Der Regisseur Kazuaki Kiriya hat mit seinen zwei Filmen „Casshern“ und „The Legend of Goenom“ eindrucksvoll in Japan bewiesen, dass man jedes Genre zusammenmixen und dabei auch visuell sehr abgefahren sein kann. Mit seinem dritten Film „Last Knights – Die Ritter des 7. Ordens“ liefert er nun eine Internationale Produktion ab und hat sogar Clive Owen in der Hauptrolle, Morgan Freeman ist auch dabei. Doch was ist es dieses Mal für ein Film?

 

Die Handlung von „Last Knights“ ist an die japanische Erzählung der „47 Ronin“ angelehnt. Man nahm wohl auch den 1941 entstandenen Film „47 Ronin“ (Genroku Chûshingura) als Vorlage.  So bekommt man in einer rein fiktiven, mittelalterlichen Welt, eine Geschichte, die von Verrat und Rache erzählt, dargeboten. Es ist kein typischer Mittelalterfilm, denn „47 Ronin“ ist mehr ein Samurai Film, der ein paar Elemente des Heist-Movie aufgreift. So wandelt man nicht die Handlung ab, um etwas Westliches dabei rauszubekommen, wie es bei“ Die Gloreichen Sieben“ der Fall war, wo man aus dem Original „Die Sieben Samurai“ einen Western gemacht hatte. Bei „Last Knights“ bringt man das Genre in ein anderes Setting.

 

Durch den respektvollen Umgang mit dem Samurai-Genre bekommt man eine Handlung und Charaktere aufgeboten, der für westliche Verhältnisse etwas anders ist. So wird die Geschichte sehr langsam erzählt und man versucht die wichtigsten Figuren alle gleich stark darzustellen. So gibt es einige Wendungen in der Handlung und immer wieder sieht man eine Figur aus einem anderen Licht. Angefangen mit einem Anführer, der dem neuen Minister nicht gehorchen will, endet schließlich in einem Verrat. Ab diesem Punkt bauen sich mehrere Handlungsstränge auf, die immer wieder aufgegriffen werden. So entsteht ein Geflecht aus Intrigen, Verrat, aber auch Freundschaft, denn Samurai sind loyal, auch wenn sein keinen Herren mehr haben. All diese Aspekte sind schon etwas Besonderes für einen westlichen Film, wenn auch Actionfilme wie „Fast & the Furious“ auch immer auf das Thema Familie pochen. Es ist also etwas anderes bei „Last Knights“.

last knights 2

Man verzichtet aber hier auf die Fantasy-Elemente, die man bei „47 Ronin“ mit Keanu Reeves noch eingebaut hatte. So gibt es mystisch-japanische Wesen in dem Film. Man konzentriert sich viel mehr auf die Handlung und die Figuren. Die Action ist im Film auch nicht so stark präsent, wie man vielleicht glauben mag. Dafür sind die wenigen Actionsequenzen sehr stark in Szene gesetzt, vor allem im Finale erlebt man viele Dinge die man sonst nur aus japanischen Samurai-Filmen kennt. Hier zeigt sich die Stärke von Kazuaki Kiriya, er schafft es mithilfe der südkoreanischen Choreographen Action zu erschaffen, die sehr eindrucksvoll und voller Energie steckt. Hier wird sehr deutlich, dass es sich um ein Samurai-Film handelt. Was man übrigens auch an den Schwertern und der Ausstattung sieht.

 

Optisch ist „Last Knights“ irgendwo zwischen einer düsteren Welt und einem großen eindrucksvollen Palast, der vor allem im Finale zu seiner Geltung kommt. Auch wenn man von Kazuaki Kiriya als Regisseur einiges gewohnt ist, ist der Film wohl sein am meisten konventioneller und mainstream-tauglichster Film bisher. In diesem Fall ist es jedoch nichts Schlechtes, man orientiert sich bei der Kameraführung und Inszenierung an dem, jetzt schon oft genannten, Samurai-Film.

last knights 3

„Last Knights“ ist ein außergewöhnlicher Film, er verfrachtet das traditionelle Samurai-Film-Genre in eine fiktive, westliche Mittelalterwelt. So entsteht etwas Besonderes. Man erlebt einen Film, der die Vorteile des Samurai-Films nutzt und sie mit anderen Elementen verbindet. Manchmal ist die Handlung vielleicht etwas zu ruhig erzählt. Doch durch das explosive Finale, wo sich alles entlädt, was sich vorher aufgeladen hat, bekommt man beeindruckende Schwertkampfszenen geboten, die man so sicher eher selten in einem westlichen Film sehen kann.

 

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Handlung:

Raiden (Clive Owen) ist ein Mann mit dunkler Vergangenheit, als ihn Lord Bartok (Morgan Freeman) aufnimmt und zum Kommandanten seiner Garde von Rittern macht. Da sein Herr selbst kinderlos blieb, lässt er Raiden sogar die allerhöchste Ehre zuteilwerden und setzt ihn als seinen Erben ein. Sein Glück währt allerdings nicht lange, denn der Gesandte des Kaisers, Gezza Mott (Aksel Hennie), erniedrigt und ächtet Raiden, wodurch ihm und seinen Rittern alle Titel und die Lebensgrundlage entzogen werden. Aber als der paranoide Mott sämtliche Spuren von Bartoks Clan und Erbe zu tilgen sucht, geht er allerdings zu weit: Bartok wird also auf Motts Geheiß wegen Verrats am Kaiser hingerichtet und Raiden muss die Hinrichtung selbst vollstrecken…Ein Jahr später ist Raiden dem Alkohol verfallen und vegetiert nur noch vor sich hin. Gezza Mott, der die Rache von Raiden fürchtete, beginnt sich zu entspannen. Doch vergeblich, denn er hat nicht mit den Männern von Raiden gerechnet, die sich um ihren alten Führer sammeln und ihn wieder aufpäppeln, um gemeinsam grausame Rache zu nehmen. Es entbrennt ein blutiger Kampf um Ehre und Moral, denn die „letzten Ritter“ sind bereit alles für ihren einstigen Herrn zu tun.

 

Anmerkungen:

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