© manglobe / GENEON UNIVERSAL ENTERTAINMENT / WOWOW

Publisher nipponart spendierte der Animeserie Ergo Proxy, die mittlerweile 11 Jahre alt ist, nun eine Neuauflage. Dabei veröffentlichte man den Anime diesmal in einer schicken Gesamtbox, erstmals auf Blu-Ray. Seit dem 11. August ist diese auf 3500 Exemplare limitierte Ausgabe von Ergo Proxy nun im Handel erhältlich. Wie uns die Neuauflage der Serie, die sich an Elementen aus Genres wie Cyberpunk, Science-Fiction oder Mystery bedient, gefallen hat, das erfahrt ihr in unserem Review.

Die Handlung:

Ergo Proxy spielt in der Kuppelstadt Romdeau, in der die Menschen gemeinsam mit den sogenannten Autoreivs leben. Dabei handelt es sich um Roboter, die sich die Stadt mit den menschlichen Bewohnern teilen. Der Schein des dortigen friedlichen Alltagslebens trügt jedoch, denn die Einwohner von Romdeau stehen unter ständiger Überwachung. Von Freiheit und Selbstbestimmung kann in dieser, von einer nuklearen Katastrophe gezeichneten Welt wahrlich keine Rede sein!

Zu den Einwohnern der Stadt zählt auch Protagonistion Re-l. Sie ist nicht nur die Enkelin des Regenten von Romdeau, sondern gleichzeitig eine Agentin des dortigen Geheimdienstes. Gleich zu Beginn der Geschichte wird sie in ihrer Wohnung von einem mysteriösen Wesen angegriffen. Dabei handelt es sich nicht um einen Autoreiv, doch was kann es dann gewesen sein? Auf ihrer Suche nach der Wahrheit sieht sich Re-l immer wieder mit Hindernissen konfrontiert, denn offenbar soll um jeden Preis verhindert werden, dass sie zu viele Informationen sammelt. Dabei gehen die Behörden sogar so weit, Beweise zu vernichten, so dass niemand mehr der Geschichte vom Angriff Glauben schenkt.

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Natürlich ermittelt Re-l dennoch auf eigene Faust und stößt dabei auf Informationen zu Wesen, die “Proxy” genannt werden. Doch war es wirklich ein Proxy der Re-l angegriffen hat? Und was hat es mit diesen mysteriösen Wesen überhaupt auf sich?

Gut Ding will Weile haben…

Obwohl der Zuschauer bei Ergo Proxy ohne allzu viel zu den Umständen der Charaktere und der Stadt Romdeau erklärt zu bekommen, gleich in die Handlung hineingezogen wird, braucht die Serie dennoch ein wenig Zeit, um einen wirklich zu fesseln. Verläuft die Story zu Beginn noch etwas langsam und schleppend, zeigt sich die Spannung der Geschichte erst ein wenig später. Umso wichtiger ist es, dass man dem Anime eine verdiente Chance gibt und ihn nicht gleich nach den ersten beiden Episoden in den Schrank zurückstellt.

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Neben der später wirklich spannenden Geschichte, die einen durchaus hohen Unterhaltungswert bietet, kann Ergo Proxy aber beispielsweise auch mit seiner Kritik am arglosen technologischen Fortschritt Punkten. Dabei beschränkt man sich nicht nur auf die nukleare Katastrophe, die die Welt in Ergo Proxy verwüstet hat, sondern thematisiert auch die Autoreivs, die eigentlich friedlich mit den Menschen zusammenleben sollten. Doch auch diese haben nicht nur positive Seiten. Gleichzeitig übt die Serie natürlich auch gekonnt Kritik am Konstrukt eines totalitären Überwachungsstaates.

Bild und Animation:

Ergo Proxy stammt aus dem Jahr 2006 und wurde damals beim heute nicht mehr existenten Studio Manglobe (u.a. GANGSTA.) produziert. Dort wurde zu dieser Zeit offenbar ein guter Job gemacht, denn für sein Alter kann sich der Anime absolut sehen lassen. Natürlich darf man hier nicht den aller modernsten Standard erwarten, gerade wenn es um die Animationen geht. Dennoch weiß die Bildqualität als solche zu überzeugen. Das Bild ist klar und scharf. Verschwommene Szenen kommen nur vor, wenn diese gewollt sind. Beim Format darf man sich – wie von einer Blu-Ray zu erwarten – auf 16:9 freuen. Dabei liegt eine Auflösung von 1080p vor. Zudem lässt sich festhalten, dass die Qualität des Bilds der Blu-Ray dem Bild des älteren DVD-Releases deutlich überlegen ist!

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Was ebenfalls positiv auffällt, ist die Tatsache, dass man bei der Produktion offenbar auch die Farbgebung der Serie für seine Zwecke zu nutzen wusste. Grundsätzlich gilt nämlich, dass man bei Ergo Proxy größtenteils auf gedeckte Farben sowie Grautöne und andere dunklere Farbtöne gesetzt hat. Das hilft ungemein dabei, die ganz eigene und oft etwas düstere und mysteriöse Stimmung des Animes zu vermitteln. Teilweise fühlt man sich fast in die Zeiten der guten alten Schwarz-Weiß-Filme zurückversetzt.

Ton und Synchronisation:

Auch der Ton weiß zu überzeugen. Diesem merkt man absolut nicht an, dass die Serie mittlerweile doch schon 11 Jahre auf dem Buckel hat. Dabei liegt die deutsche Tonspur im DTS HD-MA 5.1 Format vor, so dass auch Heim-Cineasten ihre Freude an dem Titel haben dürften.

Die deutsche Synchronisation von Ergo Proxy ist ebenfalls sehr gut gelungen. Dabei stechen vor allem die Hauptcharaktere hervor, deren Sprecher ihre Sache richtig gut gemacht haben. Unabhängig von der Situation bringen Kathrin Gaube (spricht Re-l), die man als Prinzessin Vivi aus dem One Piece Alabasta-Arc kennt, sowie der mittlerweile bereits verstorbene Philipp Brammer (spricht Vincent), der die deutsche Anime-Landschaft als Stimme von Lorenor Zorro in One Piece prägte, die zur Situation passenden Gefühle auf den Punkt. Daran schließt sich größtenteils auch die Leistung des restlichen Casts an, so dass man sich hier auf eine insgesamt sehr gut gelungene Umsetzung freuen darf. Wer dennoch ein Fan der japanischen Originalvertonung ist, der wird ebenfalls nicht enttäuscht: Wahlweise enthält die Ergo Proxy Gesamtausgabe natürlich auch die japanische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln.

Physische Umsetzung:

Zwar ist die physische Umsetzung der Veröffentlichung wie gewohnt kein wertungsrelevanter Punkt unseres Reviews, doch gerade bei einer aufwändigeren Limited Edition wie sie uns bei Ergo Proxy vorliegt, dient euch als potenziellen Käufern unsere Beschreibung sicher als gute Zusatzinformation, auf was ihr euch einstellen könnt.

Die auf insgesamt 3500 Exemplare limitierte Blu-Ray Gesamtausgabe kommt in einer stabilen und schicken Hardcover-Box daher, die aufklappbar ist. Ein kleiner Nachteil: Eure Box hat zwar eine Nummer, die euch sagt, welche der 3500 Exemplare ihr euer Eigen nennen dürft, leider ist diese jedoch nur auf dem Backflyer und nicht auf der Box selbst zu finden – schade! Im Inneren finden sich neben den Discs, die im wunderbar gestalteten Digipack daherkommen, auch jede Menge Extras. Dazu gehören neben insgesamt 12 Postkarten, die von “Ergo Proxy”-Motiven geziert werden, auch ein informatives Booklet mit einem Umfang von 30 Seiten sowie ein Serienguide, der insgesamt 76 Seiten umfasst. Auf dem Digipack befindet sich zwar leider ein aufgedrucktes FSK-Zeichen, dank der äußeren Hardcover-Box, kann man dieses jedoch getroßt ignorieren, da es so gut wie nie sichtbar ist.

Neben den eigentlichen Episoden der Serie finden sich auf den vier enthaltenen Discs außerdem auch digitale Boni. Dabei handelt es sich um drei Interviews sowie zwei “Behind the Scenes”-Videos.

Anmerkung: Die Ergo Proxy Blu-Ray Gesamtausgabe umfasst zwar insgesamt vier Discs, Disc 4 ist dabei allerdings redundant. Das bedeutet, dass die komplette Serie bereits auf den ersten drei Discs zu finden ist und sich auf der vierten Disc die letzten Episoden im Grunde nur noch einmal wiederholen. Wie Publisher nipponart via facebook bekannt gab, ist dies auf Grund eines Kommunikationsfehlers auf mehreren Ebenen der Produktion passiert. Ein Nachteil entsteht dem Käufer dadurch freilich jedoch nicht.

Fazit:

Mit Ergo Proxy bringt nipponart eine Animeserie auf Blu-Ray heraus, bei der sich der Aufwand wirklich gelohnt hat. Damit ist nicht nur die Bildqualität gemeint, die sich im direkten Vergleich zur älteren DVD-Variante noch einmal deutlich steigern konnte, sondern auch die Geschichte selbst. Auch wenn die Serie sicherlich ein paar Anlaufschwierigkeiten hat und ihre Zeit braucht, um die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen, so lohnt es sich, sich auf Ergo Proxy einzulassen. Gerade Fans von düsteren Cyberpunk-Settings sollten mit dem Titel ihre Freude haben, der sich dank seiner schicken Aufmachung und der üppigen Ausstattung mit Extras auch perfekt in jeder gutsortierten Sammlung einreiht.

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Handlung:

Nach einer nuklearen Apokalypse leben Menschen und Androiden, die Autoreivs, gemeinsam in der Kuppelstadt Romdeau. Nach außen mag sie wie ein Paradies wirken, doch steht die Stadt unter der totalen Kontrolle der Überwachungsbehörde. Als sich die Agentin Re-l Mayer eines mysteriösen Mordfalls annimmt, erhält sie eine Unheil drohende Nachricht, laut der etwas „erwachen“ wird. Noch in derselben Nacht wird sie von einem Monster angegriffen …

 

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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