©2006 Ryukishi07/Higurashi-P/SOTSU

Am 25. Januar 2019 veröffentlichte AniMoon Publishing mit dem sechsten Volume von “Higurashi” das Finale der ersten Serienstaffel auf DVD und Blu-Ray. Was die abschließenden Episoden für euch bereithalten und ob das Finale an die gelungenen vorangegangenen Episoden anknüpfen kann, das verraten wir euch natürlich in unserer Review.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Rena Ryuuguu

Nachdem sich die Geschichte im fünften Kapitel auf Shion Sonozaki fokussiert hat, rückt im finalen sechsten Kapitel von “Higurashi” eine Person in den Fokus, die zuvor lange Zeit nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat: Rena Ryuuguu. Los geht das Ganze mit einer Wasserpistolenschlacht zwischen den Mitgliedern des Spieleclubs der Schule, bevor wir recht schnell mehr über Renas Vergangenheit erfahren. Ihre Eltern haben sich getrennt und um nicht mit dem neuen Freund ihrer Mutter konfrontiert zu werden, wohnt das junge Mädchen seitdem bei ihrem Vater.

Doch auch Renas Vater hat mittlerweile eine Freundin gefunden, die Einfluss auf ihn nimmt. Sie heißt Rina Mamiya, deren richtiger Name jedoch offenbar Ritsuko ist – ein Fakt, den Rena zufällig in einem Café mithört. Wie es scheint macht Ritsuko gemeinsame Sache mit einem Fiesling namens Teppei. Dabei erleichtern die Beiden mit ihrer Erpressungsmasche ahnungslose Männer um ihr Geld und Renas Vater ist ihr aktuelles Opfer.

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Vom Mädchen zur Mörderin

Kurze Zeit danach kommt es auf der Müllhalde auch schon zu einer Konfrontation zwischen Rena und Ritsuko, bei der sich beide schonungslos ins Gesicht sagen, was sie voneinander halten. Damit aber nicht genug. Als Ritsuko handgreiflich wird und Rena töten will, gelingt es dem Mädchen sich zu befreien und stattdessen ihre Widersacherin umzubringen. Als Teppei kurz darauf tatsächlich ihren Vater bedroht, macht Rena kurzen Prozess und lockt auch ihn zum Schrottplatz, wo sie ihm das Leben nimmt.

Durch einen Zufall bekommen Keiichi und die anderen davon Wind und sehen Rena mit den zerstückelten Leichen. Statt sie jedoch zu verstoßen, halten sie zu ihrer Freundin, der sie nur vorwerfen ihren Freunden nicht genug Vertrauen entgegenzubringen. Gemeinsam verstecken die fünf die Leichenteile anschließend in einem nahe gelegenen Waldstück und versprechen sich, das Geheimnis zu bewahren.

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Oyashiros Fluch

Kurz darauf findet allerdings das alljährliche Watanagshi-Fest statt, nachdem am nächsten Morgen Herr Tomitake und Frau Takano tot aufgefunden werden. In einem Rückblick erfährt der Zuschauer, dass sich Rena und Frau Takano in der Bibliothek kennengelernt haben und dass die junge Krankenschwester Rena ihre Aufzeichnungen mit den Forschungen zu Oyashiros Fluch und den zugehörigen Zusammenhängen anvertraut hat.

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Auch die Vergangenheit der Geschichte um den Fluch kommt ans Licht. So sind damals Gase aus dem Sumpf ausgetreten, die mit einem Virus beziehungsweise einem Parasitenbefall in Verbindung zu stehen scheinen. Beim sogenannten Innereientreiben wurden dann die Organe von Infizierten verspeist, um sich dadurch wie bei einer Impfung aktiv zu immunisieren.

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Welten treffen aufeinander

Als Rena glaubt verfolgt zu werden und tatsächlich Männer in der Schule auftauchen, die nach ihr suchen, wendet sie sich an die Polizei. Diese erklärt allerdings, dass Frau Takano laut Obduktion bereits vor dem Tag des Watanagashi-Fests tot gewesen sein muss, was aber eigentlich unmöglich ist, die sie an dem Abend des Festivals noch mit den Mitgliedern des Spieleclubs gesprochen hat. Gleichzeitig glaubt Rena, dass die Parasiten aus dem All stammen und sie scheint selbst von ihnen befallen zu werden.

Als sie auf Keiichi trifft erfahren wir auch mehr über dessen dunkle Vergangenheit, denn offenbar hat er – bevor er nach Hinamizawa gezogen ist – mit einer Druckluftpistole auf Kinder geschossen. Gleichzeitig erinnert sich Keiichi an die Geschehnisse aus dem ersten Volume der Serie, in dem er Mion und Rena umgebracht hat. Doch beide leben ja momentan, wie kann das also sein? Passend dazu schreibt Miyo Takano in ihren Aufzeichnungen über mehrere Welten, die aufeinandertreffen, was die Polizei freilich für absoluten Quatsch hält. Was jedoch absolut kein Quatsch ist, ist die Tatsache, dass sich Rena mit ihrer Machete zu einem letzten Showdown zur Schule aufmacht…

Bild und Animationen

Wie nicht anders zu erwarten knüpft die Bildqualität der finalen Episoden nahtlos an die vorangegangenen Volumes an. Das bedeutet zwar einerseits, dass man der Serie ihr Alter bis zum Schluss deutlich anmerkt, denn Charakterdesigns, Animationen und Bildschärfe können nicht mit aktuelleren Animes mithalten, andererseits heißt das auch, dass man von Anfang bis Ende das Gefühl hat, dass aus dem vorhandenen Material das Bestmögliche für die Bildqualität herausgeholt wurde. Dabei liegen alle Folgen von “Higurashi” im Format 16:9 vor, was das Anschauen auf aktuellen Fernsehgeräten auf jeden Fall sehr angenehm gestaltet und für das Alter der Serie nicht komplett selbstverständlich ist.

Ton und Synchronisation

Bezüglich der Kontinuität verhält es sich beim Ton im Grunde genau wie beim Bild. Von Anfang bis Ende liefert man uns den Ton von “Higurashi” im qualitativ hervorragenden DTS HD MA Format, das nicht nur vollkommen ausreichen sollte, um die Ansprüche der meisten Anime-Liebhaber zu erfüllen, sondern auch mit dem Niveau neuerer Veröffentlichungen mithalten kann. Der fehlende Surroundsound ist dabei absolut verschmerzbar.

Auch in den finalen fünf Episoden gelingt es den bereits aus den vorherigen Volumes bekannten deutschen Sprechern das bisher starke Niveau der hiesigen Synchronisation zu halten. Dabei steht diesmal insbesondere Moira May als Rena Ryuuguu im Mittelpunkt des Geschehens, macht ihre Sache aber wieder sehr gut. Auch das Dialogbuch kann weiterhin überzeugen, so dass die deutsche Vertonung der Serie gesamthaft eine gute Figur abgibt.

Physische Umsetzung

Ihr kennt es natürlich schon: Die physische Umsetzung hat auch diesmal wieder keinen Einfluss auf die Gesamtwertung unseres Reviews. Da diese Informationen für euch als potenzielle Käufer aber durchaus eine Entscheidungshilfe darstellen können, möchten wir sie euch natürlich nicht vorenthalten. Alle nachfolgenden Bilder und Infos beziehen sich dabei auf die limitierte Blu-Ray-Version des sechsten Volumes von „Higurashi – Der Gesang der Zikaden“.

Natürlich kommt auch das finale sechste Volume der ersten Staffel wieder in einem schicken Steelcase daher. Dieses steckt wieder in einer teiltransparenten PET-O-Card, die das empfindliche Case vor Kratzern schützen soll, vor allem dann, wenn alle sechs Volumes gemeinsam im Sammelschuber stecken und sonst beim Herausnehmen sehr anfällig dafür wären. Durch den verlängerten Backflyer, der wieder die wichtigsten Informationen zum Inhalt des sechsten Volumes, aber auch ein aufgedrucktes FSK-Zeichen umfasst, konnte letzteres auf Steelcase und O-Card glücklicherweise wieder vermieden werden.

Im Inneren befindet sich natürlich die Disc, die neben den finalen fünf Episoden von “Higurashi” auch die Bonus-Folge “The Cat Killing Chapter” in der OmU-Fassung enthält. Als physische Extras sind diesmal sechs Weapon Guide Art-Cards mit an Bord, die die in der Serie vorkommenden Waffen vorstellen. Zudem liegt wieder ein Flyer bei, auf dessen Vorderseite der Inhalt der enthaltenen Episoden vorgestellt wird, während die Rückseite Werbung für das erste Volume der zweiten Staffel “Higurashi Kai” enthält.

Fazit

Mit dem sechsten Volume von “Higurashi” präsentiert AniMoon Publishing das große Finale der ersten Serienstaffel. Diesmal fokussiert sich die Geschichte auf Rena Ryuuguu, über deren Vergangenheit und Charakter der Zuschauer nun deutlich mehr erfährt. Dabei kommen auch einige Geheimnisse zu Oyashiros Fluch oder auch zu Keiichis Vergangenheit auf den Tisch. Obwohl dadurch einige Fragen beantwortet werden, werfen die letzten Folgen der ersten Staffel auch immer wieder neue Fragen auf. Fragen, auf die es zunächst einmal keine Antworten gibt, die man dann aber hoffentlich im Verlauf der zweiten Staffel bekommt, die ab Ende April bei AniMoon Publishing startet.

Insgesamt gelingt es “Higurashi” mit seiner speziellen Mischung aus Mystery und Psychohorror-Elementen sowie mit den Eigenheiten der einzelnen Charaktere zu überzeugen. Dabei dürfen sich Fans auch auf eine durchgehend gelungene deutsche Vertonung sowie auf eine Bildqualität freuen, aus der man wohl alles herausgekitzelt hat, was das Alter der Serie zuließ. Gepaart mit einem starken Soundtrack kommen Fans des entsprechenden Genres mit dem Anime absolut auf ihre Kosten. Hier kann man durchaus zugreifen!

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ALLGEMEINE DATEN
Higurashi @AniMoon Publishing ©2006 Ryukishi07/Higurashi-P/SOTSU

Veröffentlichung: 25. Januar 2019

Publisher: AniMoon Publishing

Genre: Horror, Psycho, Mystery, Thriller

Laufzeit: ca. 144 Minuten

FSK: 16

Bildformat: 16:9

Ton/Sprache: DTS HD MA 2.0 Deutsch und Japanisch

Untertitel: Deutsch

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Handlung:

Rena ist allen als energiegeladenes, glückliches Mädchen bekannt, das jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Doch kann sie sich auch von ganz anderen Seiten zeigen. Als sich die neue Geliebte ihres Vaters als Betrügerin entpuppt, wird sie von Rena auf die Müllkippe gelockt, wo die Situation schnell eskaliert. Die einst so liebe Rena hat sich in eine zwielichtige Person verwandelt, die so einiges im Schilde führt…


Alle Reviews auf AnimeNachrichten.de spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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