©Akihisa Ikeda / Shueisha. Rosario+Vampire Project

Am 29. Juni 2018 veröffentlichte Publisher peppermint anime das erste Volume der Animeserie “Rosario + Vampire” auf DVD und Blu-Ray. Wir haben uns für euch mit Protagonist Tsukune an die verrückte Yokai-Akademie gewagt. Wie es uns dort in den ersten sechs Episoden gefallen hat, erfahrt ihr wie gewohnt in unserer Review.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Normal ist anders

Tsukune Aono hat es nicht leicht: Während sich all seine Klassenkameraden bereits auf die Oberschule freuen hat er selbst die Aufnahmeprüfungen vermasselt. Wie praktisch, dass sein Vater ihm durch Zufall einen Platz an der sogenannten Yokai-Akademie besorgen konnte. Voller Tatendrang macht sich unser Protagonist auf den Weg zu seiner neuen Lehrstätte, wird jedoch auf halber Strecke von der hübschen Moka über den Haufen geradelt. Schnell freunden sich die beiden an, was Tsukune die neidischen Blicke seiner männlichen Mitschüler einbringt.

Im Grunde ist das jedoch sein geringstes Problem, denn wie sich herausstellt, wird die Yokai-Akademie ihrem Namen gerecht. Es handelt sich um eine Schule für allerhand Geister, Dämonen, Monster, Fabelwesen und mehr. Nur Menschen haben an dieser Schule eigentlich so gar nichts zu suchen, sonst droht ihnen ein schneller Tod. Wie gut, dass es eine Regel gibt, die es verbietet seine wahre Form zu zeigen. So fällt Tsukune zunächst einmal nicht auf, doch aus dem Staub machen kann sich unser junger Protagonist auch nicht so schnell, denn der Bus in die Menschenwelt fährt nur einmal im Monat.

Von Vampiren, Hexen und Co.

Auch Moka ist natürlich kein Mensch. Ihre wahre Form ist die eines Vampirs, eines gefürchteten S-Klasse Yokai, die jedoch vom Rosenkranz, den sie dauerhaft trägt, versiegelt wird. Auch in ihrer “normalen” Gestalt äußert sich ihr wahres Ich immer wieder, wenn sie den unglaublichen Drang verspürt, Tsukune um ein wenig seines Blutes zu erleichtern. In der Schule kommt Tsukune jedoch auch schnell in Kontakt mit Kurumu Kurono, einer Succubus, sowie mit Yukari Sendou, einer Hexe. Nachdem es mit den Beiden zunächst zu Problemen kommt, gesellen auch sie sich schnell zum kleinen Freundeskreis unseres Protagonisten. Dabei kommt es jedoch immer wieder zu Konflikten zwischen den Mädels, die es auf eine romanische Art und Weise alle auf Tsukune abgesehen zu haben scheinen.

Geprägt durch Wiederholungen

Bei Rosario + Vampire handelt es sich um einen klassischen Harem-Anime. Das wird spätestens nach der dritten Episode klar, denn zu diesem Zeitpunkt umfasst Tsukunes Harem bereits drei Mädels – eine ganz schön schnelle Entwicklung. Da wundert es kaum, dass die Charakterentwicklung ein wenig kurz kommt. Genauso sieht es bei den Gefühlen der einzelnen Charaktere aus. Recht unvermittelt wird dem Zuschauer in Episode vier klar gemacht, dass Tsukune für Moka mehr empfindet als bloße Freundschaft. Auf ein langsames herantasten an diese Gefühlsänderung verzichtet man komplett.

Was man der Serie zudem ankreiden muss, sind die repetitiven Episoden. Diese laufen zumindest in den Folgen 1 bis 6 immer sehr ähnlich ab. Meist wird Tsukune bedroht, sei es von einer seiner späteren Haremsdamen oder durch männliche Mitschüler, die allesamt in Eifersucht versinken. Kommt es zum Kampf schreitet Moka ein, die in ihrer Alltagsform zwar wenig ausrichten kann, wie es der Zufall will gelingt es Tsukune jedoch immer ihren Rosenkranz und damit auch das Siegel zu lösen. Im Anschluss präsentiert man uns eine klassische Verwandlungsszene, die sich auch stets wiederholt und recht unspektakuläre Kämpfe, die recht einseitig und wenig spannend sind.

Wenig Handlung, viel Fanservice

Das Alles führt natürlich unweigerlich dazu, dass die Handlung des Anime auf der Strecke bleibt. In den ersten sechs Episoden der Serie ist eine solche quasi gar nicht wirklich existent. Zumindest kann man als Zuschauer nur mutmaßen, ob sich der Anime je einem klaren Handlungsziel annähern wird oder ob die Serie weiter von Episode zu Episode lebt. Als Zuschauer wird man dafür in Sachen Fanservice nicht enttäuscht und bekommt hier geboten, was man erwarten würde. Dabei sind es vor allem immer wieder Höschenblitzer die zu diesem Aspekt beitragen. Zudem gibt es jedoch auch die obligatorische Badeanzugfolge, der man zumindest zu Gute halten kann, dass sie dem Zuschauer neben reinem Fanservice auch noch Wasser als die Schwäche von Vampiren nahebringt.

Einen gewissen Humor kann man dem Anime ebenfalls nicht absprechen. Dabei sind die meisten witzigen Einlagen jedoch eher flach. Tatsächlich führt vor allem die keine Fledermaus mit ihren beschreibenden Anmerkungen immer wieder mal zu einem Schmunzler, doch auch hier schleichen sich stetige Wiederholungen ein…

©Akihisa Ikeda / Shueisha. Rosario+Vampire Project
Bild und Animationen

Beim Bild erwarten uns keine Überraschungen: Natürlich kommt die Serie im Standardformat von 16:9 bei einer Auflösung von 1080p daher. Das Bild ist dabei meist sehr scharf, auch wenn man der Serie an der ein oder anderen Stelle ihr Alter ansieht. Auf Hintergrunddetails wurde nicht immer all zu viel wert gelegt. Farblich schöpft man die gesamte Bandbreite aus – das wird direkt deutlich, wenn man sich nur einmal die Haarfarben der Charaktere ansieht.

Was die Animationen angeht, so sind diese durchschnittlich und wenig spektakulär. Tatsächlich werden trotz einigen Kampfszenen aber auch keine allzu großen Ansprüche an deren Qualität gestellt, denn die Kämpfe sind meist schnell vorbei und kommen oft mit wenigen Tritten aus. Insgesamt ist das Bild in Ordnung, wenn man auch kein Meisterwerk erwarten sollte.

©Akihisa Ikeda / Shueisha. Rosario+Vampire Project
Ton und Synchronisation

Die reine Tonqualität der Serie ist sehr gut. Dieser kommt im DTS HD MA Format daher, das qualitativ keine Wünsche offenlässt. So verhält es sich auch mit der Abmischung, die gut gelungen ist. Das alles wird über eine Stereotonspur ausgegeben, was jedoch angesichts des Comedy-Charakters des Anime, der zwar viele, aber kurze Kampfszenen zeigt, kein großer Nachteil sein sollte. Was übrigens noch sehr positiv auffällt ist ein großartiger Ending-Song, aber das nur am Rande.

Die deutsche Synchronisation ist von durchschnittlicher Qualität. Neben einigen kleinen Intonationsschwächen liefern die meisten Sprecher einen ganz guten Job ab. Ob die Stimmen immer zum jeweiligen Charakter passen, ist dabei natürlich sehr subjektives Empfinden. Für uns waren jedoch gerade die Stimmen der beiden Protagonisten Tsukune und Moka zunächst gewöhnungsbedürftig. Ganz anders übrigens, wenn Moka in ihre “wahre Form” wechselt. In diesem Fall passt die Stimmlage quasi perfekt. Das Dialogbuch ist insgesamt ganz gut gelungen und offenbart keine großen Schwächen. Emotionen werden von den Sprechern meist gut herübergebracht. Hier muss man eher dem Anime selbst ankreiden, dass recht wenig mit Emotionen gearbeitet wird…

Physische Umsetzung:

Ihr kennt es bereits: Die physische Umsetzung spielt für unsere Review-Gesamtwertung wieder einmal keine Rolle. Eine Beschreibung möchten wir euch natürlich dennoch nicht vorenthalten, um euch als potenziellen Käufern einen ersten Eindruck von dem zu vermitteln, was euch erwartet, wenn ihr das Produkt in Händen haltet. Die folgende Beschreibung und die zugehörigen Bilder beziehen sich dabei auf die Blu-Ray-Version des ersten Volumes von Rosario + Vampire.

Wie man es mittlerweile von den meisten Veröffentlichungen des Publishers kennt spendiert peppermint anime auch Rosario + Vampire eine Standard-Amaray Hülle mit O-Card. Die O-Card, wie man den nach oben und offenen Pappschuber auch nennt, kommt dabei nur mäßig stabil daher und sollte mit der nötigen Vorsicht behandelt werden. Positiv ist hingegen, dass das FSK-Logo nur aufgeklebt ist und sich recht leicht ohne Rückstände oder Beschädigungen ablösen lässt.

Entfernt man die O-Card, auf der Moka in einem Hausmädchen-Outfit abgebildet ist, kommt darunter das eigentliche Coverdesign zum Vorschein, bei dem man diesmal etwa kreativ geworden ist, denn hier bekommt der Käufer die “wahre Moka” in einem hübschen Brautkleid zu sehen. Mit dieser im Inneren anderen Persönlichkeit des Designs spielt man sicherlich auch zu einem gewissen Teil auf den Serieninhalt an, der uns ebenfalls die beiden Persönlichkeiten von Moka präsentiert. Auf der Rückseite des Covers finden wir übrigens die uns bereits von der O-Card bekannte Illustration von Moka wieder, diesmal jedoch in Schuluniform gekleidet.

Im Inneren der Amaray-Hülle findet man hingegen nur die Disc mit den ersten sechs Episoden der Serie. Auf physische Extras hat man – wie so oft in der jüngeren Vergangenheit – gänzlich verzichtet. Als digitale Boni erwarten den Käufer einige Trailer zu weiteren Veröffentlichungen von peppermint anime sowie zwei Clean Openings und das Clean Ending.

Fazit:

Rosario + Vampire erzählt dem Zuschauer die Geschichte von Tsukune Aono, der sich plötzlich an einer Oberschule für Yokai wiederfindet, und dort als Mensch mit allerhand Problemen zu kämpfen hat. Die Serie entpuppt sich dabei als klassischer Harem-Anime, doch leider kämpft der Anime – zumindest auf Basis der ersten sechs Episoden – mit zu vielen Schwächen, um ihn als gut bezeichnen zu können.

Neben meist generischen und austauschbaren Charakteren – von einigen speziellen Nebencharakteren einmal abgesehe – liegt dies vor allem an der quasi nicht vorhandenen Handlung, die sich von Episode zu Episode hangelt und dabei mit einer Vielzahl an Wiederholungen aufwartet. Humor kann man der Serie zwar nicht absprechen, doch dieser reicht nur für den ein oder anderen Schmunzler, nicht jedoch für dauerhaften Spaß, was auch hier daran liegt, dass in diesem Bereich mit zu vielen repetitiven Elementen gearbeitet wurde. Nur in einem Punkt überzeugt der Anime auf ganzer Linie und das ist der Fanservice. Dabei dürfen sich die Zuschauer auf jede Menge Höschenblitzer und wenig bedeckte Haut freuen. Besonders extrem wird das Ganze aber eigentlich nie – gänzlich nackte Brüste bekommt man in den Folgen 1 bis 6 beispielsweise nur einmal zu sehen.

Das durchschnittliche Bild und eine ebenso durchschnittliche deutsche Synchronisation können dem Ganzen dabei auch nicht den nötigen Glanz verleihen. Für die kommenden Episoden würde man sich auf jeden Fall wünschen, dass der Anime ein klares Handlungsziel erkennen lässt. Vielleicht gelingt es der Serie dann noch einmal das Ruder herumzureißen. In ihrer aktuellen Form reicht es im Grunde nur zur Belustigung für zwischendurch – und das nur, wenn man mit Fanservice-Anime etwas anzufangen weiß!

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ALLGEMEINE DATEN

Veröffentlichung: 29. Juni 2018

Publisher:  peppermint anime

Genre: Shonen, Ecchi, Comedy, Romance, School

Laufzeit: ca. 150 Minuten

FSK: 16

Bild: 1080p

Ton/Sprache: DTS HD MA 2.0 Deutsch und Japanisch

Untertitel: Deutsch

 

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Handlung:

Der junge Tsukune hat seine Aufnahmeprüfung für die Oberschule vermasselt, doch durch einen Zufall können seine Eltern ihm noch einen Platz an der Yokai-Akademie beschaffen. Auf dem Weg zur Schule trifft er auf die Schönheit Moka, die ihm stürmisch an den Halls fällt, weil sie sich komischerweise für einen Vampir hält. Tsukune kann sein Glück kaum fassen, wird aber im Klassenzimmer gleich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Denn in Wahrheit ist er an einer Schule für allerlei Monster, Dämonen und andere übernatürliche Wesen gelandet! Falls sich ein Mensch dorthin verirren sollte, würde er augenblicklich getötet werden…

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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