©Noboru Yamaguchi • MEDIA FACTORY / Zero Project

Ende Dezember 2019 veröffentlichte AniMoon Publishing das erste Volume der Serie “Familiar of Zero” auf DVD und Blu-Ray im Handel. Auch wir haben uns von Louise in diese Fremde Welt beschwören lassen und verraten euch in unserer nachfolgenden Review, was wir in den ersten vier Episoden des Anime erlebt haben.

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!!!

Die Schutzgeist-Beschwörung

Die Geschichte von “Familiar of Zero” spielt in einer Welt, in der es völlig normal ist, das Adlige Magie nutzen können, während alle anderen Bürger dazu nicht in der Lage sind. Die Story folgt dabei Louise de la Vallière, einer Adelstochter, die derzeit an der Tristain Akademie die Magie studiert. Obwohl sich Louise bereits in ihrem zweiten Jahr an der Schule befindet, ist sie bei ihren Schulkameraden als Nullnummer bekannt, da ihr nie ein Zauber gelingt. Das stellt sie auch gleich zu Beginn der Serie eindrucksvoll unter Beweis, als sie bei dem Versuch, einen eigentlichen einfachen Zauber zu wirken, einmal mehr eine Explosion verursacht.

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Am darauffolgenden Tag findet für alle Zweitklässler dann ein sehr wichtiges Event statt. Dabei führen die Schüler jeweils einen Ritualzauber durch, um ihren persönlichen Schutzgeist zu beschwören. Diese können die unterschiedlichsten Formen annehmen. So gibt es beispielsweise Magier, die Drachen, Echsen, Katzen oder Mäuse als Schutzgeister beschwören. Während die Zeremonie bei fast allen Schülern problemlos über die Bühne geht, kommt es bei Louise natürlich zu einem Zwischenfall, denn diese beschwört statt einem klassischen Schutzgeist einen Menschen!

Eine ungewohnte Situation

Bei diesem Menschen handelt es sich um den jungen Saito Hiraga aus Japan, der zunächst glaubt entführt worden zu sein, bis ihn die zwei Monde am Himmel eines Besseren belehren und er versteht, dass er in eine fremde Welt transportiert wurde. Dummerweise kann Saito in der neuen Welt mit niemandem kommunizieren. Auch nicht mit Louise, die ihren erneuten Misserfolg akzeptiert und mit Saito durch einen Kuss den Pakt zwischen Magier und Schutzgeist besiegelt, ohne dass dieser versteht, wie ihm gerade geschieht. Als der Junge ihr zu laut wird, versucht Louise ihren Schutzgeist mit einem Schweige-Zauber zur Stille zu verdammen. Natürlich geht aber auch diese Magie nach hinten los, was diesmal jedoch den Nebeneffekt hat, dass Saito die Bewohner dieser für ihn fremden Welt verstehen und sich sogar normal mit ihnen unterhalten kann.

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Nachdem ihm die Situation erklärt worden ist stürzt er sich zunächst schweren Herzens in seine Aufgaben als Schutzgeist, zu denen es unter anderem zählt, die launische Louise anzukleiden und ihre Wäsche zu waschen. Glücklicherweise trifft er auf die nette Maid Siesta, die ihm in seiner ungewohnten Lage unterstützend unter die Arme greift.

Die lodernde Flamme

Schon nach kurzer Zeit ist Saito von der arroganten Natur vieler Adliger angewidert. Das führt dazu, dass er sich mit Louises Mitschüler Guiche einen Scherz erlaubt und ihn vor zwei Mädchen bloßstellt. Das lässt sich der junge Adlige jedoch nicht gefallen und fordert Saito zu einem Duell, bei dem dieser heftig einstecken muss. Beeindruckt von Saitos Durchhaltevermögen stellt Guiche ihm ein Schwert zu Verfügung. Als Saito die Waffe ergreift glühen plötzlich die Runen auf der Rückseite seiner Hand, die durch den Schutzgeist-Pakt aufgetaucht sind und durch geschickte Schwertkampftechnik, die er eigentlich gar nicht beherrschen dürfte, besiegt er Guiche mit Leichtigkeit.

Durch diese Aktion, die natürlich viele weitere Schüler mitbekommen, wird auch die Adlige Kirche auf Saito aufmerksam. Ihr Titel ist “Die lodernde Flamme” und sie macht ihrem Namen alle Ehre, indem sie mit verschiedensten männlichen Schülern körperliche Beziehungen pflegt. Ihr neuestes Ziel ist nun jedoch Saito, der sie durch seinen Sieg über Guiche nachhaltig beeindruckt hat. Das passt Louise, die Kirche nicht ausstehen kann, jedoch gar nicht. Und zu allem Überfluss wird dann auch noch Siesta vom Herold des Königs in seinen Dienst genommen, der mit der hübschen Maid jedoch nichts Gutes im Schilde zu führen scheint. Wird sich Saito den Annäherungsversuchen von Kirche erwehren können? Und was kann er als einfacher Schutzgeist tun, um Siesta aus ihrer misslichen Lage zu retten? All das nehmen wir natürlich nicht vorweg. Die Antworten erfahrt ihr, wenn ihr euch das erste Volume von “Familiar of Zero” selbst anseht.

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Bild und Animationen

Das Bild von “Familiar of Zero” liegt im Standard-Format von 16:9 bei einer Auflösung von 1080p vor. Das darf man an dieser Stelle ruhig einmal hervorheben, stammt die erste Staffel der Serie doch aus dem Jahre 2006. Damit ist das nicht unbedingt selbstverständlich! Bezüglich der Bildschärfe wird aber dafür recht schnell klar, dass es sich um einen Anime älteren Semesters handelt. Hier gibt es immer wieder Szenen, in denen leichte Unschärfen auftauchen. Bei Kamerafahrten kommt es zudem hin und wieder zu leichtem Stocken. Das würde heutzutage wohl etwas flüssiger vonstattengehen.

Auch die Animationen der Serie lassen deren Alter erkennen. Gerade die Darstellung der Zauber kann dabei bezüglich der Details nicht mit einem großen Teil neuerer Vertreter des Fantasy-Genres mithalten. Hinzu kommt eine gewisse Detailarmut bei den Hintergründen, bei Weitwinkel-Szenen mit weit entfernten Strukturen sowie in einigen Einstellungen auch bei den Charakteren selbst. Trotz der angesprochenen Mängel sind Bild und Animationen der Serie bis dato aber – gerade vor dem Hintergrund des Produktionsjahres – in Ordnung.

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Ton und Synchronisation

Der Ton der Serie kommt im aktuellen Standard-Format DTS-HD Master Audio daher – eine angenehme Überraschung, bedenkt man, wie viele Jahre “Familiar of Zero” mittlerweile nun doch schon auf dem Buckel hat. Qualitativ muss man als Zuschauer somit keine Abstriche hinnehmen. Dabei wird das Ganze über eine 2.0 Stereotonspur ausgegeben, was angesichts des im Fokus stehenden Comedy-Aspekts der Serie absolut vertretbar ist.

Kommen wir zur deutschen Synchronisation. Gleich vorweg: Die hiesige Vertonung ist hervorragend gelungen! Dazu tragen natürlich auch die deutschen Sprecher bei, die eine tolle Performance abliefern und gut zu ihren jeweiligen Charakteren passen. Besonders hervor sticht dabei einmal mehr Luisa Wietzorek als weibliche Protagonistin Louise, die die Verkörperung von Tsundere-Charakeren wirklich draufhat. Bereits als Taiga in “Toradora!” konnte die Sprecherin überzeugen und war dadurch von vielen Fans als Besetzung für Louise gewünscht worden. AniMoon hat diese Wünsche erhört und besetzt Luisa Wietzorek abermals mit einer Rolle der beliebten japanischen Sprecherin Rie Kugimiya – eine gute Entscheidung! Doch auch der Rest des Casts liefert eine sehr gute Leistung ab. Hinzu kommt, dass das Dialogbuch gelungen ist und direkt in den ersten vier Episoden Referenzen zu Klassikern wie “Sailor Moon” oder “Yu-Gi-Oh!” aufweist, die Anime-Fans schmunzeln lassen werden. Insgesamt präsentiert sich die deutsche Vertonung somit sehr stark und empfehlenswert. Wer dennoch das japanische Original vorzieht, der findet natürlich auch das auf der Disc vor.

Physische Umsetzung

Wie ihr es bereits von all unseren weiteren Reviews gewohnt seid, fließt die physische Aufmachung des Produkts nicht in die Gesamtwertung der Rezension mit ein. Dennoch geben wir euch als potenziellen Käufern einen kurzen Überblick über das, was euch erwartet. Dabei beziehen sich die nachfolgenden Informationen und Bilder auf die limitierte Mediabook-Edition des ersten Volumes von “Familiar of Zero” in der Blu-Ray-Variante.

Wie für AniMoon Publishing üblich, liegt dem ersten Volume der Serie ein Hardcover-Sammelschuber bei, der später allen Volumes der ersten Staffel von “Familiar of Zero” Platz bieten wird. Auf diesem ist die weibliche Protagonistin Louise zu sehen. Das Mediabook selbst fühlt sich wertig an und ist matt gestaltet worden. Als Illustrationsmotive sind darauf Louise und die Maid Siesta abgebildet. Auf ein aufgedrucktes FSK-Logo wurde verzichtet. Dieses befindet sich nur auf dem Backflyer des Sammelschubers. Neben dem in das Mediabook integrierte Booklet ist als weiteres physisches Extra eine Goldbrosche mit dabei, die dem Design die Broschen nachempfunden ist, die die Schüler in der Serie tragen. Als digitale Extras sind zudem das Clean Opening und Ending mit an Bord.

Fazit

Mit “Familiar of Zero” bringt AniMoon Publishing eine RomCom mit Fantasy-Setting nach Deutschland, die vor allem für ihre weibliche Protagonistin Louise und deren Tsundere-Verhalten bekannt ist. Umso wichtiger ist es, dass diese Eigenart vernünftig herüberkommt, was sowohl durch das deutsche Dialogbuch, als auch durch die Besetzung der Sprechrolle mit Luisa Wietzorek hervorragend gelungen ist! Auch wenn das Setting der Serie nicht unbedingt mit wahnsinniger Originalität glänzt und man dem Bild das Alter des Animes durchaus ansieht, bieten die ersten vier Episoden dem Zuschauer jede Menge Lacher und sympathische Charaktere – und darauf kommt es schließlich an. Gepaart mit der wirklich sehr starken deutschen Synchronisation wird Volume 1 von “Familiar of Zero” für alle RomCom-Fans zum klaren Kauftipp – vor allem, wenn es dabei auch noch ein wenig Fantasy und Harem-Elemente sein dürfen!

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ALLGEMEINE DATEN

Veröffentlichung: 24. Dezember 2019

Publisher: AniMoon Publishing

Genre: Abenteuer, Fantasy, Romance, Comedy

Laufzeit: ca. 95 Minuten

FSK: 12

Bild: 1080p

Ton/Sprache: DTS-HD MA 2.0 Deutsch und Japanisch

Untertitel: Deutsch

Bestellen bei Amazon.de:
Handlung:

Louise ist die einzige untalentierte Schülerin an Tristains Akademie für Magie. Bei jedem noch so kleinen Zauber fliegt um sie herum alles in die Luft. Als wäre das nicht schlimm genug, steht nun auch noch das Beschwören ihres „Schutzgeistes“ bevor, bei dem Louise endlich alle von ihren Fähigkeiten überzeugen möchte. Doch im Gegensatz zu einem süßen Tier, beschwört Louise Saito Hiraga, einen gewöhnlichen Menschen, direkt aus Tokio als ihren Schutzgeist. Saito wird schnell klar, dass er aus dieser seltsamen Parallelwelt so schnell nicht rauskommt und sein Leben als Louises Schutzgeist definitiv kein Zuckerschlecken ist…


Alle Reviews auf AnimeNachrichten.de spiegeln die Meinung des jeweiligen Autors wider.

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Steffen
Ich bin Steffen, seit 2016 Teil des AnimeNachrichten-Teams und nur wenig kürzer auch als Chefredakteur tätig. Aus diesem Grund habe ich meine Finger eigentlich in allen Themengebieten im Spiel, kümmere mich jedoch inbesondere um Anime, Manga, Light Novels, Interviews sowie um die Kommunikation mit unseren Partnern aus der Branche.
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