Paranoia Agent

Der Regisseur Satoshi Kon ist vielen sicherlich durch die Filme Perfect Blue, Tokyo Godfathers oder Paprika bekannt. Selbst Hollywood zitiert die Filme immer wieder: Christopher Nolan hatte sicher bei Inception Paprika als Vorlage gehabt und Darren Aronofsky sah sicher Pefect Blue bevor er Black Swan drehte. Doch Kon hat auch eine Anime Serie produziert in seinem kurzen Leben. Dabei hatte er wohl Hollywood als Vorlage, denn Paranoia Agent ist so verschachtelt und komplex wie Twin Peaks.

 

Die Handlung von Paranoia Agent irgendwie in Worte zu fassen, ist schwer. Denn in den 13 Episoden passiert so viel und doch manchmal so wenig. Wirkt es am Anfang noch wie ein normaler Thriller auf der Suche nach dem Serientäter Shonen Bat, wird das bald zu etwas so komplexen, dass man Teilen der Handlung kaum noch folgen kann, passt man eine Sekunde nicht auf. Das ist das größte Problem der Serie. Sie ist zu komplex und verrennt sich in vielen Ideen: so sind viele Charaktere und Geschichten die man sieht, im Grunde total irrelevant. Sie sind einfach nur da, um irgendwie das Konstrukt, was am Ende eingerissen wird, aufzubauen. Das geht sogar soweit, dass einen in Episode 10 erklärt wird, wie ein Anime entsteht. Hier bricht Paranoia Agent sogar die vierte Wand.

 

Durch die Komplexität von Paranoia Agent und die unterschiedlichen Folgen gibt es aber auch einige Highlights: Episode 8 ist sehr unterhaltsam und Epsiode 9 zeigt deutlich, wieviel Wahrheit doch hinter Klatsch steckt. Doch am Anfang lernt man einige Charaktere kennen, die im Verlauf der Handlung mal wichtiger sind und dann einfach verschwinden und zu Nebenfiguren werden. Andere tauchen später wieder auf. So gibt es im Grunde keine wirkliche Hauptfigur, als Zuschauer hat man so kaum eine Möglichkeit, sich an die Charaktere zu binden oder man sieht eine wirkliche Weiterentwicklung der Figuren.

paranoia agent 2

Die Animation ist sehr gelungen bei Paranoia Agent. Durch die verschiedenen  Welten oder Vorstellungen der Personen sieht alles immer wieder sehr unterschiedlich aus. So hat man sehr verschiedene Zeichenstile in den 13 Folgen des Animes. Es gibt auch sehr viele Details, was Paranoia Agent sehr hochwertig aussehen lässt.

 

Die deutsche Synchronisation von Paranoia Agent kann wirklich punkten mit sehr angenehmen Sprechern und einem qualitativen Klang. Natürlich gibt es wie immer das Problem mit der Aussprache von Namen und bestimmten Dingen. Dies hält sich hier aber im Rahmen und so kann man sich getrost auch die deutsche Synchronisation anhören.

paranoia agent 3

Paranoia Agent ist an vielen Stellen zu komplex und will zu viel, für das Wenige was am Ende aufgelöst wird. So passt der Vergleich mit David Lynch hier wirklich, nicht alles was man sieht, ergibt Sinn. Am Ende ist man aber gut unterhalten und die Serie bietet viel Spannung.

 

 

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Handlung:

In Tokio kommt es immer wieder zu brutalen Angriffen auf unschuldige Passanten. Keins der traumatisierten Opfer kann den Täter beschreiben, nur eins ist sicher: es handelt sich um einen kleinen Jungen auf goldenen Rollerblades, der mit einem goldenen Baseballschläger zuschlägt. Die Polizisten Keiichi Ikari und Mitsuhiro Maniwa versuchen den geheimnisvollen Angreifer an weiteren Attacken zu hindern. Bald müssen die beiden jedoch feststellen, dass dieser Fall alles übersteigt, was sie bisher kannten…

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