diese beschwert sich jedoch nicht, sondern packt ordentlich an. Dies bleibt jedoch nicht ohne Konsequenzen. In einer Pause muss Arte sich aggressiv übergeben und erleidet einen Kreislaufkollaps. Als sie und Leo dann nach Hause kommen, fällt sie wieder hin und schläft auf dem Boden des Ateliers. All diese Mühen bleiben jedoch nicht ungesehen. Mit ihrem Engagement schafft es Arte nicht nur die Zunftmitglieder, sondern auch die anderen Lehrlinge für sich zu gewinnen und freundet sich sogar mit diesen beim Calcio-Spielen an.

Für Freunde bringt man Opfer

Nobelmann Yuri, der aus einer wichtigen venezianischen Familie stammt, kommt nach Florenz, um alte Freunde zu besuchen und um eine Lehrerin für seine Nichte zu finden. Er besucht dabei auch den Ort, an dem Leo und Arte an dem Freskomalerei-Auftrag mitarbeiten. Yuri fallen die zarten Linien in Artes Zeichnungen auf und bewegen ihn dazu, Arte als Lehrerin für seine Nichte zu gewinnen. Also macht er sich auf die Suche nach Arte und findet sie schlussendlich in Leos Atelier. Dort unterbreitet er Arte das Angebot als eigenständige Künstlerin mit ihm zu kommen. Nach reiflicher Überlegung lehnt Arte das Angebot zunächst ab. Jedoch trifft sie auf dem Rückweg auf eine hochschwangere Dame, die auf der Suche nach Leos Atelier ist. Überrascht führt Arte sie dorthin. Sie stellt sich als Lusanna vor, eine alte Freundin von Leo aus Siena, die zu Besuch in der Stadt ist. Sie ist die Tochter von Leos Meister und steht ihm ziemlich nah. Jedoch ist ihr Mann verstorben, weshalb sie die Mitgift, die ihre Familie der ihres Mannes zahlte, zurückverlangen möchte, um das Kind großziehen zu können. Die Familie ihres verstorbenen Mannes, eine Händlerfamilie, lehnt dies jedoch vehement ab. Nun steht Arte vor der Entscheidung: Hilft sie Lusanna oder lebt sie weiter ihren Traum als Gesellin von Leo?

© Kei Ohkubo/COAMIX, Arte Production Committee

Bild und Animation

Zunächst einmal die technischen Details: „ARTE“ Vol. 1 kommt in 1080p und im 16:9 Format gemastert daher. Auch in diesem Volume müssen wir die wunderbare Umsetzung der Stadt Florenz im Anime hervorheben. Zusätzlich taucht in diesem Volume zum ersten Mal die wunderschöne Stadt Venedig auf. Auch hier wollen wir das Studio Seven Arc Pictures in besonderem Maße loben. Man sieht den Markusplatz, den Palazzo Grimani di San Luca oder auch den Canal Grande. Die Liebe zum Detail ist uns hier besonders positiv aufgefallen.

Die restliche Animation ist ähnlich schon wie in Volume 1 passend, aber nichts, das in irgendeiner Weise heraussticht. „ARTE“ ist unserer Meinung nach das perfekte Beispiel dafür, dass man nicht unendlich viel Budget in außerordentliche Animation stecken muss, sondern auch sehr clever, spezifischer in wichtigere Aspekte investieren kann, und manchmal auch sollte.

Ton und Synchronisation

Auch beim Ton wollen wir euch erst einmal die technischen Details von „ARTE“ näherbringen: Der Anime ist in deutscher, wie auch in japanischer Synchronisation in DTS-HD 2.0, und damit Stereo, gemastert. Der Ton ist klar, was bedeutet, dass man zu jedem Zeitpunkt die Synchronisation wie auch den Soundtrack gut hören und verstehen kann.

Vol. 2 knüpft auch in Sachen deutsche Synchronisation an Vol. 1 an. Auch bei Volume 2 wollen wir erst einmal den herausragenden Einsatz des Synchronisationsteams würdigen, welches innerhalb von 4 Monaten eine mehr als kompetente Synchro auf die Beine gestellt hat. Insbesondere loben wollen wir die Dialogregie, welche von Patrick Keller geführt wurde. Wir finden, dass er hervorragende Arbeit geleistet hat. Auch wollen wir wieder einmal Laura Eißel als Arte und Jaron Löwenburg als Leo hervorheben. Insbesondere in den Episoden 7 und 8 schaffen es die beiden perfekt, den Zwiespalt der beiden Hauptcharaktere aufgrund von Yuris Angebot darzustellen. Man spürt förmlich, wie er Leo regelrecht zerreißt, ein halbes Jahr ohne Arte auskommen zu müssen, während Arte hin und her schwankt zwischen der großen Chance und ihrem Wunsch bei Leo zu bleiben.

Physische Umsetzung

Wie ihr es von uns schon kennt, hat die physische Umsetzung des Produkts keinen Einfluss auf die Gesamtwertung des Reviews. Dieser Abschnitt dient mehr dazu, euch ein Bild von dem zu vermitteln, was euch als Käufer erwartet. Dabei beziehen sich alle Beschreibungen auf die Blu-Ray-Fassung des zweiten Volumes der Serie.

„ARTE“ kommt in einer schlichten, aber sehr stabilen Amaray-Hülle daher, ohne Pappschuber. Das Cover zeigt Arte und Leo im Vordergrund und Angelo, Darcia und Veronica im Hintergrund. Weiter im Hintergrund ist der Florentiner Dom zu sehen. Das Inlay hat ein Wendecover, sodass man, sofern man dies möchte, das FSK-Logo auf die Innenseite der Hülle verbannen kann. Als Extra zu Vol. 2 gibt es 4 Art Cards, die verschiedene Szenen aus dem Anime, wie auch ein Artwork abbilden. Zwar würden wir uns einen Schuber zum Anime wünschen, jedoch hat polyband Anime durch die Amaray-Hüllen für genug Stabilität gesorgt, sodass ihr euch keine Sorgen um euer Volume machen müsst.

Fazit

„ARTE“ Vol. 2 führt die Geschichte unserer Protagonistin Arte hervorragend weiter. Es werden einige neue Charaktere eingeführt, wir erfahren mehr über Meister Leos Vergangenheit und können Arte beim Wachsen als Handwerkerin zuschauen. Außerdem wird Arte vor Probleme gestellt, die sie nicht einfach mit ihrem Lächeln, ein wenig Elan und harter Arbeit lösen kann. Aber sie findet dabei auch neue Freunde. In diesem Aspekt ist Volume 2 wirklich sehr gelungen.

Dabei schafft es Studio Seven Arcs tatsächlich, dass die „Magie“ von Florenz aus den ersten vier Folgen zu keinem Zeitpunkt verloren geht. Florenz ist, ganz im Gegenteil, schöner denn je, sehen wir doch auch andere Stadtteile und Gebäude der Stadt. Auch dürfen wir in diesem Volume zum ersten Mal die Magie von Venedig sehen, welches Florenz in nichts nachsteht. Wem Volume 1 von „ARTE“ schon gefallen hat, dem möchten wir „ARTE“ Vol. 2 auch herzlichst empfehlen.

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Allgemeine Daten

Veröffentlichung: 25. September 2020

Publisher: polyband Anime

Genre: Slice of Life, Comedy

Laufzeit: 100 Minuten

FSK: 12

Bild: 1080p, 16:9 Format

Ton/Sprache: Japanisch, Deutsch, DTS-HD 2.0 (Stereo)

Untertitel: Deutsch

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Handlung:

Nachdem Arte bei Meister Leo in die Lehre gegangen ist, erwarten sie viele spannenden Aufgaben. Doch die Lehrlinge der anderen Werkstätten haben ein Problem damit, dass Arte eine Frau ist und sie muss einiges tun, um sich Respekt zu erarbeiten. Außerdem hat es Arte mit einem schwierigen Kunden zu tun und sie erfährt mehr über Leos Vergangenheit. Dann kommt ein ein unerwartetes Angebot, das sie vor eine schwierige Entscheidung stellt.


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Noé
Hi, ich bin Noé und seit 2018 bei Animenachrichten.de. Ich bin ein typischer Anime-Fan aus der Generation RTL 2 und mit Card Captor Sakura und Detektiv Conan großgeworden. 2019 hab ich ein halbes Jahr aus Kyoto berichtet. Bei AN schreibe ich vorrangig Anime- und Gaming-News, bin aber auch dafür bekannt ab und zu etwas kreativ zu werden. ^^
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