Anonymous Noise
© 福山リョウコ・白泉社/アニメ「覆面系ノイズ」製作委員会

Am 17. August erschien hierzulande das 1. Volume von Anonymous Noise, welches uns freundlicherweise von nipponart zur Verfügung gestellt wurde. Wie uns die ersten vier Folgen der Anime-Adaption von Ryoko Fukuyamas Manga “Fukumenkei Noise” gefallen haben, könnt ihr hier und heute nachlesen – viel Vergnügen mit unserem Review!

Achtung, ab dieser Stelle wie gewohnt: Spoiler voraus!

♭ Wir verstecken unsere wahren Gefühle

In der Grundschule lernt Nino Arisugawa ihre erste große Liebe Momo Sakaki kennen. Mit ihrem Mitschüler und Nachbarn, verbindet sie die Leidenschaft zur Musik, mit deren Hilfe sie alles um sich herum vergessen kann. Nino fühlt sich unbesiegbar, wenn sie mit Momo zusammen singt. Doch eines Tages ist Momos Familie von nebenan verschwunden, und Momo mit ihr. Ninos Mutter erklärt ihr, sie wären umgezogen, doch Nino kann nicht damit umgehen, dass ihr bester Freund sie verlassen hat und zieht sich immer mehr zurück.

Als sie eines Tages am Strand die Bekanntschaft von Kanade Yuzuriha – kurz Yuzu – macht, scheint sie wieder glücklich sein zu können. Yuzu komponiert selbst Lieder und schafft es mit seiner Musik, Nino auf andere Gedanken zu bringen. Nino fühlt sich in Yuzus Gegenwart besser, und Yuzu verliebt sich Hals über Kopf in Nino, die er kurzerhand nur noch mit dem Spitznamen Alice anredet. Doch Nino kann Momo nicht vergessen, und sie wünscht sich nichts sehnlicher, als ihn eines Tages wiederzusehen. Als eines Tages auch Yuzu verschwindet, ist Nino am Boden zerstört. Seine letzte Botschaft an sie hinterlässt er ihr in Form der gemeinsam komponierten Melodie im Sand.

Seither sind sechs lange Jahre vergangen, und Alice singt jeden morgen am Strand die Melodie, die Yuzu damals für sie komponierte. Sowohl Momo als auch Yuzu versprach Alice vor sechs Jahren, dass sie sich eines Tages wiedersehen würden – sie würden sich irgendwann erneut begegnen und Nino anhand ihrer Stimme wiedererkennen. Nino hat dieses Versprechen bis heute nicht vergessen, und so singt sie jeden morgen am Strand, an dem sie damals die beiden Jungs kennenlernte, die Melodie, die Yuzu damals für sie komponierte und dort für sie zurückließ.

Mittlerweile ist Nino auf der High School, und als sie dort an ihrem ersten Schultag den Auftritt der Schulband miterlebt, kann sie nicht anders, als in den Gesang mit einzustimmen. Als der Gitarrist der Band ihre Stimme vernimmt, hört dieser urplötzlich auf zu spielen – und auch Nino bemerkt, wieso: der Gitarrist ist niemand geringerer als Yuzu, ihr Freund aus Kindertagen, auf den sie schon so lange wartet! Doch Yuzu scheint weniger erfreut, Alice (wie er Nino seit damals nennt) so plötzlich wiederzusehen und blockt sie vor seinen Bandkollegen Miou Suguri, Yoshito “Haruyoshi” Haruno und Ayumi “Kuro” Kurose ab.

Am nächste Tag stellt sich heraus, dass Nino und Yuzu in die selbe Klasse gehen, doch auch dort ignoriert Yuzu sie ohne erfindlichen Grund. Als Nino auf dem Weg ist, sich für den Chor anzumelden, hört sie eine vertraute Melodie aus dem Musikzimmer – dort spielt Yuzu am Klavier die Melodie, die er damals für sie schrieb, und Nino stimmt mit ihrem Gesang mit ein. Und kurzzeitig fühlt es sich zwischen den beiden so an wie früher! In Yuzu, der aufgrund einer Schreibblockade die Lust an der Musik verloren hatte, entflammt plötzlich neue Leidenschaft – und während Nino sich auf den Weg zur Aula begibt, bringt Yuzu neue Ideen zu Papier.
Kurze Zeit später soll Yuzus Band auftreten, doch dann ist plötzlich Miou, die Leadsängerin verschwunden – und so springt kurzerhand Alice an ihrer statt ein. Die Schüler sind begeistert vom Auftritt der Band, und ganz besonders von Alice. Wie sich bald für den Zuschauer herausstellt, ist nicht nur Yuzu an der selben Schule wie Nino gelandet, sondern auch Ninos zweiter Kindheitsfreund Momo…

Unbedingt, und jetzt sofort

Während Nino betet, Momo wiederzusehen, wünscht sich Yuzu, dass sich Ninos Gebete nie erfüllen – denn er ist immer noch in seine Alice verliebt. Noch hat Nino keine Ahnung, wie nah sie der Erfüllung ihres größten Traums ist. Sie macht sich Gedanken, wie sie Momo besser erreichen kann und beneidet die Band in NO hurry to shout;, die momentan überall in aller Munde ist, für deren Bekanntheitsgrad. Gemeinsam mit Miho arbeitet Nino deshalb an ihrer Singstimme, um besser zu werden und eines Tages Momo wiedersehen zu können. Als Nino eines Abends im Fernsehen Momos Namen, welcher als Komponist eines neuen Songs genannt wird, erkennt, versucht sie beim Plattenlabel näheres herauszufinden. Kann es sich bei diesem Momo tatsächlich um ihren Momo handeln? Beim Plattenlabel bekommt sie beim Empfang zwar keine Auskunft, allerdings sieht Nino eine andere Chance, Momo persönlich zu treffen: ein Vorsingen, in welchem Momo als Jurymitglied dabei sein wird, findet demnächst statt! Nino gibt sich alle Mühe und trainiert hart, um am Vorsingen teilnehmen zu können. Als Nino voller Freude Yuzu davon erzählt, dass sie vielleicht bald Momo wiedersehen wird, scheint Yuzu enttäuscht zu sein, und zieht sich vor ihr zurück. Als Nino kurz darauf ein Gespräch zwischen Yuzus Bandkollegen mithört, wird ihr klar, dass Yuzu vor sechs Jahren nach einer Kehlkopfentzündung seine Singstimme verlor, nachdem er mit Nino gemeinsam sang. Das war auch der Grund, warum Yuzu damals so plötzlich verschwand – er wurde in ein Krankenhaus in Tokio verlegt. Während die Erfüllung von Ninos Traum noch auf sich warten lässt, ist Yuzu überglücklich, dass Nino seinen großen Traum erfüllt, indem sie seine Songs singt.

In Folge vier des 1. Volumes erfahren wir nun endlich die Wahrheit über Yuzus Doppelleben, welche bereits in der vorherigen Folge angedeutet wurde: hinter in NO hurry to shout; steckt in Wahrheit Yuzus Schulband! Während Yuzu in die Rolle der Leadsängerin (genannt Alice) schlüpft, leiht Miou ihm ihre Stimme. Yuzu gründete die Band damals mit der Hoffnung, dass seine Alice irgendwann seinen Platz als Leadsängerin einnehmen wird. Nachdem Miou überlegt, die Band zu verlassen, wünscht sich die Band, dass Nino als wahre Alice den Platz der Leadsängerin einnimmt – und so läd Yuzu Nino ins Studio ein, um ihr dort das Angebot zu unterbreiten. Um Momo erreichen zu können, nimmt Nino das Angebot an und übernimmt die Rolle der Alice…

© Ryoko Fukuyama, Hakusensha, & Anime Fukumenkei Noise Production Committee

Bild und Animation

Was uns besonders gut bei Anonymous Noise gefällt, ist die Tatsache, dass der ganz eigene Zeichenstil von Ryoko Fukuyama sehr originalgetreu übernommen wurde. Die Augen sind der Spiegel zur Seele, wie man so schön sagt – erfreulich ist, dass die Zeichner des Animationsstudios Brain’s Base (unter anderem bekannt für Anime wie Küss ihn, Nicht mich, Servamp und Blood Lad) den Zeichnungen der Charaktere im Manga treubleiben, indem sie auch im Anime diesen Stil beibehalten. Besonders die Hauptcharaktere bestechen durch ihr schönes Äußeres und machen Freude beim Zuschauen, in einem Anime, der trotz fehlender Actionszenen und Spezialeffekte überzeugen kann.

Ton und Synchronisation

Dass die japanische Tonfassung hier über allem steht, ist nicht zu bestreiten. Nichtsdestotrotz geben sich die deutschen Synchronsprecher bei Anonymous Noise große Mühe, ihren japanischen Pendants gerecht zu werden. Die deutsche Tonfassung ist alles in allem solide und man sollte auch als Verfechter des Originaltons einmal hineinschnuppern. Die Synchronsprecher wurden entsprechend ihrer Charaktere alles andere als schlecht gewählt, und vielleicht überrascht die Qualität der Synchro ja den einen oder anderen von euch.

Die Musik, welche in der Serie eine bedeutsame Rolle spielt, begleitet sowohl Zuschauer als auch die Hauptcharaktere von Anonymous Noise bereits von Anfang an durch jede einzelne Episode. Sie dient nicht nur zur Untermalung der Szenen sondern verleiht ihnen vielmehr einen ganz eigenen Charakter. Die Songs sind es, welche den Anime aus der Masse von Produktionen herausstechen lassen, die uns Japan jedes Jahr liefert. Wir haben uns jedenfalls schon jetzt in die rockig-melodischen Klänge verliebt und dürsten nach mehr!

Physische Umsetzung 

Das selbe Prozedere wie immer: nicht bewertungsrelevant aber vielleicht interessant für euch und deshalb ebenfalls eine Erwähnung wert ist die Aufmachung des 1. Volumes von Anonymous Noise.

Auf dem Cover der Blu-Ray Amaray-Hülle ist Nino “Alice” Arisugawa in Manga-Stil abgebildet – mit Maske und Gitarre. Bei dem Cover handelt es sich um ein Wendecover, was Fans freuen dürfte – so lässt sich der lästige FSK12-Aufdruck getrost nach Innen verbannen. In der Hülle befindet sich eine Disc mit allen vier Folgen, sowie ein Sticker von Nino, ein Werbeflyer für den gleichnamigen Manga, der bei Carlsen Manga hierzulande erhältlich ist, sowie ein dünnes Artbook mit Skizzen zu den ersten vier Episoden, welches den Titel “Booklet Nummer 1” trägt.

Fazit

Was diesen Anime in unseren Augen zu etwas ganz besonderem macht, ist die Musik, welche von NARASAKI (bekannt für den Soundtrack von Dead Man Wonderland) extra für den Anime komponiert wurde. Zudem leiht Ninos japanische Synchronsprecherin, Saori Hayami, Nino im Anime auch die Singstimme. Gemeinsam mit der Band in NO hurry to shout; wurden zusammen mit Sadespear Record sechs Singles für den Anime produziert. Die Songs sind allesamt sehr kraftvoll und die Texte spiegeln sehr gut Ninos Gefühlswelt wider.

Neben der Musik ist auch die dramatische Geschichte für den Zuschauer ergreifend – Nino, hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen für Momo, der Freundschaft zu Yuzu; Yuzu, welcher alles für seine Alice tun würde, auch wenn dies bedeutet, dass er sich selbst damit unglücklich macht – all dies macht aus Anonymous Noise einen ergreifenden Anime, der es wert ist, dass man sich in seiner Story verliert. Wir freuen uns bereits auf noch mehr Drama und Herzschmerz in den nächsten Volumes!

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