©Tsukumizu,Shinchosha,Girls Last Tour Partners

Heute erscheint Volume 1 von “Girls’ Last Tour” auf DVD und Blu-Ray, herausgebracht von Universum Anime. Wir haben uns die ersten vier Folgen der Serie bereits im Vorfeld angeguckt und wie uns der Anime bisher gefallen hat, erfahrt ihr in unserer Review.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Zwei Mädchen in einer leeren Welt

Chito und Yuuri sind zwei Mädchen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Chito liest gerne, ist häufig ernst und plant voraus, während Yuuri spontan und sorglos agiert und sich von ihren Gefühlen leiten lässt. Trotz der Unterschiede sind die beiden Mädchen zusammen unterwegs, in einer postapokalyptischen Welt, die vom Krieg gezeichnet wurde. Weder wissen die Mädchen, wo sie sind und warum es Krieg gab, noch ob es noch andere Menschen gibt. Als Zuschauer ist man anfangs genauso ratlos und sieht den beiden Mädchen dabei zu, wie sie nach Nahrung suchen, schießen üben oder einen Unterschlupf für die Nacht suchen. Nach und nach erfährt man häppchenweise einige Informationen aus der Vergangenheit der Mädchen, z.B., dass sie bei ihrem Großvater aufgewachsen sind, was nahe legt, dass die beiden Geschwister sind.

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Episoden in den Episoden

Die vier Folgen in Volume 1 sind dann noch in kleinere Episoden unterteilt, die oft mit einer kleinen Überschrift und einem kurzen Sprung in der Handlung eingeleitet werden. So beginnt Episode 2 mit dem Auffinden eines ehemaligen Kraftwerks, in dem Chito und Yuuri im heißen Wasser, das aus einem Heizrohr heraustropft, seit langem mal wieder Baden können und durch einen Gewehrschuss von Yuuri so herausströmt, dass man ein großes Rohr damit füllen kann, das als Badewanne genutzt wird. Im mittleren Teil der Folge sind die Mädchen dann an einem anderen Ort und Chito erklärt Yuuri warum sie Tagebücher schreibt und wie wichtig ihr Bücher sind. Yuuri hört nur halbherzig hin und verbrennt eines ihrer Bücher, als das Feuerholz ausgeht, was zu einem Streit führt. In der dritten Unterepisode der Folge sammeln die Mädchen frisches Trinkwasser und fangen dabei einen Fisch und essen ihn. Das erste nichtmenschliche Lebewesen, was die beiden je gesehen haben.

Nicht allein

Doch auch andere Menschen sollen nicht mehr lange auf sich Warten lassen. So treffen die beiden Mädchen einen Mann namens Kanazawa, der ein Gebäude mit Sprengstoff einstürzen lässt, um mit den Trümmern eine Brücke über einen schier unendlichen Graben in einer Stadt zu bauen. Das trifft sich sehr gut, da die beiden Mädchen auch über den Graben wollten, um zu einem der Türme zu gelangen, die sie aus der Ferne entdeckt haben und die anscheinend einen Zugang zu den “oberen Ebenen” darstellen. Was genau diese oberen Ebenen sind und ob die Mädchen dort weitere Menschen vermuten, wird zu diesem Zeitpunkt noch nicht erklärt. In Bildern sieht man nur, dass diese Türme anscheinend riesige Steinplatten tragen, auf denen ebenfalls Häuser sind und weitere Türme die die nächsten Etagen tragen.

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Kanazawa schließt sich derweil den beiden an, um auf die andere Seite des Grabens zu gelangen. Dank ihm und seiner selbst entworfenen Karte finden sie auch schnell eine Tankstation für ihr Fahrzeug, mit dem sich Chito und Yuuri fortbewegen. Schließlich erreichen sie einen der Türme, der wohl von einer viel älteren Zivilisation erbaut wurde, und können mittels eines Aufzugs mitsamt des Fahrzeugs den Weg hinauf antreten. Doch auf dem Weg nach oben gibt es ein Problem mit dem Aufzug und Kanazawa verliert all seine Karten, was ihm den Lebenswillen zunächst raubt. Trotzdem schaffen es die drei nach oben und sehen am Horizont ein grelles Licht. Auch gehen auf der oberen Ebene alle Straßenlaternen an und Kanazawa überreicht Chito und Yuuri eine Kamera, bevor er sich verabschiedet und seine eigenen Wege geht, um neue Karten zu erstellen. Chito und Yuuri setzen anschließend ihren Weg in Richtung des Lichtes fort.

Neue Dinge

Die Kamera probieren die beiden Mädchen auch sogleich aus und sind fasziniert davon, da sie noch nie eine benutzt haben, müssen aber auch etwas mit der Technik kämpfen. Durch die Datumsanzeige der Kamera, sofern sie korrekt eingestellt ist, bekommt man als Zuschauer auch erstmals einen Einblick, wann der Anime spielt: im Jahr 3230. Auf dem Weg zum Licht fallen dann viele weiße Obelisk-ähnliche Statuen mit Augen auf, die in allen Größen in der zerstörten Stadt herumstehen. In einem Moment der Unachtsamkeit fährt Chito mit ihrem Gefährt eine kleinere Statue davon um, aber zum Glück wurde neben einem Schutzblech nichts weiter am Fahrzeug beschädigt.

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Nach einiger Zeit erreichen Chito und Yuuri dann schließlich einen großen Eingang, aus dem sie das nächtliche Leuchten vermuten. Noch ist allerdings Abenddämmerung und weit und breit ist keine Lichtquelle zu sehen. Also betreten sie mit Taschenlampe bewaffnet den Eingang, in dem es stockfinster ist. Drinnen sind die gleichen merkwürdigen Steinstatuen zu entdecken, die auch schon in der gesamten Stadt der oberen Ebene verteilt waren und einen mit ihren Blicken zu durchbohren scheinen.

Ein geheimnisvoller Tempel

Chito vermutet, dass der geheimnisvolle Ort ein Tempel ist und die Statuen Götter darstellen. Yuuri und Chito wissen selbst allerdings nicht mal, was Götter sein sollen, sie kennen nur das Wort. Am Ende einer langen Treppe stoßen die beiden Mädchen auf eine große Tafel, aus der Chito entnehmen kann, dass das Gebäude vor 400 Jahren erbaut wurde und zur Ehrung von drei Gottheiten dient. Der Tempel soll anscheinend ein Abbild des Jenseits darstellen. Plötzlich geht jedoch Chitos Lampe aus und Yuuri findet sich alleine in völliger Dunkelheit wieder, findet Chito jedoch relativ schnell wieder, die sich einen Spaß daraus machte, Yuuri einen Schrecken einzujagen. Ohne Vorwarnung wird der gesamte Raum auf einmal in grelles Licht gehüllt und ein riesiger Raum mit Wasserpflanzenimitaten und Fischimitaten vor einer großen Säule mit geheimnisvollen metallischen Symbolen, die wie bei einem Windspiel herunterhängen, offenbart sich den Mädchen. Ob es sich jedoch wirklich um Imitate handelt, wie Chito vermutet, oder ob es tatsächlich mal ein Teich war, der eingefroren ist und die Mädchen den vereisten See mit einer Glasplatte verwechseln, bleibt unklar. Während die Mädchen rumalbern, ob einer von den beiden vielleicht ein Gott ist, sieht man im letzten Bild von Volume 1 den Tempel von außen, der quadratisch aussieht und hell leuchtet, da das Licht von innen auch noch außen zu sehen ist.

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Bild und Animation

Das Bild von Girls’ Last Tour kommt im Standardformat 16:9 daher und hat eine Auflösung von 1080p. Zu jeder Zeit ist es scharf und makellos.

Das Bild im Anime weist einen deutlichen Unterschied zwischen der Umgebung und den Menschen auf. Während die Umgebung mitsamt Panzern, kaputten Gebäuden etc. oftmals detailreich und realistisch animiert wurde, weisen Chito und Yuuri einen eher niedlichen und etwas simpleren Zeichenstil auf – besonders die großen Augen fallen direkt auf, die sich zwischen den Mädchen auch noch sehr unterscheiden. Der puristische Zeichenstil der Charaktere mag nicht jedermanns Geschmack treffen, passt meiner Meinung nach aber sehr gut in das Szenario des Animes hinein und stellt auch ein Alleinstellungsmerkmal dar, was den Anime aus anderen Genre-Vertretern hervorhebt.

Ton und Synchronisation

In Sachen Ton (kommt im japanischen und im deutschen im DTS HD MA Format daher) hält sich der Anime etwas bedeckt, was aber zur Stimmung der fast menschenleeren Welt gut beiträgt. Zwischendurch untermalen schöne Melodien das Geschehen, die sich aber nie stark in den Vordergrund drängen. Die Synchronstimmen der beiden Mädchen wurden gut gewählt und erscheinen von Anfang an stimmig zu den Charakteren zu passen und schaffen es exzellent, die unterschiedlichen Charaktereigenschaften von Chito und Yuuri widerzuspiegeln.

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Physische Umsetzung

Da uns im Falle von Girls’ Last Tour statt der normalen Kaufversion eine Pressedisc vorlag, entfallen die Beschreibung der physischen Umsetzung des Produkts sowie entsprechende Detailbilder gänzlich. Als digitale Extras sind das Textless Opening und Ending sowie der japanische Originaltrailer vorhanden.

Fazit

“Girls’ Last Tour” ist ein Anime, der mehrere Genres miteinander vereint. Im Prinzip geht es um das pure Überleben von Chito und Yuuri, die in einer postapokalyptischen Welt nach Nahrung und Unterschlupf suchen. Trotz dieses ernsten Themas wird der Anime durch zwischenzeitlichen Humor immer wieder aufgelockert. Gegen Ende von Volume 1 geht er auch etwas ins Mystische und es bleiben viele Fragen offen, die hoffentlich in den folgenden Volumes geklärt werden können. Warum gab es Krieg? Was bedeuten die mysteriösen Steinstatuen? Gibt es auf den höheren Ebenen noch weitere Menschen? Es bleibt spannend.

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Allgemeine Daten

Publisher:  Universum

Genre: Drama, Survival, Comedy

Laufzeit: 95 min.

FSK: 12

Bild: 1080p

Ton/Sprache: DTS HD MA 2.0 Deutsch und DTS HD MA 2.0 Japanisch

Untertitel: Deutsch

 

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Volume 2 wird voraussichtlich am 21. Dezember 2018 erscheinen und Volume 3 schon wenig später am 11. Januar 2019.


Alle Reviews spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

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Mithos
Ich bin Frank und seit 2018 bei AnimeNachrichten als Redakteur tätig. Neben des Verfassens von News bin ich stark in das Korrekturlesen von Rezensionen und News eingebunden. Mich interessieren vor allem die Bereiche Anime und Gaming, aber ein paar wenige Mangareihen verfolge ich ebenso aktiv.
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