© KAIU SHIRAI,POSUKA DEMIZU/SHUEISHA,THE PROMISED NEVERLAND COMMITTEE

Mitte Januar startete peppermint anime mit der Disc-Veröffentlichung der Anime-Adaption des beliebten Mangas “The Promised Neverland”. Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, für euch in die Geschichte rund um ein Waisenhaus und eine menschenfeindliche Welt voller Monster hineinzuschauen. In unserer Review verraten wir euch, wie uns die ersten sechs Episoden der Serie gefallen haben.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Der Schein trügt

Auf den ersten Blick wirkt das Grace Field Haus wie das perfekte Idyll für Waisenkinder: eine liebevolle Haus-Leiterin, die alle nur Mama nennen, gute Versorgung, eine Familie aus vielen weiteren Waisenkindern und regelmäßig werden Kinder von Pflegeeltern aufgenommen. Doch das alles ist nur eine Fassade, die der Verschleierung einer dunklen Wahrheit dient. Das finden Emma und Norman, zwei der ältesten Kinder im Waisenhaus, schmerzlich an dem Tag heraus, an dem die kleine Conny das Grace Field Haus verlässt, um ab sofort bei mutmaßlichen Pflegeeltern zu leben.

Emma (The Promised Neverland)
© KAIU SHIRAI,POSUKA DEMIZU/SHUEISHA,THE PROMISED NEVERLAND COMMITTEE

Dabei vergisst Conny jedoch ihr liebstes Kuscheltier “Little Berny”, das Emma und Norman ihr zum Tor der Waisenhaus-Anlage hinterhertragen, von dem sich die Kinder eigentlich fernhalten sollen. Dort treffen sie jedoch nicht auf das Bild, das sie erwartet haben, denn Conny liegt tot auf der Ladefläche eines Lastwagens und kurz darauf tauchen zwei Monster auf, die sich ganz selbstverständlich über den Genuss von Menschenfleisch unterhalten. Auch wenn es Emma und Norman zunächst gelingt, unbemerkt zum Haus zurückzukehren, so haben sie in ihrem geschockten Zustand doch das Kuscheltier am Tor vergessen, so dass Isabella, die Leiterin der Anlage, nun den Verdacht hegt, dass eins oder mehrere der Kinder über das Geheimnis von Grace Field Haus Bescheid wissen.

Vorbereitung der Flucht

Während ihre “Mama” nun also ihre Aufmerksamkeit darauf richtet, die Kenner des Geheimnisses ausfindig zu machen, fassen Emma und Norman nachdem sie den anfänglichen Schock verarbeitet haben einen Entschluss: Sie möchten mit allen Kindern des Waisenhauses die Flucht wagen, noch bevor ein weiteres Kind an die Monster ausgeliefert wird, was normalerweise im Abstand von etwa zwei Monaten geschieht. In all das weihen sie auch ihren Freund Ray ein. Zu Gute kommt ihnen dabei, dass alle drei zu den intelligentesten Kindern des Hauses zählen, was die regelmäßigen Intelligenztests in Grace Field Haus beweisen, bei denen die drei stets den Full Score abräumen. Schnell wird ihnen auch klar, dass das Alter und der Testscore der Kinder offenbar einen Einfluss auf die Reihenfolge der Auslieferung an die Monster haben.

Um die anderen Kinder ohne deren Wissen auf eine mögliche Flucht vorzubereiten, nutzen Emma, Norman und Ray ab diesem Tag das Fangspiel am Nachmittag, um die anderen körperlich und strategisch zu trainieren. Zudem finden sie heraus, dass sich irgendwo in ihren Körpern Sender befinden müssen, mit deren Hilfe Isabella die Kinder orten kann. Nach und nach eignen sie sich nicht nur das für eine Flucht nötige Know-How, sondern auch wichtige Materialien und eine Methode an, die Sender zu zerstören, die Emma durch eine Narbe am Ohr eines neuen Kindes im Haus lokalisieren kann.

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Hoffnung und Verzweiflung

Doch auch Isabella ist nicht untätig und fordert vom “Hauptquartier” Unterstützung an. Diese erhält sie in Person von Schwester Krone, die ab sofort ebenfalls ein waches Auge auf die Kinder wirft, jedoch insgeheim ganz eigene Ziele verfolgt, denn sie möchte möglichst schnell ebenfalls “Mama” in einem Waisenhaus werden. Um weitere Verbündete zu haben, weihen Emma, Norman und Ray auch Don und Gilda, zwei weitere ältere Kinder des Hauses, in ihren Fluchtplan ein, verschweigen ihnen jedoch einige grausige Details zum Verbleib von Conny und der anderen Kinder, die das Haus zuvor verlassen haben.

Hoffnung schöpfen sie zudem, als sie in Büchern auf mysteriöse Morsenachrichten eines potenziellen Verbündeten von außerhalb der Mauern des Grace Field Hauses entdecken. Jedoch haben sie den schrecklichen Verdacht, dass eines der anderen Kinder als Isabellas Informant arbeitet und sie hintergeht… Ob es ihnen gelingt Schwester Krone und Isabella zu täuschen? Können sie den Informanten enttarnen und auf ihre Seite ziehen? Und was hat es eigentlich genau mit den mysteriösen Morsenachrichten von William Minerva auf sich? Um all das zu erfahren, schaut doch selbst in das erste Volume von “The Promised Neverland” rein.

Bild und Animationen

Da “The Promised Neverland” zu den neueren Titeln der Anime-Geschichte zählt, kommt die Serie natürlich im Format 16:9 bei einer Full-HD-Auflösung von 1080p daher. Das Bild erscheint jederzeit scharf und die Farbgebung wird gut an die entsprechenden Szenen angepasst. Wurden bei den unbeschwerten Szenen zu Beginn der Serie oder auch beim Fangspiel der Kinder häufig kräftige und helle Farbtöne genutzt, präsentiert sich der Anime in düsteren Situation von der Farbgebung her entsprechend dunkel und mysteriös, was die Stimmung gut untermalt.

Die Animationen sind dabei gut gelungen. Man muss jedoch auch festhalten, dass die Serie bis dato noch keine besonders hohen Ansprüche an die Animationsqualität stellt. Dennoch erscheinen die Bewegungen der Charaktere – beispielsweise beim Fangspiel – flüssig, was positiv auffällt. Auf CG-Elemente hat man zudem verzichtet.

© KAIU SHIRAI,POSUKA DEMIZU/SHUEISHA,THE PROMISED NEVERLAND COMMITTEE

Ton und Synchronisation

Der Ton des Anime wird im qualitativ ganz hervorragenden DTS HD Format ausgegeben. Dabei greift man auf eine Stereotonspur zurück, die für die Serie ausreichend wirkt. Positiv tut sich die musikalische Untermalung im Hintergrund hervor, die gerade bei Serien wie “The Promised Neverland” von enormer Bedeutung ist, um schnelle Stimmungswechsel zu ermöglichen. Zudem kann der Anime mit einem gelungen Opening-Song punkten, den Uverworld beisteuerten.

Auch die deutsche Synchronisation der Serie präsentiert sich gelungen. Das gilt sowohl für die erwachsenen Charaktere, als auch für die Vertonung der Kinder. Letztere werden von erwachsenen Sprechern synchronisiert, was jedoch nicht negativ auffällt. Ganz im Gegenteil: Die Synchronsprecher haben ihre Sache hier sehr gut gemacht und transportieren die Emotionen und die Stimmung der Geschichte hervorragend in ihrer Performance. Wer sich dennoch nicht mit der deutschen Version anfreunden kann, der findet auf der Disc natürlich auch den japanischen Originalton mit deutschen Untertiteln.

Physische Umsetzung

Ihr kennt es ja bereits: Die physische Umsetzung des Produkts spielt bei der Gesamtwertung unserer Rezension wieder keine Rolle. Dennoch möchten wir euch kurz vorstellen, was euch als Käufer erwartet. Dabei beziehen sich die nachfolgenden Informationen und Bilder auf die Blu-Ray-Version des ersten Volumes von “The Promised Neverland”.

Volume 1 der Serie kommt im Digipack mit eigenem Pappschuber daher. Letzterer ist – typisch für diese Art von Schuber – ein wenig instabil und sollte mit Vorsicht behandelt werden. Ein FSK-Logo ist auf dem Schuber nur aufgeklebt und kann vorsichtig ohne Rückstände entfernt werden. Während auf dem Schuber Emma mit weiteren Kinder des Grace Field Haus zu sehen ist, wurde das Digipack vom Design her einfach gehalten. Hier ist das FSK-Logo auch leider aufgedruckt. Auf physische Extras hat man verzichtet. Es liegt nur ein Werbeflyer für den Manga bei, der bei Carlsen erscheint. Als digitale Extras sind Trailer zu weiteren Veröffentlichungen von peppermint anime sowie das Clean Opening und Ending mit an Bord.

Wer umfangreiche Extras oder einen Sammelschuber bevorzugt, der wird im AKIBA PASS Shop fündig. Hier bietet peppermint anime einen Schuber für die Serie oder auch eine limitierte Collector’s Edition an.

Fazit

“The Promised Neverland” ist eine Serie, die den Spruch “Man sollte ein Buch nicht nach seinem Cover beurteilen” perfekt in Szene setzt. Wer nämlich nur oberflächlich auf das Cover des ersten Volumes schaut oder nur drei Minuten der Serie sieht, der könnte den Anime fälschlicherweise für eine Geschichte handeln, die sich an jüngere Zuschauer richtet. Doch weit gefehlt, denn “The Promised Neverland” ist im Grunde alles andere, nur das nicht!

Der Anime erzählt die Geschichte einer grausamen Welt, in der Kinder auf einer “Farm” ohne ihr Wissen als Delikatesse für menschenfeindliche Monster herangezüchtet werden. Die Gedankengänge von Emma, Norman und Ray und die Fassaden der erwachsenen Charaktere machen die Serie zu etwas ganz Besonderem und vor allem sehr unterhaltsam. Als Zuschauer fiebert man schnell mit den Kindern mit und empfindet deren Hoffnung genauso wie ihren Schrecken. Dieses gute Grundgerüst wird durch solide Animationen unterstützt. Zudem ist die Vertonung gelungen und spiegelt die Stimmung des Anime immer sehr gut wider. Gelungen ist aber auch die deutsche Synchronisation von peppermint anime, an der es bis dato fast nichts auszusetzen gibt. Gesamthaft präsentiert sich “The Promised Neverland” somit als Tipp für alle Fans von starker Mystery-Unterhaltung, bei der Spannung garantiert ist.

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ALLGEMEINE DATEN

Veröffentlichung: 16. Januar 2020

Publisher: peppermint anime

Genre: Mystery, Horror

Laufzeit: 150 Minuten

FSK: 12

Bild: 1080p

Ton/Sprache: DTS-HD MA 2.0 Deutsch und Japanisch

Untertitel: Deutsch

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Handlung:

Emma, Norman und Ray, die im Grace Field Haus aufwachsen, führen ein glückliches und erfülltes Leben. Alle sind Freude und der Alltag sorgt täglich für wunderbare Erinnerungen. Die strengen Regeln im Unterricht gehören dazu, doch ihre Ziehmutter kümmert sich sehr liebevoll um jeden einzelnen. Doch die wichtigste Regel: Das Gelände des Waisenhauses darf nicht verlassen werden. Emma und ihr bester Freund Norman schleichen sich eines Nachts zum Tor, das nach draußen führt. Hier erfahren sie die schreckliche Wahrheit hinter ihrem idyllischen Leben und nichts sollte mehr so sein wie zuvor! Nun planen die Kinder ihre Flucht, doch unter ihnen gibt es einen Verräter…


Alle Reviews auf AnimeNachrichten.de spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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