Wenn „Capelight“ einen Film veröffentlicht, dann immer mit viel Liebe zum Detail, so auch „Hana-bi“ von Takeshi Kitano. Der Film erscheint im wunderschönen Mediabook auf Blu-ray und DVD, dazu ein Bonusfilm in Form von „Kids Return“ (auch von Kitano) und ebenso ein Booklet von Dr. Marcus Stiglegger, welches ihr aber erst lesen solltet, wenn ihr den Film gesehen habt (Anmerkung: Booklet wurde auch erst nach der Review erstellt, um unbewusstes Kopieren der Analyse zu vermeiden).  Wie ist denn nun der Film von Takeshi Kitano, der nicht nur als Bea Takeshi die Hauptrolle, sondern auch die Regie, das Drehbuch und den Schnitt übernommen hat?

 

Die Handlung von „Hana-bi“ ist eigentlich viel mehr eine Skizze einer Person. So lernen wir die Hauptfigur Nishi kennen. Er ist Polizist, doch sein Leben gerät immer mehr aus den Fugen. Die Handlung macht immer wieder Sprünge in der Erzählung, so können Rückblenden einfach so auftauchen und manchmal sind es nur kurze Fragmente, die nach und nach das Puzzle auflösen. So kann man sich nie sicher sein, ob das, was man gerade sieht, auch zeitlich stimmt. So entsteht durch die ruhige Erzählung eine melancholische Stimmung.  Doch dadurch und dass Kitanos Figur sehr wenig erzählt und eigentlich kaum Emotionen zeigt, wirkt diese auch kühl.

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Die Gewalt ist in „Hana-bi“ immer allgegenwärtig und man ist nie vor dem nächsten Ausbruch sicher. So ruhig und emotionslos auch Nishi wirken mag, er ist gefährlich. Das erfährt man schon in der ersten Szene. Doch Kitano nutzt die Gewalt nicht für den Schauwert, sondern um uns Zuschauer zu schockieren und um zu bewirken, dass wir uns unwohl fühlen. In bestimmten Momenten geht er sogar soweit, dass er alles sehr langsam in Zeitlupe zeigt. Es ist komplett still, man hört nur die Schüsse und sieht die blutigen Details. Das schockt und nimmt einen mit, denn diese Ausbrüche kommen immer unerwartet. Auch, wenn man manchmal das Gefühl hat, Nishi könnte jetzt wieder durchdrehen, ist man sich nie sicher. Doch auch viele Figuren im Film nutzen die Gewalt schon als Sprache.

 

Der Kontrast zu der Gewalt ist die tragische Handlung der Figuren und ihr Werdegang im Film. Es passiert scheinbar nichts Gutes für alle wichtigen Figuren und hier zeigt Kitano, durch die ruhigen Bilder des Meeres, die Melancholie des Films. Es könnte sein, dass Einem manche Einstellungen und sogar Szenen bekannt vorkommen. „Hana-bi“ ist vielleicht auch Takeshi Kitanos Aufarbeitung seiner vorherigen Filme und Erlebnisse. Er spielt wieder einen Cop, wie in seinem Debütfilm „Violent Cop“, dabei ist natürlich Yakuza wieder ein Thema, wie in vielen Kitano Filmen. Auch das Meer gehört zu dem typischen Bildern eines Kitano Films. Doch auch die Aufnahmen der Figuren, immer wieder wird versucht, die wenigen Emotionen in Close-Ups zu zeigen.

 

Wie bei der Handlung, nutzt Kitano auch bei den Bildern sehr viel Ruhe, lange Aufnahme von Personen. Wunderschöne Aufnahmen von Bildern der Natur oder dem Meer verleihen dem Film seine melancholische Wirkung. Die durch den Kontrast der düsteren Handlung und der Gewalt immer wieder unterbrochen werden.

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„Hana-bi“ ist ein melancholischer Film, der einen durch die Gewaltausbrüche schockieren kann und bewegend ist, auch wenn alles etwas unterkühlt wirkt. So ist die Handlung tragisch und traurig bis zum Ende hin. Durch die Rückblenden wird die Handlung wie ein Puzzle erzählt.

 

 

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Handlung Hana-Bi:
Polizist Nishi ist am Ende: Seine Frau ist schwer krebskrank und die gemeinsame Tochter kürzlich verstorben. Kollege Horibe wird von der Yakuza zum Krüppel geschossen, ein anderer getötet. Kredithaie fordern Geld zurück, das Nishi für teure Medikamente für seine Frau dringend benötigt. Seine Verbitterung kennt keine Grenzen. Und so befreit er sich von allen moralischen Zwängen und tritt an, um kompromisslos die Welt ein Stück weit wieder in Ordnung zu bringen …

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BastiTheEnd
Anime/Manga Fan, Review und Newsautor.
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